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Reviews
Druschetzky, Molter u.a. (Peter)

Virtuose Paukenkonzerte des 17. u. 18. Jahrhunderts


Info
Musikrichtung: Klassik

VÖ: 02.11.2004

Naxos / Naxos (CD, DDD (AD: 2003) / Best.Nr. 8.557610 D)

Gesamtspielzeit: 78:38

Internet:

Naxos



EIN FÜRSTLICHES VERGNÜGEN

...war es, wenn man die Pauke erschallen lassen durfte, denn ihre Nutzung war ein Privileg des Adels und die Zunft der Pauker/Trompeter eine durchaus angesehene Berufsgruppe mit beträchtlicher Lehrzeit. Nun, die virtuosen Talente dieser Musiker und auch die klanglichen Potentiale der Pauke werden bei den klassischen Symphonien, und erst recht im militärischen Bereich kaum ausgeschöpft. So verfiel im Laufe der Zeit eine ganze Reihe von Paukern und Komponisten darauf, dem Instrument Werke "auf den Leib" zu schreiben.
, Solo-Pauker der Dresdner Philharmonie, stellt uns einige solcher Werke vor. Dabei kann man, etwa in Johann Carl Christian Fischers Symphonie mit 8 Pauken, die Pauke mitunter sogar als Melodieinstrument erleben. Das aber ist erst das Ende einer langen Entwicklung. Deren Anfang markiert hier der Marche de timballes von André und Jacques Philidor. Noch ganz aus dem höfisch-militärischen Zeremoniell heraus gedacht ist dieses Duo für zwei Paukenpaare mit raffinierten synkopischen Verschiebungen und hochvirtuosen Anteilen. Unglaublich, aber wahr: Alexander Peter spielt die beiden Stimmen gleichzeitig.
Wie sehr die Pauke geeignet ist, festliche Klangfarben und eine Ahnung barocker Prachtentfaltung hervorzurufen, zeigen die beiden Werke von Molter und Graupner. Gerade Molters Sinfonia Nr. 99 (entstanden um 1750) beweist dabei in ihrer Vielfalt und Raffinesse einmal mehr, dass die Beschäftigung dem Schaffen dieses Komponisten noch manche Perle zutage fördern kann. Und auch Christoph Graupners Sinfonia erweist sich als höchst abwechslungsreich und in ihrer Besetzung mit sechs Pauken, zwei Hörnern, Streichern und Cembalo wohl ausgewogen und durchaus noch luftig.
Als besonderes Schmankerl für alle Pauker und solche, die daheim auf dem Couchtisch trommeln, gibt es zwei Stücke von Georg Druschetzky, einem populären Paukenvirtuosen des 18. Jahrhunderts. Natürlich sind es in der Grundanlage eher konventionelle Virtuosenkonzerte, aber doch solche mit manch überraschendem Einfall und einem Charme, den man diesem (auf Dauer unbestreitbar monotonen) Instrument vielleicht zunächst nicht zutrauen möchte.

Alexander Peter wirbelt lust- und kunstvoll durch das vielseitige Programm. Das Philharmonische Kammerorchester Dresden begleitet seinen Kollegen mit Schwung, wenngleich eine Portion mehr Schärfe im Zugriff nicht schlecht gewesen wäre; insofern verlangt sich Peter mit der gleichzeitigen Wahrnehmung der Solisten- und Orchesterleiterfunktion vielleicht doch zuviel ab.
Die Akustik des Aufnahmeortes ist nicht ganz optimal, denn durch den Hall verschwimmt manches.
Diese kleinen Einschränkungen werden aber durch die Originalitätsbonuspunkte und das detailreiche Booklet aufgewogen, dessen Verfasser Harrison Powley auch Herausgeber der eingespielten Werke ist und daher aus dem Nähkästchen zu plaudern weiß.



Sven Kerkhoff



Trackliste
1-3 Giorgio Druschetzky (1745-1819) - Concerti per sei timpani
4 André Philidor /1647-1730) & Jacques Philidor (1651-1708) - Marche de timballes
5-7 Johann Carl Christian Fischer (1752-1807) - Symphonie mit 8 obligaten Pauken
8-12 Johann Melchior Molter (1697-1765) - Sinfonia Nr. 99
13-18 Johann Christoph Graupner (16834-1760) - Sinfonia a 2 corni, timpani,2 violini, viola e cembalo
19-22 Giorgio Druschetzky - Partita in C
Besetzung

Philharmonisches Kammerorchester Dresden

Solist & Dirigent: Alexander Peter


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