Musik an sich


Reviews
The Foreshadowing

Second world


Info
Musikrichtung: Dark/Doom Metal

VÖ: 20.04.2012

(Cyclone Empire)

Gesamtspielzeit: 54:56

Internet:

http://www.theforeshadowing.com
http://www.myspace.com/theforeshadowing
http://www.facebook.com/theforeshadowing


Da haben sich die italienischen Melancholiejünger The Foreshadowing aber ein passendes Oberthema für ihr drittes Album ausgesucht: Das zentrale Konzept dreht sich um das durch den Menschen hervorgerufene Chaos und die Unordnung, die drohen ihn selbst und seine Umwelt in den Abgrund zu stürzen - zumindest solange, bis sich die Erde mit ihrer eigenen Kraft dagegen wehrt. Die apokalyptische Thematik ist natürlich perfekt für die Musik der Band. Dass Second world also kein Album mit viel Sonnenschein und fröhlichen Melodien ist, dürfte klar sein.

Das hätte man aber auch nicht erwartet, wenn man die beiden bisherigen Veröffentlichungen kennt. Noch immer tragen The Foreshadowing die doomige Schwere auf dem Schild und kombinieren diese mit klaren, melancholischen Melodielinien, die eher ernsthaft und bedächtig sind, als dass sie Gefahr laufen gothicmäßig verkitscht zu werden. Die Eröffnung „Havoc“ zeigt gleich wo es langgeht: schwer schleifende Gitarren, düstere Keyboardstimmung aus dem Hintergrund und zurückhaltender Gesang, der an eine Metalversion von Dave Gahan (Depeche Mode) denken lässt. Dazu schleicht sich eine melancholische Melodielinie an, die den an sich variationsarmen Song unauffällig trägt. Das erzeugt eine Stimmung, welche durch den eingebauten sakralen Chor noch unterstützt wird und etwas an eine genrefremde Band wie Fields of the Nephilim denken lässt. Mit diesen haben The Foreshadowing gemein, dass die eingebauten Melodien nicht allzu plakativ zur Schau gestellt werden, sondern eher hintergründig den Weg zum Hörer finden.

Dies und das meist gleichförmig Tempo der einzelnen Songs sorgen dafür, dass man sich ein Stück in gewisser Gleichförmigkeit verloren sieht. Das ist aber nicht ganz richtig. Denn Second world ist mehr noch als der feine Vorgänger Oionos ein Album in das man sich reinhören und darauf einlassen muss, um seine trostlose Schönheit zu entdecken. Dann entdeckt man die Qualität von Stücken wie „Ground zero“, „Colonies“ und „Noli timere“, die sich im hinteren Drittel verstecken.

Hier haben wir es also wieder mehr mit einem geschlossenen Werk, als mit einer Hitsammlung zu tun. Nicht ganz so stark wie die Platte von 2010, aber immer noch gute Musik für alle Berufsmelancholiker da draußen.



Mario Karl



Trackliste
1Havoc7:13
2 Outcast4:51
3 The forsaken son4:35
4 Second world5:38
5 Aftermaths6:29
6 Ground zero4:31
7 Reverie is a tyrant5:16
8 Colonies6:21
9 Noli timere6:01
10 Friends of pain4:01
Besetzung

Marco I. Benevento (Vocals)
Alessandro Pace (Guitars)
Andrea Chiodetti (Guitars)
Francesco Sosto (Keyboards & Backing Vocals)
Francesco Giulianelli (Bass)
Jonah G. Padella (Drums)


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