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Huntsville

Pond


Info
Musikrichtung: Dark Psychedelia / Electronic Psychelia

VÖ: 13.03.2015

(Hubro)

Gesamtspielzeit: 51:27


Die norwegische Band Huntsville hat bereits vor zwei Jahren mit einem Album zwischen Jazz, Post und Psychedelia Aufmerksamkeit erregt und wurde doch sträflich missachtet. Das hat das Trio zum Glück nicht davon abgehalten ein weiteres Album abzuliefern. Die vier Stücke zwischen 10 und knapp 16 Minuten wurden in einer Rekordzeit von nur einer Woche eingespielt und abgemischt. Es handelt sich um Hybriden aus Improvisationen und Kompositionen.

“(Er)“, mit 15:46 gleich das längste Stück, startet mit einem treibenden dunklen Bass. Eine extravagante, schweißtreibende Perkussion mischt sich hinzu und bildet mit dunklen elektronischen Sounds einen düsteren Dark-Psychedelia-Song mit Post-Jazz-Elementen. Schräge Gitarreneffekte und sonstige Geräusche vollenden diesen treibenden Sound bis Minute 1, dann bricht der treibende Sound abrupt ab und es folgen noch ambiente vier Minuten elektronischen Sound, unter dem aber perkussive Elemente wie Geräusche brodeln. Grandioser Einstieg.

“(ING)“ öffnet mit schabenden Geräuschen, die wohl auf den Gitarrensaiten erzeugt werden und langsam aufkommenden Perkussionen. Daraus entwickelt sich eine verquer psychedelische Mischung aus einem langsam pumpenden Bass, wirrer Perkussion auf Metallen, eingesprenkelten Gitarrenlicks. Ich mag dieses Stück mal Free Psychedelia nennen, sofern es so einen Stil geben sollte.

“(AGE)“ Weist dann zu sehr dunklen Gitarrensounds, die im Nichts zu verhallen scheinen, weiter diese abstruse Perkussion auf. Die Gitarrenklänge walzen sich über diverse wie auch immer erzeugte Sounds durch diese Soundlandschaft. Kalte, zerfaserte Psychedelic mit Postrockelementen.

“(OK)“ beschließt das Album dann in ebenso düsterer Stimmung. Eine stoische, leichte Perkussion, darüber liegend weitere zerrissene Perkussionen. Wurbelnde elektronische Klänge gesellen sich dazu, dunkle Bässe und wunderbare, aber ebenso düstere Gitarren vollenden dieses Stück.

Insgesamt bleibt das Einstiegsstück auch gleich der Höhepunkt, die weiteren drei Stücke üben sich dann in dunklerer, zerfaserter aber nicht minder interessanter Musik zwischen Postrock und Psychedelia.



Wolfgang Kabsch



Trackliste
1(ER)15:46
2 (ING)10:36
3 (AGE)13:17
4 (OK)11:48
Besetzung

Ivar Grydeland: Gitarre
Tony Kluften: Bass
Ingar Zach: Perkussion


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