Omega

Omega (Review-Serie, Folge 1)


Info
Musikrichtung: Hard Rock / Prog Rock

VÖ: 28.01.2022 (1973)

(MiG)

Gesamtspielzeit: 34:45



Omega-CD-Re-Releases 2022, Folge 1: Omega (1973)

Das Re-Release-Label MiG bringt sechs Alben der ungarischen Prog-Legende Omega in der Form von drei Doppel-CDs neu auf den Markt.
Merkwürdigkeit 1: Warum erscheinen die Ungarn auf dem Label Music in Germany (MiG)? Die Antwort ist einfach. Omega haben ihre englischsprachigen Alben in den 70ern bei deutschen Labels herausgebracht, die sich primär auf „Krautrock“ spezialisiert hatten, und erschienen auch auf entsprechenden Samplern. Dadurch wurden sie regelmäßig einfach bei den Krautrock-Bands mitgezählt, ähnlich wie es den Norweger Ruphus und der polnischen SBB (Silesian Blues Band – Schlesische Blues Band) ergangen ist.
Merkwürdigkeit 2: Auf der ersten Doppel-CD erscheinen nicht die ersten beiden Omega-Alben, sondern das Debüt und Omega III. Wir haben uns daher entschieden, die Alben trotz der Veröffentlichung in Doppel-Packages einzeln zu besprechen – und zwar in der richtigen Reihenfolge. Omega erscheint somit in dieser Mai-Ausgabe – und das gemeinsam mit ihm veröffentlichte III folgt erst im Juli. Dazwischen kommt im Juni das zweite Album der Ungarn.


Wer Omega von späteren Alben her kennt, dürfte vom Debüt überrascht sein. Wobei Debüt eigentlich falsch ist. Es ist nicht einmal das erste englischsprachige Album. Das war das eigentliche Debüt Red Star from Hungary, das 1968 in England eingespielt wurde. Danach erschienen mehrere ungarische Alben, bevor dann 1973 in den legendären Dierks-Studios einige bereits veröffentlichte Stücke neu und in Englisch eingespielt und unter dem Titel Omega veröffentlicht wurden.

Nur einmal erinnert mich dieses Album an mir bereits vorher bekannte Omega-Klänge. Vor allem der hymnische Gesang des starken Hard Rockers ist für mich typisch Omega. Der Orgel-Einstieg lässt dagegen, genau wie der Chorgesang, massiv an Uriah Heep denken. Eine Nähe, die auf dem Album wiederholt erreicht wird. Das prog-rockige „Delicate Sweep“, das mit einer dominierenden Gitarre beginnt, die von der Orgel bald abgelöst wird, und schöne wilde Passagen hat, könnte ohne Probleme auf der Look at yourself stehen.

Eine zweite Parallele, die fast noch häufiger zu beobachten ist und vor allem in ruhigeren Passagen beheimatet ist, ist die zu den frühen Barclay James Harvest. Das gilt z.B. für „After a hard Year“ mit seinen elegischen Gitarrenparts und auch wieder dem Gesang, sowohl der Lead Stimme, wie den Backing Chören.

Herrlich ist das finale „White Magic Stone“, das längste Stück des Albums. Die Orgelteppiche, aber auch die Gitarrenriffs könnten auch auf einem der ersten Jane-Alben untergebracht werden. Dagegen klingt das erste Stück eher nach den Who.
Etwas aus dem Rahmen fallt das geradezu poppige „The lying Girl“, das gerade in den rock’n‘rolligen Parts einen leichten Glam-Einschlag erhält, der das Stück zwischen Kenny und Slade postioniert.

Stark!



Norbert von Fransecky



Trackliste
1Everytime she steps in 4:27
2After a hard Year 5:47
3Delicate Sweep 4:09
4Parting Song 4:58
5The Bird 4:22
6The lying Girl 2:53
7White Magic Stone 8:10
Besetzung

László Benkö (Keys, Voc)
Tamás Mihály (B, Ac. Git, Piano, Voc)
György Molnár (Lead Git)
Janos Kobor (Lead Voc, Perc)
Ferenc Debreceni (Dr, Perc)

Gast:
Mihály Simon (Back Voc)



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