Musik an sich


Reviews
Lalo Schifrin

The Bossa Nova & Latin Albums


Info
Musikrichtung: Bossa Nova/Jazz

VÖ: 27.02.2015

(Inakustik)

Gesamtspielzeit: 158:56

Internet:

http://www.schifrin.com/
http://www.in-akustik.com/


Lalo Schifrin wurde am 21. Juni 1932 in Buenos Aires als Boris Claudio Schifrin geboren.
Nicht vorwiegend als Pianist, sondern breitenwirksam als Komponist von Titelthemen bekannter Fernsehserien, dürfte der Musiker eher bekannt geworden sein, zum Beispiel zeichnet er verantwortlich für die Themen zu Kobra, übernehmen Sie (Originaltitel: Mission: Impossible), Starsky & Hutch Solo für O.N.C.E.L. oder Mannix.

Allerdings war es zu jener Zeit, als er im Kindesalter das klassische Spiel am Piano lernte, dass er sich auch für Jazz interessierte. In Paris finanzierte er später sein Studium als Nachtclubpianist.
Zurück in Argentinien widmete er sich weiterhin dem Jazz, und es kam zu einem langjährigen Kontakt zu Dizzy Gillespie. Unter anderen Kompositionen war es die Suite Gillespiana, die Schifrin komponierte.
Im Jahre 1963 bekam er von MGM das erste Angebot, eine Filmmusik zu komponieren, nach dem Film Rhino!, und viele andere sollten folgen, zum Beispiel die Musik zu Bullitt oderDirty Harry.

Hier aber geht es um Bossa Nova, dieser sich in den frühen Sechzigern so sprunghaft verbreitenden Musikrichtung, die Jazz und brasilianische Folklore auf solch unwiderstehliche Art und Weise vereinigte. Die Aufnahmen zu dieser Doppel-CD stammen von folgenden Originalplatten:
Lalo=Brilliance, Bossa Nova:New Brazilian Jazz, Insensatez (aka Piano, Strings And Bossa Nova), Piano Español und Rendez-Vous Dansant á Copacabana.

Eingespielt wurden diese Aufnahmen zwischen 1955 und 1962. Sie spiegeln die Lebensfreude dieser mitreißenden und die Gliedmaßen zur Bewegung auffordernden Musik mit aller Wucht wider. Dieses wird auf Piano Español noch durch das satte Orchesterarrangement unterstützt, nimmt der Musik allerdings auch ein wenig die Luftigkeit einerseits, aber andererseits schwenkt sie dadurch auch ein wenig mehr in populäre Unterhaltungsmusik großorchestralen Stils.

Romantischer und eleganter mit Augenmerk auf das von Streichern unterstützte melodische Piano bahnt sich Piano, Strings And Bossa Nova seinen sehr entspannenden Weg durch die Gehörgänge, während sich Bossa Nova:New Brazilian Jazz am Nahesten dem Trend der Zeit widmet, hier kommt das wohl typische Feeling am Meisten zum Tragen.
Bei Lalo=Brilliance habe ich den Eindruck, dass hier bereits die ersten Vorboten für die früheren Soundtracks auftauchen, hat die Musik doch dahingehend eine besondere Ausstrahlung, allen voran das Stück The Snake Dance.

Alles in Allem eine gelungene Zusammenstellung dieser fünf Alben mit unterschiedlicher Ausrichtung und Stimmung, ein wahrer Soundtrack für den Sommer und eigentlich alle Jahreszeiten…



Wolfgang Giese



Trackliste
CD 1:
1 The Snake Dance
2 An Evening In Sao Paulo
3 Desafinado
4 Kush
5 Rhythm-A-Ning
6 Mount Olive
7 Cubano Be
8 Sphyros
9 Boato [Bistro]
10 Chora Tua Tristeza
11 Poema Do Adeus
12 Apito No Samba
13 Chega De Saudade
14 Bossa Em Nova York
15 O Amor E A Rosa
16 O Menino Desce O Morro
17 Menina Feia
18 Ouça
19 Samba De Uma Nota So
20 Patinho Feio
21 The Wave
22 Insensatez
23 You And Me [Vocé E Eu]
24 Lalo’s Bossa Nova

CD 2:

1 Silvia
2 Murmurio
3 Maria
4 Rapaz De Bem
5 Samba Do Perroquet
6 Rio After Dark
7 Time For Love
8 (I’m Looking Over A) Four Leaf Clover
9 Frenesí
10 The Breeze And I
11 Capricho Español
12 My Shawl
13 Caravan
14 Malagueña
15 Cha Cha Cha Flamenco
16 Warsaw Concerto
17 Hulablues
18 Jungle Fantasy
19 All The Things You Are
20 El Cumbanchero
21 Moulin Rouge
22 Les Oignons
23 Fascination
24 Cabello Rojo
25 Mon Homme
26 Mambop
27 Pigalle
28 Sérénade Méditerranéenne
Besetzung

Lalo Schifrin (piano, leader on all tracks)
Leo Wright (alto sax, flute – CD 1, #1-20)
Jimmy Rainey (guitar - CD 1, #1-8)
Art Davis (bass - CD 1, #1-8)
Rudy Collins (drums -CD 1, #1-20, CD 2, #1-8)
Willie Rodriguez (conga, bongo - CD 1, #1-8)
Chris White (bass – CD 1, #9-24, CD 2, #1-8)
Jose Paulo (percussion – CD 1, #9-20, CD 2, #1-8)
Jack Del Rio (percussion – CD 1, #9-20, CD 2, #1-8, 21-28)
Jim Hall (guitar – CD 1, #21-24, CD 2, #1-8)
Pierre Michelot (bass– CD 2, #21-28)
Jean-Louis Viale (drums – CD 2, #21-28)
Plus harps & strings



 << 
Zurück zur Review-Übersicht
 >>