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Roger Creager

Here it is


Info
Musikrichtung: Country / Texas Country

VÖ: 26.08.2009

(Thirty Tigers)

Gesamtspielzeit: 47:43

Internet:

http://www.rogercreager.com


Ganz dick im Geschäft der texanischen Country-Szene ist der Singer/Songwriter Roger Creager. Seit seinem Debütalbum „Having fun all wrong“ aus dem Jahr 1998 ging es mit seiner Beliebtheit stets bergauf, heute ist er in der Szene fest etabliert und zählt zu den führenden Figuren des Texas Country.

Das musikalische Niveau lag bei seinen bisherigen Alben schon immer beachtlich hoch, doch mit seiner neuen Produktion Here is it gelingt Roger Creager sogar nochmals ein weiterer Schritt nach vorne. Er tischt uns auf dieser CD wieder beeindruckendes Songmaterial auf, das er zusammen mit namhaften Songwriter-Kollegen komponiert hat, da findet man bekannte Namen wie etwa Trent Willmon, Paul Overstreet oder Radney Foster.

Und wenn als Produzenten dann auch noch Radney Foster und Lloyd Maines ihre Finger im Spiel haben, da kann eigentlich nichts mehr schief gehen und eine hochkarätige Produktion ist quasi schon vorprogrammiert.

Im Einzelnen:

Genauso verhält es sich dann auch mit dem neuen Roger Creager-Album. Dem Zuhörer wird zeitgemäßer Country-Sound geboten, der jedoch fest mit traditionellen Elementen verwurzelt ist. Das klingt ungezwungen, frisch und unverbraucht und ist überhaupt kein Vergleich zu den üblichen Nashville-Mainstream-Produktionen. Die texanischen Haudegen verstehen es einfach, Countrymusik modern klingen zu lassen ohne dabei in seichte Pop-Gewässer abzudriften, da klingt auch nichts wie tausendfach geklont oder gar künstlich aufgeblasen und überladen.
Es zeigt sich mal wieder überdeutlich, dass die texanische Szene, was die musikalische Qualität angeht, einfach in einer anderen Liga spielt, in der Nashville nicht den Hauch einer Chance hat.

Hier bekommt man bodenständige, handgemachte und eigenständige Musik mit Herz und Seele geboten, die einem auch im Ohr hängen bleibt und nicht nur so im Hintergrund dahinplätschert. Die country-typischen Instrumente wie Steel Guitar, Fiddle, Mandoline und Akustikgitarre spielen auf diesem Album eine gewichtige Rolle, von Pure Country bis traditionell verwurzelten New Country bekommt man hier Musik vom Feinsten auf die Ohren.
Roger Creager überzeugt dabei durchweg mit seiner besonders sympathischen, ausdrucksstarken Gesangsstimme, mit der er die Stimmungen der Songs immer auf den Punkt auszudrücken vermag.

Hört man sich etwa den Opener „I love being lonesome“ an, hat man den perfekten Beweis für all das vorher Erwähnte. Traditioneller Pure Country–Sound, frisch und knackig arrangiert, so könnte ein Waylon Jennings heutzutage klingen.
„Driving home“ ist energiegeladener, satter New Country, druckvoll und von E-Gitarren geprägt, der mit feinen Alternate Country-Klängen durchzogen ist und mit seiner Dynamik unglaublich gute Laune rüberbringt. Hier kann Roger seine ganze Power in der Stimme voll zur Geltung kommen lassen.

Aber auch Balladen kommen auch dem Album nicht zu kurz, da wäre etwa der sehr emotionale Song „I loved you when“, der herrlich transparent und zurückhaltend arrangiert ist und bei dem Roger Creager gesanglich besonders ausdrucksstark zu Werke geht. Auch der feine Harmoniegesang von Joanna Janet geht hier butterweich ins Ohr und so geht dieser Song besonders tief unter die Haut.

Eines der absoluten Highlights ist ohne Zweifel die Powerballade „Let’s run“, die sich etwas in Richtung Red Dirt Rock bewegt und im Stil der Randy Rogers Band aus den Lautsprechern klingt. Der Song steckt voller wunderbarer Melodik, Ausdrucksstärke und entwickelt sich zu einem echten Ohrwurm, ein richtiger Knaller.

Diese abwechslungsreiche Mischung zieht sich dann auch weiter durch das gesamte Album und sorgt für richtig guten Musikgenuss, bei dem nicht die Spur von Langeweile aufkommt.

Fazit:

Für alle, die traditionellen Country Sound gepaart mit knackigen, zeitgemäßen Arrangements hören wollen und zudem auf bodenständige, handgemachte und hochwertige Musik Wert legen, ist dieses Album ein Volltreffer.
Das ist qualitativ hochklassiger Texas Country, wie man ihn eben nur dort zu hören bekommt, weitab der gängigen Mainstream-Suppe, wie sie üblicherweise in Nashville angerührt wird. Erstklassiges Songmaterial, eingängige Melodien, tadelloser Sound und ein Roger Creager, der sowohl seine Klasse als Sänger, als auch die des Songwriters voll ausspielt.
Dieses Album klingt einfach wunderbar frisch, eigenständig und unbeschwert und ist von der ersten bis zur letzten Minute absolut unterhaltsam.
Kurz gesagt, es ist jeden einzelnen Euro wert und absolut zu empfehlen!

Gerald Halbig







Trackliste
1I Love Being Lonesome 3:53
2 Driving Home 4:00
3 I Loved You When 4:28
4 Tangle Me In You 3:40
5 I'm From the Beer Joint 3:26
6 A Good Day for Sunsets 3:21
7 She Chose You 3:36
8 Let's Run 4:02
9 Habit (Needle In My Arm) 3:23
10 I'm Missing You 3:17
11 The Man I Used To Be 3:40
12 My Ship Goes Down 3:10
13 Cowboys and Sailors 03:43

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