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Musik an sich
 
Blackmore's Night - Past Times with good Company
(Steamhammer/ SPV)
Renaissance Pop
Cover
Trackliste:
CD 1
1. Shadow of the Moon (10:57)
2. Play Minstrel play (4:34)
3. Minstrel Hall (5:43)
4. Past Time with good Company (7:05)
5. Fires at Midnight (12:28)
6. Under a violet Moon (5:02)
7. Soldier of Fortune (4:22)

CD 2
1. 16th Century Greensleeves (4:45)
2. Beyond the Sunset (5:28)
3. Morning Star (6:10)
4. Home again (6:33)
5. Renaissance Fair (5:08)
6. I still remember (7:03)
7. Durch den Wald zum Bachhaus (3:12)
8. Writing on the Wall (5:59)
 

Nach drei Studio-Alben sollte es zum Allgemeinwissen gehören, aber der Sicherheit halber weise ich noch einmal darauf hin: Bei Ritchie Blackmores Renaissance-Project werden alle Hoffnungen auf ein Crossover mit alten Purple/Rainbow-Traditionen konsequent enttäuscht. Auch Progressive-Freaks, die auf Rock-Klassik-Crosover stehen, werden hier weniger auf ihre Kosten kommen. Denn der Renaissance-Pop, den Blackmore heute fabriziert, ist ganz eindeutig leichtere Kost.

Wer Blackmore's Night hört und dabei an den alten Blackmore denkt, gerät schnell in die Versuchung zum Hobby-Freud zu mutieren. Als Junggeselle spielte er noch aggressiven Hard Rock und fütterte die Schlagzeilen gleichzeitig mit netten Stories über seine Egotrips, die er rücksichtslos gegenüber Band und Umwelt durchzusetzen wusste. Nun, als Ehegatte der feenhaften Candice Night, fügt sich der fast schon sprichwörtliche Egomane harmonisch ins Kollektiv ein und stellt seine Fähigkeiten teilweise schon fast unauffällig in den Dienst der Band. Die Pole-Position wird dabei eindeutig Candice zugestanden.

Höhepunkte sind Titel wie "Fires at Midnight", das gelegentlich an den City-Klassiker "Am Fenster" erinnert, die sehr folkig-tänzerischen Tracks "Morning Star", "Home again" und "Renaissance Fair", der flotte instrumentale Tanz "Durch den Wald zum Bachhaus" mit einem starken Streicherakzent neben der Gitarre und auch das endlich mal stärker rockende "Writing on the Wall".

Gerade hier zeigt sich aber eine weitere Schwachstelle - und die heißt ausgerechnet Candice Night. Wenn es rockig wird, fehlt ihrer Stimme einfach die Kraft. Absolut keinen Gefallen tut Blackmore seiner Frau daher, wenn er sie seine alten Klassiker singen lässt. Ob nun Ronnie James Dio ("16th Century Greensleeves") oder David Coverdale ("Soldier of Fortune") im Raum stehen. Die doch eher transparente Stimme (um das böse Wort "dünne" zu vermeiden) kann mit den Vorbildern nicht einmal im Ansatz konkurrieren und erscheint dadurch ausschließlich als defizitär.

Aber Schluss mit der vergleichenden Kritisiererei. Auch wenn das, was auf der ersten Solo-CD interessant und neu war, auf Dauer doch etwas belanglos wird, B'sN hören sich gut weg und machen einfach Spaß. Leichte Sommermusik.

Norbert von Fransecky

14 von 20 Punkte

www.blackmoresnight.com

 

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