Conexão Berlin

Vagabundo

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Info |
Musikrichtung:
Jazz
 VÖ: 19.04.2024
 (Eden River)
 Gesamtspielzeit: 54:38
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Manche loben den Jazz vor allem dann, wenn er primär Kopfmusik ist, die man sich (in Jahren) erarbeiten muss. Davon sind Conexão Berlin weit entfernt. Melodien und verspielte Instrumental-Parts stehen im Mittelpunkt. Oft „singen“ die Instrumente derart, dass man Vokalparts überhaupt nicht vermisst.
Ein tolles Beispiel dafür ist „Hae uk“, im Grunde genommen ein lang gezogener Gesang der Trompete mit Begleitung, in den ein softes Bass-Solo eingebunden ist. Auch die wunderschön muntere Melodie „Taynara“ wird von der Trompete geführt. Man fragt sich nur, wer hier die an Vögel gemahnenden Flötentöne produziert hat.
Zum ersten Mal so prominent zeigt sich die Trompete in „Homesick to an unknown Place“, wo sie den Titel gut illustriert. Dazu kommt ein perlendes Piano. Das Bar-Piano und die Bläser hatten sich bereits im vorher gehenden „Bebê“ zum Teil wilde Duelle geliefert. Unüberhörbar dabei das Saxophon, das bereits den verspielten Opener geprägt hatte.
Wenn es überwiegend ruhig wird, hat in der Regel das Piano das Sagen, so bei „Seduction of Inadequacy“ und „Let me know how you are“.
Wunderschönes Album, bei dem mir, wenn ich denn eine „Conexão Berlin“ herstellen soll, eher die lebendigen Berliner Außenbezirke Spandau, Tegel, Wannsee oder Erkner in den Sinn kommen als der oft hektische, laute und überfüllte Bereich innerhalb des S-Bahn-Rings.


Norbert von Fransecky


Trackliste |
1 | Vagabundo | 6:55 |
2 | Bebê | 5:35 |
3 | Homesick to an unknown Place | 4:55 |
4 | Ele não | 4:18 |
5 | Hae uk | 3:39 |
6 | Seduction of Inadequacy | 5:11 |
7 | Otoño | 5:08 |
8 | Searching for Peace | 6:05 |
9 | Let me know how you are | 5:57 |
10 | Taynara | 4:38 |
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Besetzung |
 Tino Derado (Piano)
Thomy Jordi (B)
Matthias Trippner (Dr)
Andreas Weiser (Perc)
Christian Magnusson (Trompete, Flügelhorn)
Gast:
Max Hacker (Sax)

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