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Raven

ExtermiNation


Info
Musikrichtung: Heavy Metal

VÖ: 24.04.2015

(Steamhammer / SPV)

Gesamtspielzeit: 62:15

Internet:

http://www.ravenlunatics.com


Wer immer auf den neusten Zug springen muss, sich nur wohl fühlt, wenn er Avantgarde ist und nur Zeux hören will, das sonst (noch) keiner versteht, der ist bei Raven 100%ig an der falschen Adresse. Raven sind Traditionalisten im besten Sinne des Wortes.

Obwohl die Band zu den Klassikern der NWobHM zählt, ist sie bislang weitgehend an mir vorbei gegangen. Eher zufällig habe ich gerade entdeckt, dass tatsächlich eine (spätere) LP von 1991 bei mir in der Sammlung steht. Hat mich offenbar nicht sehr beeindruckt, wenn ich mich nicht mal mehr daran erinnere, sie zu besitzen.

Ganz anders ExtermiNation! Gleich der Einstieg ist ein Paukenschlag und das Highlight des gesamten Albums. Ein tolle speedige Nummer, noch nicht ganz Speed Metal und auch noch nicht ganz Thrash, aber deutlich so weit, dass man versteht, warum eine ganze Reihe klassischer Speed und Thrash Bands Raven als prägenden Einfluss nennen.

Die beiden nächsten Stücke verschieben den Heavy Metal ein Stück weit in Richtung eines aggressiven Hard Rocks, wobei das melodische „It’s not what you got“ einen unleugbaren Crüe-Einschlag hat. „Fight“ reißt das Ruder wieder rum. Mit seinem 1-Wort-Mitgröhl-Refrain kommt das wohl aggressivste Stück des Albums prägnant auf den Punkt. Das druckvolle, etwas düster raue „Battle March Tank Treads” schließt das erste Drittel des Albums mit einem neuen Farbtupfer ab.

„Feeding the Monster“ eröffnet das zweite Drittel fast genauso wie „Destroy all Monsters“ das Erste. Das zweite Drittel gestaltet sich dann aber eher heavy als schnell. Das zwischen heftig schrubbenden Riffs und melodischem Gesang changierende „Scream“ erinnert an Rage – eine Ähnlichkeit, die sich im Folgenden mehrfach findet.
Das zweite Drittel endet wiederum mit einem Refrain für’s Langzeitgedächtnis. Und das laut raus zu gröhlenden „Thunder down under“ bedient sich wohl nicht zufällig bei der bekanntesten Band von – eben – down under.

Dem dritten Drittel sind die wenigen ruhigen Momente des Albums zugeteilt worden. Da wäre zum einen „Golden Dawn“, ein kurzes Zwischenspiel auf der Akustischen, und die gelungene Power Ballade „River of no Return“, die weit entfernt von jedem Schmusesong ist.

Klasse Album, das in einer Zeit, in der man sich auf (die besten) gut 40 Minuten pro Album beschränken musste, vielleicht zum Klassiker hätte werden können. Es erscheint übrigens sowohl als CD, als auch als Doppel-Vinyl.



Norbert von Fransecky



Trackliste
1Destroy all Monsters 6:04
2 Tomorrow 4:24
3 It's not what you got 3:26
4 Fight 4:01
5 Battle March Tank Treads (The Blood runs red) 5:24
6 Feeding the Monster 3:40
7 Fire burns within 4:56
8 Scream 3:01
9 One more Day 5:10
10 Thunder down under 4:47
11 No Surrender 3:51
12 Golden Dawn 0:53
13 Silver Bullet 4:12
14 River of no Return 5:22
15 Malice in Geordieland (CD-Bonus) 3:04
Besetzung

John Gallagher (B, Voc)
Mark Gallagher (Git)
Joe Hasselvander (Dr)



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