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Moongarden

Songs from the Lighthouse


Info
Musikrichtung: Melodic Prog

VÖ: 18.04.2008

(Galileo / ProgRock / SPV)

Gesamtspielzeit: 71:13

Internet:

http://www.moongardenweb.com


Von den Moongarden, die uns vor dreieinhalb Jahren mit Round Midnight begeistert haben, sind nur Keyboarder Cristiano Roversi und Bassist Mirko Tagliasacchi übrig geblieben. Auch ansonsten hat sich bei den Italienern viel verändert. Das beginnt beim Artwork, setzt sich in der stilistischen Verortung fort und endet beim Gesamteindruck der Band.

Präsentierte man uns 2004 im fast nichtssagend alltäglichen Cover noch eher spröden Art-Rock, in dem sich beim genauen Hinhören etliche akustische Perlen finden ließen, wird nun der Bombast schon im üppigen Foldout-Cover ausgebreitet, dass je nachdem wie man es zusammenfaltet zwei alternative Cover anbietet. Hinter dem fantastsich dramatischen Artwork verbirgt sich überwiegend auf Hochglanz geputzter Prog-Rock mit einer deutlichen Schlagseite in den melodischen AOR-Bereich hinein.

Und im völligen Gegensatz zum Vorgänger bleibt von der produzierten Blase beim genaueren Hinhören eher wenig über. Nach einer ausgiebigen Ernüchterungsphase beginnt man sich irgendwann, dann zu ärgern, wenn einmal wirklich schöne Stellen kommen, wie zum Bespiel das herrliche lange, Floyd-würdige Gitarrensolo am Ende von „Solaris“, oder Genesis-artige Keyboards, die mal an die Frühphase der Briten erinnern („My Darkside“), mal aus der Trick of the Tail/ Wind and Wuthering-Ära stammen könnten („Sonya in Search of the Moon“). Warum, so fragt man sich, wird derartiges Material in einem derart belanglosen Umfeld verschleudert.

Immer wieder werden gute Ansätze im Bombast erstickt („My Darkside“) oder es werden minutenlang Spannungsbögen erzeugt, die dann nie eingelöst werden („It's you“).

Es kreist der Berg und gebiert eine Maus, lautet das ernüchternde Fazit.

Drei Anspieltipps für den, der es dennoch versuchen will:

- der eröffnende Progger „My Darkside“
- „The Lighthouse Song“ mit einigen recht heftigen Momenten im Zusammenspiel von Gitarren und Gesang, eingebettet in sehr ruhige Parts
- das kurze „Flesh“ mit viel Piano und Violine



Norbert von Fransecky



Trackliste
1My Darkside 7:26
2 It's you 7:04
3 Solaris13:00
4 Emotionaut 3:55
5 That Child 5:52
6 Flesh 2:49
7 Dreamlord11:30
8 Southampton Railroad 4:11
9 Sonya in Search of the Moon (Part 5) 5:47
10 The Lighthouse Song 9:32
Besetzung

Cristiano Roversi (Keys, Chapman Stick)
Mirko Tagliasacchi (B)
Simone Baldini Tosi (Voc, Git)
Maurizio di Tollo (Dr)
Marco Tafelli (Git, Violine)


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