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Reviews
Hatesphere

Serpent smiles and killer eyes


Info
Musikrichtung: Thrash Metal

VÖ: 27.04.3007

(SPV Steamhammer)

Gesamtspielzeit: 40:49

Internet:

http://www.hatesphere.com


Unser Nachbarnation Dänemark hat sich in den letzten Jahren zusehends von einem schwermetallischen Entwicklungsland zu einer ernstzunehmenden Größe in Sachen harte Gitarrensounds gemausert. Bands wie Mnemic, Mercenary, Raunchy und Volbeat konnten die Früchte ernten, deren Samen die Pretty Maids, Mercyful Fate/King Diamond und D.A.D. in den 80er gesät hatten. Ein weiterer Vertreter dieser Garde sind die Brachialthrasher Hatesphere die mit Serpent smiles and killer eyes ihr viertes Album vorlegen. Der Fünfer konnte mit dem Vorgänger The sickness within ordentlich punkten und sich durch unermüdliches Touren eine hervorragenden Namen in der Szene erarbeiten. Die Erwartungen an den Nachfolger sind also hoch und ein halbgares Album wäre eine absolute Enttäuschung.

Doch nach dem Genuss von Serpent smiles and killer eyes braucht man sich um die Zukunft von Hatesphere keine Sorgen machen. Ganz im Gegenteil. Denn spätestens jetzt kann die Band zum Klassenprimus in Sachen zeitgemäßer Trashmetal The Haunted aufschließen. Zugleich räumte man ein kleines Manko der Vergangenheit aus. Wo früher den Songs ein wenig die Abwechslung und ein echter Wiedererkennungswert abging, kann davon heute nicht mehr sprechen. Obwohl man sich per se nicht allzu sehr weiterentwickelt hat, wirken die Songs selbst ausgefeilter und eine Ecke differenzierter. Vom 100 % ins Gemächt tretenden Prügelknaben („Lies and deciet“, „Forever war“ – sehr stark), über starke Midtempo-Dampfwalzen („Feeding the demons“), bis zu groovigen Mitbrüllattacken („Let them hate“, „The stain“) lotet man wieder sein Spektrum aus. Sogar ein Track mit bluesigem Intro und einem latenten Rockfeeling („Drinking with the king of the dead“) hat es auf den neuesten Output geschafft. Dieser Track ist ein echtes Highlight des Albums und bringt eine ganz neue Geschmacksrichtung in den Hatesphere-Kosmos.

Gute Songs allein machen natürlich noch kein starkes Album, aber nachdem die Instrumentalfraktion in ihrem Aufgabenbereich keine Schwächen zeigt, gibt es auch hier nichts anzukreiden. Vor allem an den sechs Saiten macht man deutlich wie ein modernes Thrashalbum heutzutage zu klingen hat. Neben traditionellen Einflüssen dürfen auch ein paar Hardcore-Einsprengsel und Gitarrenlicks aus dem Land der Elche nicht fehlen um nicht altbacken, sondern up-to-date zu klingen. Dreh- und Angelpunkt ist (vor allem live) ist nach wie vor Litfasssäule Jacob Bredahl, der Serpent smiles and killer eyes auch produziert hat. Er keift und schreit seine Texte wieder wie ein wilder in die Welt hinaus, so dass Hatesphere ein ganzes Stück auf der Brachialleiter auf einmal nehmen. Nur könnte er ein wenig abwechslungsreicher agieren. Denn trotz dem zeitweisen Einflechten von Death Grunts (z.B. „Damned below Judas“) wirkt das permanente hardcoreähnlichen Shouting mit der Zeit ein wenig eindimensional.

Gemischt wurde das Album vom heiß begehrten Tue Madsen, so dass es auch ordentlich durch die Boxen rauscht. Wer mit den Arbeiten dieses Herrn schon immer sein Probleme hatte, wird diese auch hier haben. Aber das ändert nichts daran, dass Serpent smiles and killer eyes ein sehr amtliches modernes Thrashalbum mit dem Prädikat „Sehr empfehlenswert“ geworden ist. Feine Scheibe!



Mario Karl



Trackliste
1Lies and deceit3:15
2The stain5:11
3Damned below Judas4:39
4Drinking with the king of the dead5:30
5Forever war4:43
6Feeding the demons4:26
7Floating2:55
8Let them hate5:19
9Absolution4:46
Besetzung

Jacob Bredahl (v)
Peter Lyse Hansen (g)
Henrik Bastrup Jacobsen (g)
Mikael Ehlert Hansen (b)
Anders Gyldenøhr (dr)


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