Musik an sich


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Ensemble Du Verre

Facing, Transparent


Info
Musikrichtung: Electronic Jazz

VÖ: 05.04.2004

(Fante / SPV)


Wenn man die Pressemitteilung zu diesem Album liest ohne es gehört zu haben, könnte man sich vorstellen, dass durchaus tolle Nummern darauf zu finden sind.
Abgesehen von Geschmacklosigkeiten ("das gläserne Softwareorchester des Sönke Düwer... nicht grundlos wie elektronische Datenverarbeitung abgekürzt") werden die Stücke in den Himmel gelobt.
Nun: Hierzu meine Meinung.
Das Album fällt in die Kategorie Elektronic Jazz. Was auch immer das ist, es klingt fürchterlich. Ein Einheitsbrei aus Electrobeats, Ambient-Akkordflächen, Samples von Stimmen und anderen Instrumenten und der einen oder anderen live eingespielten Line (was wahrscheinlich die Jazzkomponente ausmacht).

Einige Menschen werden so etwas gerne hören wenn sie auf Drogen sind, oder um 5 Uhr früh, wenn die Motivation für Musik mit Kanten und Texten weg ist. Vielleicht auch im Hintergrund für den modernen Menschen beim Bügeln. Aber jemanden, den Musik wirklich interessiert, wird das Album nicht erreichen können.

Im Prinzip ist das aber alles kein Problem, denn niemand wird die Scheibe kaufen, erst recht nicht mit diesen Songtiteln, allesamt entweder (futuristische) Klischees oder grauenhafte Wortspiele ("Annalizer", "Space Mail", "Las Vederso", "Wegen Nor", "Traffic", "Russians Sorrow", "Syng Med", "Melancholie Transmitter Prolog", "Melancholie Transmitter", "Kind Of", "J-a-z-z", "Baltic Dub", "Russians Sorrow Epilog" - hier in ihrer Gesamtheit zititert).

Man wird sich manchmal fragen, wieviel man musikalisch auf einmal falsch machen kann. Die Antwort könnte auf facing, transparent zu finden sein. Aber die Antwort ist es nicht wert, das Album zu hören. Ein einziges Ärgernis.



Daniel Syrovy



Trackliste
1. Annalizer
2. Space Mail
3. Las Vederso
4. Wegen Nor
5. Traffic
6. Russians Sorrow
7. Syng Med
8. Melancholie Transmitter Prolog
9. Melancholie Transmitter
10. Kind Of
11. J-a-z-z
12. Baltic Dub
13. Russians Sorrow Epilog



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