Musik an sich


Reviews
Die Supersieger

Der Tag, an dem mein Haushaltsroboter mein 200qm-Loft in Brand gesetzt hat


Info
Musikrichtung: Deutschrock/Disco(Pop)Punk

VÖ: 11.03.2013

(In Bloom Records)

Gesamtspielzeit: 41:22

Internet:

http://www.diesupersieger.de


Ach endlich…da ist er ja, der Postbote meines Vertrauens…

…selten habe ich so mit den Hufen gescharrt und jeden Tag in meinen Briefkasten geschaut! Nun ist sie endlich da, die Scheibe mit dem atemberaubenden Namen Der Tag, an dem mein Haushaltsroboter mein 200qm-Loft in Brand gesetzt hat!

Also, wer so mutig wie Die Supersieger ist und sich erstens selbst mit dem Bandnamen quasi als `Creme de la Creme` des deutschen Musikgeschäftes outet und zweitens einen solch ungemein `unmerkbaren` und daher unverkaufbaren CD-Namen kreiert…Respekt, das müssen ganz große, oder eben ziemlich bescheuerte Künstler sein.
Jeglicher Versuch, den Titel durch Abkürzungen ins Hirn zu brennen treiben mich fast in den Wahnsinn…`DTadmHmLiBgh` klingt auch nicht grade erbaulicher, und merken kann ich`s mir trotzdem nicht!

Aber nun zu etwas ganz Anderem…nämlich zum Wesentlichen!

Die Supersieger vermitteln schon beim ersten Hören der Scheibe den Eindruck, dass sie riesigen Spaß haben uns mit ihrer fröhlichen, beschwingten und freundlichen Art eine schöne Zeit zu bereiten. Also das mit dem `bescheuert` nehme ich hiermit sofort zurück und behaupte absolut das Gegenteil!
Elektro-Punk a la boneur, Synthies reiben sich an Gitarren, Melodien geben den ausgeklügelten Texten den Raum sich zu entfalten…und das Schlagzeug rundet das Ganze gekonnt ab. Das, was hier sehr geschwollen klingt, ist in der Realität ein gut interpretiertes Stück Musikgeschichte!

Nach Wissen ist Macht (Nie Mehr Ohne) aus dem Jahr 2011 steht nun Der Tag, an dem mein Haushaltsroboter… (ich kürz dann mal ab, gell?!) in den Startlöchern und wartet auf den Tag der Veröffentlichung!

Muss man anfangs “1000 Kilometer“ zurücklegen, stolpert man daraufhin über den toten König, um gleich danach Kurt Cobain, Paul Kalkbrenner und diverse andere Protagonisten in ihrer “Indie Rock Band“ zu bewundern. Es gibt “Mechanische Menschen“, die rhythmisch in die Erinnerungen an den guten alten Heinz Erhardt übergehen, sodass die “Hummeln Im Arsch“ einen fast bis nach “Las Vegas“ bringen. Und auch wenn man geweint hat, da man so radikal ist, dass es einem die Wut in den Bauch treibt…am Ende ist man nicht mehr erwünscht!
Die zwölf kleinen, oder auch großen Anekdoten aus dem Leben der Sieger verbinden sich optimal zu einer Platte, die sich hinter keiner Scheibe bereits bekannter Deutschpop-Bands verstecken müsste! Nicht umsonst heißt es zum großen Finale “Darf Ich Bitten?“.

Beeindruckend an Die Supersieger ist, dass es sich nur um genau zwei Musiker handelt, die so viel positiven Krach und Lärm verursachen. Was so manche Band mit mindestens vier Mitgliedern nicht hinbekommen, nämlich den fetten und ausfüllenden Klangteppich und die wunderschönen Melodien, haben Domi und Chris perfekt inszeniert auf Scheibe gebracht.

Mich sollte es nicht wundern, wenn Die Supersieger irgendwann dann wirklich mal bei einer der unzähligen Musikpreis-Verleihungen ganz oben auf dem Podest stehen und sagen dürfen `Ich danke meiner Mutter, Oma Friedel…!`



Jens Helbing



Trackliste
11000 Kilometer3:58
2 Der König Ist Tot!2:55
3 Indie Rock Band3:48
4 Mechanische Menschen2:47
5 Wie Einst Heinz Erhardt2:46
6 Hummeln Im Arsch2:26
7 Las Vegas3:08
8 Ich Hab Geweint4:18
9 So Radikal4:04
10 Yeehaw, Ich Hab Wut Im Bauch3:23
11 Nicht Mehr Erwünscht2:53
12 Darf Ich Bitten4:56
Besetzung

Domi - Gesang und Gitarre
Chris - Gesang und Schlagzeug


 << 
Zurück zur Review-Übersicht
 >>