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Musik an sich
 
Bonfire live
 

(Aschaffenburg, Colos-Saal)

Sehr gut gefüllt präsentierte sich das kultige Aschaffenburger Colos-Saal an diesem Abend. Aber kein Wunder, den es ist allgemein bekannt das Bonfire nach über 1000 Liveshows in den letzten 12 Jahren vor allem auf der Bühne zu Hause ist. Doch bevor die deutsche Hard-Rock-Institution die Bühne für ihr selbstituliertes "Heimspiel" (Sänger Claus Lessmann kennt die Gegend wie seine Westentasche) enterten, eröffneten die Würzburger SHYLOCK den unterhaltsamen Reigen der härteren Rockklänge.

Tja und wenn wir gerade bei Heimspielen sind, für den Autor dieser Zeilen war der Gig von Shylock auch in gewisser Weise eines, da er sein Dasein in dem selben schönen unterfränkischen Städtchen wie der Support-Act fristet. Der Sound der Domstädter klang live viel erdiger bzw. rockiger als auf dem neuesten erstklassigen CD-Output "Pyronized", der entschieden keyboardlastiger ist und ein wenig mehr in die Melodic-Metal-Ecke tendiert, sozusagen Shakra meets Pink Cream.

Die Truppe überzeugte bewundernswert souverän durch ihre, mit eingängigen Hooklines und Singalongs gespickten, abwechslungsreichen Songs (von metallisch über rockig bis zu balladesk) und zogen eine Menge Fans auf ihre Seite, die nach dem Gig dem Aufruf des Frontmanns Matthias Schenk mit dem Bon-Jovi-ähnlichen Organ (is das heutzutage eigentlich eine Beleidigung ?!?) folgten und sich eine oder mehrere CD`s käuflich erwarben. Daumen nach oben, eine aufstrebende Band von der man hoffentlich noch viel hören wird hat das Feld für Bonfire prächtig gepflügt und die Zuschauer heiss auf weitere Musik dieses Genres gemacht.

Leider war das Intro für den Hauptact gelinde gesagt nicht gerade das gelbe vom Ei, den eine auf deutsch gesungene, komplett ausgespielte Akkustikversion von "Rock N`Roll Cowboy" vom Band(!) war ungefähr so erregend wie selbstgestrickte Wollsocken beim Sex (Naja, manch einem gefällt sogar das !) und lies Erinnerungen an PUR wachwerden. Auch mit dem typischen Headlinersoundproblem, also alle Regler ohne Rücksicht auf Verluste nach oben und Gitarre,Bass und Keyboard vermischen sich zu einem teilweise undefinierbaren Soundmatsch, hatten die Ingolstädter zu kämpfen als es richtig losging.

Sooo, genug gelästert den mehr Grund für negative Zeilen gab es bei dem Konzert einfach nicht. Die Band wirkte als feste Einheit die mit dem Herzen dabei war und bot getreu der neuesten "Golden Bullets"-Veröffentlichung ein Best-of-Programm vom Feinsten. Höhepunkte der Show waren natürlich die ruhigeren Stücke wie "Give it a try" und "Who`s foolin` who", bei denen durch teilweise zwei Akkustikgitarren erstmals ein perfekter, glasklarer Sound zum Vorschein kam, obwohl die Jungs sich ja seid jeher wehren eine Balladenband zu sein, sind dies ihre absoluten Stärken. Sichtlich gerührt zeigte sich Frontröhre Claus Lessmann, der sich während des Sets übrigens x-mal umzog, als die Fans "You make me feel" komplett alleine sangen. Selten so eine Gänsehautstimmung erlebt und Lessmann,Ziller und Co. bedankten sich ihrerseits indem sie den Song nochmal ganz ausspielten.

Aber auch bei rockigeren Stücken wie z.B. "Proud of my Country" und "The stroke" wurde gepunktet und die weiblichen Fans im erfreulicherweise sehr gemischtem Publikum honorierten dies, indem Bh`s fast so wie bei einer Boygroup auf die Bühne flogen. Ein Schlagzeugsolo durfte bei einer Rockshow natürlich auch nicht fehlen, genausowenig wie Gitarrenduelle und fast Molly Hatchet-mässiges Gepose dazu.

Trotz der drei härteren Zugaben unter denen sich auch das lautstark geforderte "S.D.I." befand, gab es trotzdem noch was fürs Herz. Ein Fan machte seiner Angebeteten auf der Bühne einen zuckersüssen Heiratsantrag und sein Schwarm antwortete fasziniert den Sänger anstarrend mit ......... Spannung ...... "Ich liebe euch schon seit 20 Jahren !" (Kein Scherz!) Tja, dem ist wohl nix mehr hinzuzufügen, ausser vielleicht das Bonfire Live einfach eine absolute Macht sind.

Manuel Liebler

Internet:
www.bonfire.de
www.shylockmusic.de

 

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