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Reviews
Mahler, G. (Rattle)

Sinfonie Nr. 8 (Sinfonie der Tausend)


Info
Musikrichtung: Chor und Orchester

VÖ: 18.02.2005

EMI Classics / EMI
CD (AD live 2004) / Best. Nr. 7243 5 57945 2 9


Gesamtspielzeit: 73:00



UNGEBÄRDIGE SPÄTROMANTIK

Es ist vollbracht: Sir Simon Rattle beschließt seinen Mahler-Zyklus angemessen mit der Sinfonie der Tausend, jener megalomanen Tour de Force aus dem Jahre 1906, die Mahler in einem wahren Schaffensrausch innerhalb weniger Wochen aufs Notenpapier gebracht hat. Rattle und sein altvertrautes City of Birmingham Symphony Orchestra stürzen sich bei diesem Konzertmitschnitt mit diszipliniert-aggressiver Lust ins Getümmel und zeichnen die musikalischen Grenzregionen, in die Mahler sich hineinfantasiert, mit Klarheit und Eindringlichkeit nach, ohne sich von der affirmativen Emphase des Komponisten (hinter der immer auch ein abgründiger Zweifel lauert) einschüchtern zu lassen.
Das Grenzwertige und Fragwürdige dieser chorsinfonischen Supernova wird nicht unterschlagen, sondern durch das Ausreizen der klanglichen Gegensätze zugespitzt. Wo hat man den Beginn schon einmal mit soviel explosiver Verve gehört? Und im 2. Teil über das Schlussbild von Goethes Faust reizt Rattle mit ungebärdigem Elan und Gespür für atmosphärischen Zauber die Polaritäten der Musik bis zum grandiosen Finale aus.
Der Dirigent versagt sich das Baden im Klang und betont die moderne, antiromantische Seite der Musik. Dass das auch seine grelle Seite haben kann, hört man bei manchen instrumentalen Einwürfen, die recht scharf timbriert sind, auch schon mal zu scharf für meinen Geschmack. Überhaupt ist das Klangbild der Live-Aufführung zwar höhenfreundlich und durchhörbar, aber weniger entspannt und ausgewogen als beispielsweise auf Soltis vorzüglicher Analogaufnahme von 1971 (Decca), die die Qualitäten einer Studioproduktion mit virtueller Live-Spannung verbindet. Auch die Solisten agieren bei Rattle hin und wieder unter zu großem vokalem Druck, tragen Rattles Ansatz freilich durch ihren wohltuend unpathetischen Einsatz mit.



Georg Henkel



Besetzung

Christine Brewer – Soie Isokoski – Juliane Banse (Sopran)
Birgit Remmert – Jane Henschel (Mezzo-Sopran)
Jon Villars (Tenor)
David Wilson-Johnson (Bartion)
John Relyea (Bass)

City of Birmingham Symphony Chorus
London Symphony Chorus
City of Birmingham Symphony Youth Chorus
Toronto Children’s Chorus

City of Birmingham Symphony Orchestra

Ltg. Sir Simon Rattle


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