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Musik an sich
 
Hammerhai - Komma' Klar!
Ska
Cover
Trackliste:
1. Alles Bleibt Schlimmer
2. Timmi Boy
3. Unser Land
4. Tränengas
5. Komma' Klar
6. Dreadlock-Mädchen
7. Haben Oder Sein
8. Frühstück Mit Mir
9. Maikäferlandeplatz
10. Ausgespien
11. Begegnung Im Park
12. Telephon
13. Imperium
14. Leonid Der Wellenreiter
15. Timmi 64/Welle 64
 

Hammerhai sind eine vielversprechende Ska-Band aus Hannover, die sympathischerweise gänzlich ohne Bläser auskommt. Mit ihrem mittlerweile dritten Album haben die auf Wolverine Records rescheinenden Jungs und Mädels endgültig ihren eigenen Stil bewiesen, wobei sich beim Durchhören durchaus zu erkennen gibt, dass neben wirklich lichten Momenten ebenso schwache Songs vertreten sind. Diese sind jedoch auf der CD sehr ungeschickt verteilt. Das Niveau fällt deutlich mit der Dauer des Albums. Sind von den ersten sechs Songs mit Ausnahme von "Tränengas" alle textlich sowie musikalisch durchaus gut, könnte man auf das Füllmaterial gegen Ende der Platte durchaus verzichten. Man wäre wohl besser beraten gewesen, die guten Songs auf eine EP zu packen. Schade ist auch, dass Tim Nielsen seit Herbst 2001 nicht mehr Teil der Band ist. "Timmi Boy", "Unser Land" und "Komma' Klar" sind durch sein gesangliches Mitwirken angenehmer und einfach die besten des Albums. Die tiefe Charakterstimme Söltis ist sehr interessant, nervt aber nach einer Weile sprichwörtlich. Ein bisschen klingt es nach "Polit-Pop meets Ska-Punk" mit einer in den Vordergrund gedrängten, kratzigen Stimme.

Die Songinhalte sind größtenteils sozialkritisch-pessimistisch oder detailverliebte Alltagsbeobachtungen. Hammerhai klagen vermehrt an, ohne jedoch einen positiven Ausblick, Lösungsvorschläge oder ähnliches zu geben. Positive Ausblicke müssen sicher nicht sein, doch wäre es nett eigene Ideen mit einzubringen. Ein sehr gelungener Ansatz ist der Refrain von "Alles Bleibt Schlimmer": Alles bleibt wie es immer war, die Großen fressen die Kleinen/Die Kleinen fressen die Kleinsten/Und die haben nichts besseres zu tun/Und Fressen sich gegenseitig auf".

Potenzial und Mut zum eigenen Stil kann man Hammerhai jedoch nicht absprechen, es mangelt vorwiegend nur an Beständigkeit in punkto Songwriting und Umsetzung. Mal abwarten wie sich das ganze entwickelt.

Empfehlenswert ist die Scheibe dennoch, ganz nett, jedoch kein Muss.

12 von 20 Punkte

Kevin Kirchenbauer

 

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