Syrinx Call

Mirrorneuron


Info
Musikrichtung: Blockflöten Prog

VÖ: 29.01.2021

(Art of Music / Flat Earth / Timezone)

Gesamtspielzeit: 62:20

Internet:

http://www.syrinxcall.com


Zum dritten Mal machen sich Volker Kuinke und Syrinx Call daran, die Ehre der Blockflöte mit den Mittlen des Prog Rock zu retten. Auf der einen Seite gelingt das souverän. Was sicher auch daran liegt, dass Kuinke eine ganze Armada an sehr unterschiedlich gestimmten Blockflöten an die Front führt, die nichts mit den Hohner-Schüler(innen)-Folter-Instrumenten zu tun haben, die bei Gemeinde- und Schulfesten vor allem die Tanten zu hellspitzen Begeisterungsstürmen veranlassten – und vielleicht noch den Vorsitzenden des Fördervereins, dem es plötzlich besser gelang mit seinem Bierstand Mittel in die leeren Vereinskassen zu pumpen.

Denn wenn Mirrorneuron gelegentlich Fäden zieht, dann liegt das nicht an der Blockflöte, sondern daran, dass wirklich packende Momente fehlen und das zentrale Quartett, Kinke und Jens Lueck (Instrumente); Doris Packbiers und Isgaard (Gesang), doch recht betulich und unspektakulär zur Sache geht.

Da hilft es auch wenig, dass die Vier über weite Strecken von Eloy-Gitarrist Hannes Arkona begleitet werden. Erst als beim Titelsong auch der Eloy-Bassist Klaus-Peter Matziol und Mastermind Frank Bornemann antreten und Jens Lueck die Drums mal richtig dröhnen lässt, hebt der Vogel Eloy-artig ab und liefert eins der Highlights des Albums. Ein anderes ist „Sweetness“, bei dem nicht nur der Gesang von Isgaard an die ersten beiden Kate Bush-Alben erinnert

Auch „Perfect Shine“, bei dem die dunkel aufspielende Blockflöte gemeinsam mit der Violine und dem Spinett-artig agierenden Keyboards Mittelalter-Flair verbreiten, weiß zu gefallen; genau wie „I’m gonna buy some Flowers“ mit seinen sehr intensiven Gitarren, der Soft-Prog „Deceptive Illusion“, der eher mäandert, als eine wirkliche Melodie zu kreieren und mit dem Gesang erstmals an Kate Bush erinnert.

Ein Album mit Licht und Schatten, das zu Recht als eher irrelevant abgetan werden kann, aber dem Fan ebenso gute Möglichkeiten bietet, sich Mirrorneuron schön zu hören.



Norbert von Fransecky



Trackliste
1Bit by Bit (Ouverture) 5:29
2Deceptive Illusion 4:59
3The Arctic will die 4:19
4Breakdown 6:12
5Perfect Shine 3:13
6Merging Influences 4:18
7Big Data 2:19
8Weird Resonance 5:46
9One Step beyond 1:29
10Mirrorneuron 4:07
11I'm gonna buy some Flowers 7:25
12Sweetness 4:41
13Fill the Silence 6:42
14Silent Echoes 1:16
Besetzung

Volker Kuinke (Blockflöten)
Jens Lueck (Lead Voc, Keys, Dr, Perc, Programming, Back Voc)
Isgaard (Lead Voc <2,5,8,11,12,13>, Voc <3,7>, Back Voc <8>)
Doris Packbiers (Lead Voc <2,5,10>, Voc <3,4,6,7,8,11>, Back Voc <5,12>)

Hannes Arkona (E-Git <1,2,3,4,10,11,13,14>, Akk Git <4,14>, Keys <14>)
Jan Petersen (E-Git <1,2,8,13>)
Jürgen Osuchowski (Git <1,4,5,8,13>)
Katja Flintsch (Violine <2,3,5,7,9>, Viola <3,7,9>)
Annika Stolze (Violoncello <2,3,7,9>)

Klaus-Peter Matziol (B <2,10>)
Georg Kreismon (B <6>)
Frank Bornemann (E-Git <10>)
Babis Nikou (E-Git, Laouto)

Shaun Geraghty (Stimmen <7>)
Kai Ritter (Stimmen <7)
John Turner (Stimmen <7>)
Monika Lewis (Stimmen <8>)



 << 
Zurück zur Review-Übersicht
 >>