Musik an sich


Reviews
Denis Gäbel Quartet

Ronda


Info
Musikrichtung: Modern Jazz

VÖ: 2/2016

(Tomofon)

Gesamtspielzeit: 31:36

Internet:

http://denisgaebel.com/
http://tomofon-records.com/
http://www.uk-musikpromotion.de/impressum.html


Bis zum dritten Stück dachte ich, es sei eine reine und ausschließliche Balladen-Platte entstanden.
Doch erst mit “Stoner“ wird das Tempo leicht angezogen, und Gäbel setzt kraftvolle Akzente auf dem Tenorsaxofon. Zuvor empfange ich diese ganz spezielle „Mitternachtsatmosphäre“ des Jazz, so schön und entspannt, dass man sich zurücklehnen und einfach nur genießen kann, am besten beim Titelstück und bei “Piedi Di Carta“, letzteres mit dem Sopransaxofon eingespielt.
Spontan erinnert mich die Atmosphäre an einige Platten von Charles Lloyd und entsprechend ist das Spiel auf dem Saxofon durchaus an John Coltrane angelehnt.

Eine wunderschöne Stimmung prägt die Musik dieser EP, die auf des Bruders, Tom Gäbel, Label, Tomofon veröffentlicht wurde. Die Band spielt ganz dicht und intim zusammen und somit ist eine rundum in sich geschlossene Atmosphäre entstanden, die auf mich sehr entspannend und inspirierend wirkt. Schließlich treffen wir auf hochqualifizierte Musiker, so dass allein durch dieses Zusammenwirken Musik bester Qualität zu erwarten ist.

Und so versetzt sie mich alsbald in eine ganz schöne Gemütslage, denn mit sehr viel Emotion und leidenschaftlicher Einfühlung in das Wesen der Kompositionen scheint es zu schweben und mich wegzutragen in eine verträumte Welt, die auch viel Spiritualität atmet, und so schließt sich der Kreis zu Coltrane wieder. Wie anfänglich bemerkt, ist es dann erst der letzte Song, der in Schwingung versetzt, in ganz herrlich elastische Schwingung, denn auch trotz des angezogenen Tempos bleibt es hochgefühlvoll. Und so hoffe ich, dieser EP möge bald eine CD in voller Länge folgen, gern in dieser Besetzung!



Wolfgang Giese



Trackliste
1 Ronda (7:50)
2 Eternal Shadows (9:01)
3 Piedi Di Carta (8:11)
4 Stoner (6:36)
Besetzung

Denis Gäbel (tenor & soprano saxophone)
Sebastian Sternal (piano)
Martin Gjakonovski (bass)
Silvio Morger (drums)



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