Musik an sich


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Till Burgwächter - Schmerztöter

Till Burgwächter hat ein neues Buch veröffentlicht. Sein letztes Werk "JGTHM - Juhr Gait Tu Hewi Mättel" ist nun schon das eine oder andere Jährchen alt, da wurde es wahrlich allerhöchste Zeit die Öffentlichkeit mit einem Nachfolger zu quälen.

Natürlich steht im Mittelpunkt wieder die harte Rockmusik, diesmal allerdings mit dem elementaren Unterschied, dass der Autor vom dem Pseudo-Lexikon Aufbau abgewichen ist und vielmehr eine Sammlung von Glossen veröffentlicht. Eben all diese kleinen Texte, die irgendwann mal zwischen Tür und Angel dahergekrackelt wurden und seitdem unter dem Schreibtisch oder in den Archiven namenloser Online Magazine vor sich hin verwesten. Einfach mal alles zusammengeknüllt und an die nächste Druckerei geschickt, vielleicht lässt sich so ja doch noch der eine oder andere Euro 'rausholen, gell, Herr Burgwächter?

Allerdings soll sich in obigem Absatz hahuptsächlich die zweite Hälfte des Buches angesprochen fühlen, die erste versteht sich eher als Update des Vorgängers. Denn in JGTHM wurde so manche elementar wichtige Band unterschlagen, wie zum Beispiel Children of Bodom, Edenbridge, Metalium oder Tool - ebenso fehlten einige Genres und natürlich ein Exkurs zu den Bands, die "nicht Metal sind". Dazu gehören Möchtegerns wie HIM, Die Happy oder die Donots.

Sämtliche Texte sind mit gewohnt blumig-derben Burgwächter-Humor geschmückt - gefüllt mit Metaphern, mehr oder weniger nachvollziehbaren, weit ausgreifenden Stories und vielen, vielen Schlägen unterhalb der Gürtellinie. Stereotypen und Randgruppen (z.B. Frauen) haben es dem Autor angetan und müssen ordentlich einstecken.

Da in dieser Satire auch Online Magazine nicht verschont werden, wird der hier ursprünglich geplante "Aber"-Satz bewusst geschnitten. Herr Burgwächter, dieser Artikel hätte auch gut und gerne doppelt so lang sein können!

Hendrik Stahl

Iron Pages Verlag
Broschiert - 110 Seiten
Erschienen: Oktober 2003
ISBN: 3-931624-22-6
9,90 €