Musik an sich


Reviews
Hubi Meisel

Kailash


Info
Musikrichtung: Progressive Metal

VÖ: 27.02.2006

(Lionmusic)

Gesamtspielzeit: 62:39


Der Münchner Sänger Hubi Meisel, der schon unter anderem bei Projekten wie Book of Reflections oder Dreamscape und anderen mitgewirkt hat, veröffentlicht mit Kailash sein drittes Soloalbum. Das dahinter steckende Konzept, das sich mit Mythologien aus dem Buddhistischem und Hinduistischem beschäftigt, stammt vom Sänger, die musikalische Umsetzung jedoch von der Keyboarderin Vivien Lalu, wenn auch das Arrangement von beiden erledigt wurde. Neben den beiden wirken Marcel Coenen (Gitarren) Jorge Sala’lan (Gitarren), Daniel Flores (Schlagzeug) und Johan Niemann (Bass) auf dem Werk mit.

Zunäüchst einmal fällt Hubis Stimme auf, die sich im oberen Bereich bewegt und mich häufig an Pet Shop Boy Neil Tannent erinnert. Die Musik ist natürlich ganz anders gelagert, bewegt sie sich doch im Melodic Rock mit deutlichen Metalanleihen, die sich naturgemäß in schweren Gitarrengewittern manifestieren. Genau diese sorgen auch dafür, dass dem auf höchstem Produktionsniveau stehendem Werk die gewisse Härte und Schroffheit verliehen wird. Andererseits verwaschen sie auch die im Hintergrund befindlichen Einflüsse der Kulturregionen, die Thema der Platte sind. Insofern muss man doch schon sehr genau hinhören, um diese herauszuhören. So beginnt z.B. “Shivas Dance“ mit flirrenden Instrumenten und Sounds, die den Hörer fernöstlich stimmen, doch typische Metalriffs zerstören die Atmosphäre in meinen Ohren und lassen nur einen leicht ungewöhnlichen Rocksong zurück, der aber zugegebenermaßen mit einem starken Gitarrensolo versehen ist. In „Kailash – Jewel of ice“ wird die Rhythmik dann deutlich fernöstlicher und diesmal bleiben die schweren Gitarren auch aus, es wird etwas vertrackter, jedoch hat man ein wenig das Gefühl, dass es auf Teufel komm raus geschieht und deshalb wirkt der Song etwas unfertig und unstimmig. Kernstück der Scheibe ist das 10 Minuten Werk “Wheel of Life“, das alle Register zieht, metallischer Einstieg, dann ein Schwenk in eine sehr schön schwebende Passage mit Keys und akustischer Gitarre, ein Gitarrensolo leitet dann den Progteil ein, der mit typischer Rhythmik den Song vorantreibt. So entsteht ein gut gemachter Progmetalsong, der alle Zutaten hat, die hinein gehören.

Aus dem Geschriebenen solltet Ihr jetzt keine schlechte Platte ableiten. Handwerklich ist Kailash hervorragend gelungen, die Stimme kann man nur mögen oder hassen. Die Produktion ist ausgezeichnet. Allein, Kailash reiht sich in eine Schar von Progmetal Scheiben ein, ohne diesen irgendetwas Neues hinzuzufügen, weil dem Konzept mit der fernöstlichen Ausrichtung zu wenig musikalischer Raum gegeben wurde. Da hätte man meiner Meinung nach mehr draus machen können. So ist die Scheibe dem Genre Fan sicher zu empfehlen, aber es bleibt zu befürchten, das Kailash nach anfänglicher Begeisterung schnell neueren Produktionen aus diesem Bereich weichen und nicht mehr allzu häufig das CD Regal verlassen wird.



Wolfgang Kabsch



Trackliste
1Potala Palace4:53
2Red Oracle4:21
3Sow Lion4:56
4Himalayan Sunset5:19
5Shivas Dance4:02
6Kailash – Jewel of Ice5:25
7Whel of Life10:27
8Milarepa´s Cave of Miricales4:40
9Merdeka3:42
10The great Prayer (Monlam Chenmo)5:14
11The Gentelman of Great mountain 5:30
12Tigers of the everest4:10
Besetzung

Hubi Meisel - Gesang
Vivien Lalu - Keyboard
Marcel Coenen - Gitarren
Jorge Sala’lan - Gitarren
Daniel Flores - Schlagzeug
Johan Niemann - Bass


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