25 Years after - Mein Leben mit der CD; Folge 170: Molly Hatchet - Devil's Canyon





Die ersten Blicke bei der Auswahl der “CD des Monats vor 25 Jahren” kontrollieren:A) Gibt es eine besondere laufende Nummer oder B) einen besonderen Ort, an dem eine CD gekauft worden ist?

Im Mai 2000 fiel mir sofort ein 8-CD-Block auf, den ich in einem „Ankauf/ Verkauf, Prausestr.“ erworben habe: 4 Single-CDs, 2 Alben und eine Doppel-CD. Und ein Fragezeichen: Wo um alles in der Welt ist oder war dieser An- und Verkauf? Berlin? Hannover? Irgendein Ausflugsort? Schließlich habe ich es über Jahre so gehalten, dass ich nach Möglichkeit bei jedem Ausflug mindestens eine CD aus dem besuchten Ort mitnehme.

Ein näherer Blick in die CD-Liste brachte den Aha-Moment. Offenbar hatten wir am 15. Mai 2000 einen Besuch in der alten Heimat gemacht. Die Prausestr. verläuft parallel zum Bahndamm der S1 zwischen den Bahnhöfen Lichterfelde-West und Botanischer Garten. Und ich erinnere mich nun genau, wie ich die Live-CD Kurz nach Acht – Live von Ulla Meinecke in einem Second Hand Laden entdeckt habe, der sich am westlichen Ende der Prausestr. in einer Garage im Souterrain befand – wohl sehr kurzzeitig. Zumindest in den Jahren, in denen wir in der benachbarten Adolf Martens-Str. wohnten, gab es ihn nicht.

Hätte es sich um ihren Klassiker Wenn schon nicht für immer, dann wenigstens für ewig gehandelt, hätte ich mich möglicherweise für Ulla Meinecke entschieden. Aber so standen dem etliche Hochkaräter entgegen.

Oasis’ (What's the Story) Morning Glory? und Led Zeppelins The Song remains the Same waren nicht nur aufgrund mangelnder Aktualität sofort aus dem Rennen, sondern auch weil die beiden Bands bei mir bei Weitem nicht so hoch angesehen sind, wie beim Mainstream der Musik-Bewertenden. Es belieben dann drei Kandidaten übrig, die auf jeden Fall (irgendwann) einen Eintrag in dieser Kolumne haben sollten.

Damit war die Nummer eins auch schon draußen. Therion, die noch am letzten Tage des Monats gleich mit zwei Alben dabei waren (Vovin und Crowning of Atlantis), hatten mit Theli bereits in Folge 127 ihr Top-Album am Start.
Lange überlegt habe ich, ob ich nicht ein anderes Top-Album auswählen sollte – Motörheads Ace of Spade. Aber das war 2000 doch schon sehr weit aus der Aktuaität – sowohl der allgemeinen, wie meiner persönlichen – heraus.

Am Start ist nun die erste CD, die ich mir in jenem Mai – wohl auf einem Ausflug über den 1. Mai – in Hannover zugelegt habe: Devil’s Canyon von den viel zu selten beachteten Southern Hard Rockern Molly Hatchet, über die ich bereits im vergangen Monat nachgedacht hatte. Den nur zwei Tage vor Criminal Afterlife von Holy Mother, die im letzten Monat Thema der Kolumne waren, hatte ich mir mit Lighting strikes twice mein erstes Molly Hatchet-Album überhaupt zugelegt.


Norbert von Fransecky



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