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Battlelore - Where the shadows lie
bereits erschienen
Dark Metal
Cover
Trackliste:
1. Swordmaster
2. The grey wizard
3. Raging Goblin
4. Journey to undying lands
5. Shadowgate
6. Fangorn
7. The green maid
8. Khazad-dûm Part 1 (Ages of Mithril)
9. Ride with the dragons
10. Feast for the wanderer
 

Battlelore bringen nicht nur die Dreistigkeit fertig, sich Battlelore zu nennen und ein Fantasy- Cover ihr Debütalbum zieren zu lassen, in dessen Booklet die Musiker als Elfen, Zwerge und Trolle verkleidet in kompletter Montur posieren, sie vertonen auch noch die Werke von, na - richtig, Tolkien.

Was der Beginn zu einem wunderbaren Verriss sein könnte, muss nach Genuss der auf dem Erstling der sieben Finnen dargebotenen Musik jedoch schnellstens auf gänzlich anderen Kurs gebracht werden. Diese Musik zu kategorisieren ist kein leichtes Unterfangen und ob seiner Unsinnigkeit belasse ich es bei der Etikettierung mit dem schwammigen Begriff "Dark Metal". Geprägt wird eben der in besonderem Maße vom Einsatz gleich dreier völlig verschiedener Gesangsstimmen, einer weiblichen und zweier männlicher, von denen eine wunderschönen Klargesang, die andere abgrundtiefes Gegrunze mit mehr als deutlichem Death Metal- Einschlag bietet.

Musikalisch passt man sich dieser Vielfalt elegant an und hat so keine Mühe, das bestialische und angsteinflößende "Raging Goblin" - selten wurde ein Stück passender betitelt und der Name gleichzeitig derart anschaulich in der Musik wiedergespiegelt - mit seinen schnellen und harten, fast thrashigen Riffs vor einem wunderschönen, von den sich duellierenden resp. miteinander tanzenden Organen der nichtgrunzenden Vokalisten getragenen Stück epischen Metals, wie es "Journey to undying lands" nun einmal ist, zu platzieren. Dass auf dieses mit "Shadowgate" ein von forcierten Industrial- Anleihen geprägtes, stark keyboarddominiertes Stück metallischer Avantgarde folgt, das so etwas wie Battlelores "Puritania" sein könnte, ist nach bandinterner Logik da fast schon verständlich. Und der Abschlusstrack überrascht als rein akustischer Folk- Song mit Mittelaltertouch sicher auch niemanden mehr.

Manch einem mag diese Scheibe mithin zu verworren und zu wenig in sich geschlossen erscheinen, doch Battlelore sind auch sicher nicht für den Hörer geeignet, der sich eine CD mal eben so nebenbei vereinleiben möchte. Dieser Gourmethappen schreit nach Auseinandersetzung und hat die zu investierende Aufmerksamkeit eindeutig verdient. Ein hervorragender Einstand.

16 von 20 Punkte

Thorbjörn Spieß

 

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