Musik an sich


Editorial

Weiß eigentlich noch jemand, dass in Syrien ein blutiger Bürgerkrieg herrscht? Die Schlagzeilen der Medien sind jedenfalls weiter nach Norden gewandert und setzen neue Schlaglichter auf den Konflikt mit der Ukraine. Das war zu erwarten, denn auch Syrien war nur eine Zwischenstation. Davor waren zum Beispiel Ägypten, Libyen, Afghanistan, Irak und viele mehr auf der Tagesordnung. Dass dieser Konflikt nicht mehr oder nur noch marginal in den Medien vertreten sind bedeutet allerdings nicht, dass sie nicht mehr aktuell sind. Heute muss einfach immer eine neue Sensation her, sonst wird ganz schnell auf einen anderen Kanal umgeschaltet oder eine andere Zeitung gelesen.

Auch in der Musikindustrie ist Schnelllebigkeit an der Tagesordnung. Davon zeugen die vielen Casting-Shows, die es - nicht nur in Deutschland - in den Fernsehkanälen gibt. Kaum einer der Sieger setzt sich langfristig im Musikgeschäft durch, denn leider zählt nicht immer die Qualität, sondern das Image. Doch auch heute zählt immer noch auf Dauer das Können. Als Musikkonsument hat man es dabei nicht immer einfach, auf dieses Können aufmerksam zu werden. Um dem Musikhörer dabei eine Hilfe zu geben, gibt es uns Journalisten und Redakteure die versuchen, den Dschungel ein wenig zu lichten und die Spreu vom Weizen zu trennen. Und so gibt es auch diesen Monat wieder einen kritischen Blick auf aktuelle CD-Veröffentlichungen von jungen und neuen Künstlern, aber auch von etablierten Acts aller Musikrichtungen. Interviews mit Jochen Leuf, Brainstorm und der Mick Ralphs Blues Band zeigen, die ganze Vielseitigkeit der Musik. Die beiden letzeren sind auch noch bei den Konzertkritiken vertreten. Unser Redaktionsmitglied Jürgen Weber hat sich einmal näher mit Jean Michel Jarre beschäftigt, weil sechs seiner Alben digital überarbeitet neu veröffentlicht werden. Ein interessantes Künstlerporträt ist entstanden. Und weil man trotz aller Schnelllebigkeit auch gewisse Ankerpunkte benötigt, gibt es die 38. Folge der Kolumne "25 Years after - Mein Leben mit der CD" von unserem Chefredakteur Norbert von Fransecky, diesmal mit Uriah Heeps Raging Silence. Und wer neben allem Musikhören noch Zeit findet, selbst Musik zu machen, für den habe ich wieder einige interessante Neuerscheinungen am Notenmarkt getestet.

Damit sollte eigentlich für jeden Geschmack etwas in der neuen Ausgabe von musikansich.de mit an Bord sein. Und sollte ein Leser seine kreative Ader entdecken um selbst bei einer der nächsten Ausgaben mit Hand anzulegen, der darf sich gerne an info@musikansich.de wenden.

Nun aber viel Vergnügen beim Stöbern, Lesen und Entdecken!

Ingo Andruschkewitsch