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Rival Sons

Rival Sons (EP)


Info
Musikrichtung: Hard Rock

VÖ: 01/2011

(Earache Records / digital: iTunes)

Gesamtspielzeit: 25:53

Internet:

http://www.rivalsons.com
http://www.myspace.com/rivalsons


Wenn sich ein Label, welches früher vor allem für Grindcore und Death Metal bekannt war, sich an fetzigem Classic Rock vergreift, dann muss diese Band wohl schon etwas Besonderes sein. Rival Sons heißt dieser Haufen aus Kalifornien. So warm das Klima dort ist, so heiß sind die vier Herren auch, ohne Scheiß! Und dabei erfinden sie das Rad keinesfalls neu. Das war wohl auch kaum der Anspruch, mit dem man an seine Musik heranging. Ihre Vorbilder hört man ganz deutlich durch. Da braucht man gar nicht fragen wer das sein soll, denn diese zeichnen sich wie schwere Zeppeline auf ihren kleinen Gesichtern ab - na, verstanden?

Mit dieser selbst betitelten und nur online erhältlichen EP setzt man nach einem in Eigenregie veröffentlichtem Album ein großes Ausrufezeichen und gibt dem mittlerweile etwas müffelndem Rock wieder das zurück, was ihn (im Idealfall) auszeichnen sollte: Groove, Soul und auch ein Stück Großkotzigkeit. Die sechs Songs strotzen geradezu vor Dynamik. Hier greift wirklich jedes Zähnchen des Getriebes in das andere. Egal ob das der Powergroove der Rhythmusabteilung um Robin Everhart (Bass) und Michael Miley (Schlagzeug), die von Jimmy Page beeinflussten Riffs sind oder Licks von Scott Holiday oder das ausdrucksstarke Organ von Jay Buchanan sind. Dieser bläst mit seinem leidenschaftlichen Organ sämtliche weinerlichen Alternative-Bubis vom Parkett. Kaum zu glauben, dass es sich hier um Newcomer handelt. Aber andererseits, alte, ausgebrannte Bands klingen natürlich nicht so feurig wie diese hier.

Gleich der ungestüme Opener „Get what's coming“ geht direkt ins Blut und das anschließende „Torture“ ist alles andere als das und groovt wie Sau. Dagegen swingt „Radio“ ziemlich fein, während „Sacred tongue“ ein kleiner akustischer Widerpart ist. Mit „Sleepwalker“ poltern die Rival Sons mit drückenden Bässen und einer Blues-Harp noch einmal richtig los, bevor mit „Soul“ eine richtige Sahnenummer folgt. Eine derartig starke und soulige Bluesballade (oder doch bluesige Soulballade) hört man selten. Da müssen sich The Answer oder The Parlor Mob aber warm anziehen, wenn sie da noch mithalten wollen. Im Mai soll dann ein richtiger Longplayer von Rival Sons erscheinen. Man darf mächtig gespannt sein!



Mario Karl



Trackliste
1Get what's coming4:03
2 Torture3:35
3 Radio3:05
4 Sacred tongue3:24
5 Sleepwalker5:30
6 Soul6:16
Besetzung

Jay Buchanan (Vocals)
Scott Holiday (Guitars)
Robin Everhart (Bass)
Michael Miley (Drums)


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