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Musik an sich
 
Thorshammer - Inspektor K.
(Eigenproduktion)
Progressive Industrial
Cover
Trackliste:
Inspektor K.
1. L.I.E. (7:38)
2. B.I.P. (6:24)
Heldenleben
3. Thorshammer (8:32)
4. Veitstanz (6:25)
5. Vollstrecker (6:44)
Abendlied
6. Part 1/ Part 2 (4:00)
 

Inspektor K. ist ein absolut interessantes und ungewöhnliches Instrumental- Scheibchen, dass man eher als die "Vor- und Ur-Geschichte" der Berliner Band Thorshammer beschreiben kann. Denn nur der Abschnitt "Heldenleben" wurde bereits unter diesem Namen eingespielt (1995 live im Knaack-Klub, Berlin). Ältester Track ist der erste Teil des Abendlieds, 1990 als ART LINE verzapft. Der zweite Teil des Abendlieds und der "Inspektor K."-Teil sind Aufnahmen eines 94er Konzertes von SIX OF A PERFECT PAIR im Knaack-Klub.

Wer die CD bei Track 6 startet und dann im Replay-Modus hört, hat also die "historische" Abfolge, in der ich die Geschichte jetzt auch betrachten werde.

Zu ART LINE lässt sich dabei nicht allzu viel sagen. Es handelt sich um ein kleines elegisches Trompeten-Solo von einer Natursoundcollage begleitet, die von einem langsam drehenden Mühlrad stammen könnte. Bereits nach einer Minute geht das "Abendlied" in den Live-Mitschnitt von SIX OF A PERFECT PAIR über, der ebenfalls ein Trompetensolo, allerdings diesmal von Gitarren begleitet, bietet.

Dann kommt der spannendste Teil der CD. "Inspektor K." ist kein Free Jazz, aber vielleicht Free Swing. "L.I.E." verfügt am Ende über ein sehr proggiges ruhiges Gitarrensolo, das ein wenig an Zappas "Wild Love" erinnert, aber lange nicht so "wild" ist, was ich als recht entlastend empfinde. "B.I.P." verarbeitet das Motiv des Swing-Klassikers(?) "(If paradise) is half as nice" von Battisti, Fishman.

Das "Heldenleben" wird dann erheblich rockiger und härter. Der "Thorshammer" beginnt noch recht ruhig mit einer langgezogenen Trompete vor einem Hintergrund der eher als Industrial-artige Soundlandschaft zu bezeichnen ist. Dann kommen langsam immer härter die Gitarren und das Schlagzeug zum Einsatz. Die Trompete bleibt aber als Akzentsetzer erhalten.

Auch im Folgenden bleibt das der bleibende Eindruck von THORSHAMMER: Schwere rockige Instrumentalmusik mit Industrial-Background und einer merkwürdig melancholisch leidenden Trompete im Vordergrund - immer wieder aufgebrochen von Gitarren-Soli, die den bei SIX OF A PERFECT PAIR gezogene Zappa-Vergleich mit großer Vorsicht weiter rechtfertigen.

Insgesamt:
sehr strange, sehr eigenständig und erheblich verdaulicher als viele derart experimentellen Projekte.

Norbert von Fransecky

16 von 20 Punkte

www.thorshammer.de

 

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