Musik an sich


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Lyambiko

Muse


Info
Musikrichtung: Vokal Jazz

VÖ: 30.01.2015

(Sony Music)

Gesamtspielzeit: 61:18

Internet:


http://www.lyambiko.com/
http://chateau-du-pop.de/CDP/Aktuelles/Eintrage/2014/11/16_LYAMBIKOMUSE.html
http://www.sonymusic.de/


Die in Thüringen geborene studierte Sängerin widmet sich auf ihrer aktuellen Platte Songs von Frauen, an allen waren sie jedenfalls beteiligt.

Lyambiko ist eine sehr gute Sängerin, sehr gute Musiker sind beteiligt, eine sehr gute Musikauswahl ist getroffen worden, und dennoch fehlt mir etwas, der zündende Funke will partout nicht überspringen. Woran mag es liegen?

Nun, es ist vordergründig offensichtlich die Stimme der Dame. Als Jazzfreund habe ich einige ganz besondere Lieblingssängerinnen, und hier ist es in der Regel ein ganz spezieller und individueller Ausdruck, der mich jeweils tief berührt. Und genau dieses kann ich bei Lyambiko nicht empfinden, mit anderen Worten, lässt mich ihr Gesang relativ kalt. So wirkt er für mich nur an der Oberfläche, und so gar nicht in emotionale Tiefen reichend. Technisch absolut versiert erscheint die Musik, und ich bemerke stets nur Spuren verschiedener Stilarten und möglicher Vorbilder, aber was mir fehlt, ist diese individuelle Stimme, bei der ich sofort den Namen der Künstlerin ausrufen würde, weil ich sie spontan erkannt hätte.

So geht es mir, dass die Gestaltung der Worte nicht sehr flüssig, nicht unbedingt elastisch und swingend erscheint, zum Beispiel Can’t We Be Friends wirkt so für mich sehr unbefriedigend in dieser Richtung. Es gibt also einerseits einige Songs der Platte, die mir so gar nicht zusagen, andererseits jedoch andere sehr. So sind dieses zwei Klassiker, die mich in der Tat berühren in ihrer Interpretation, das ist einmal Willow Weep For Me und dann noch das zwar von einem Mann komponierte Goodbye Pork Pie Hat, seinerzeit von Charles Mingus dem gerade verstorbenen Kollegen Lester Young gewidmet, aber später von Joni Mitchell für ihre Platte Mingus mit Text versehen. Ferner gefällt mir das stark bluesgetränkte Feeling auf Exit Ahead.

Letztlich wird die Künstlerin ihre Fans mit diesen Aufnahmen nicht enttäuschen, dazu ist die Einheit ihres Vortrags mit der unaufdringlich und einfühlsam agierenden Band sehr gut gelungen und hat hochqualitative Musik hervorgebracht, in einem Mix aus überwiegenden Anteilen von Jazz mit einem jeweiligen Schuss von Popmusik und aus dem Genre Singer/Songwriter.



Wolfgang Giese



Trackliste
1 Muse [Fumi Udo] (5:16)
2 I Went To Heaven [Julia Hülsmann/Emily Dickinson] (3:55)
3 Landslide [Stevie Nicks] (4:29)
4 Willow Weep For Me [Ann Ronell] (5:51)
5 Do You Remember Me [Jill Scott & Andre Harris] (4:54)
6 Can’t We Be Friends [Kay Swift & Paul James] (2:58)
7 Besame Mucho [Consuelo Velázquez] (6:02)
8 Goodbye Pork Pie Hat [Charles Mingus/words by Joni Mitchell] (4:54)
9 Horacio [Jutta Hipp/words by Lyambiko & Fumi Udo] (3:10)
10 On & On [Erica Wright & Jahmal D. Cantero] (4:20)
11 Spring [Lyambiko] (2:55)
12 Looking For Love [Aki Takase/words by Mitsuharu Kaneko] (3:43)
13 Exit Ahead [Gabriela Krapf] (4:26)
14 And How I Hoped For Your Love [Abbey Lincoln] (4:25)
Besetzung

Lyambiko (vocals)
Marque Lowenthal (piano)
Robin Draganic (bass)
Heinrich Koebberling (drums)



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