Musik an sich


Reviews
Open Season

Hot and Fire


Info
Musikrichtung: Ska

VÖ: 03.2006

(Leech Redda / Cargo)

Gesamtspielzeit: 50:53

Internet:

http://www.openseason.ch


Der Einstieg von ”Time to run”, das blubbernde Intro von Rushs “2112“, führt völlig in die Irre. „Open“ heißt in diesem Fall zwar tatsächlich open minded, aber „Season“ bedeutet Ska und daran wird sich weitgehend gehalten. Hard Rock gibt’s hier nicht.

Statt dessen tummeln sich die Schweizer mit Hot and Fire fröhlich die Genre-Untergrenzen wechselnd zwischen Ska, Reggae, Dancehall, Dub und einigem mehr herum. Wenn die Grenzen von Reggae und Ska dann doch einmal wirklich überschritten werden, befinden wir uns in den Regionen Jazz, Swing und Easy Listening. Da passt die Mitarbeit von Gaststar Victor Rice (“Speed up, Vansy“) natürlich perfekt.

Zeitgemäßer Ska mit akzentuierendem Gebläse und etwas stakkatoartigem Gesang eröffnet Hot and Fire. Dann wendet sich die Band stärker dem Reggae Rhythmus zu, die Orgel setzt ein. Die Bläser arbeiten Fanfaren artig. Mit “Kolibri escapes“ erholt die Scheibe sich zwischen swingenden und jazzig bassigen Sounds, um dann erst recht aggressiv und dann etwas eintönig in die Dancehall überzuwechseln. “Speed up, Vansy“ liefert Big Band Sound. Der wird beibehalten, aber sanfter, swingender und von weiblicher Stimme begeleitet. Das Instrumental “Coffee to go“ zeigt deutliches Latino Flair. Trompete, Percussion, 70er Jahre Orgel, spanische Gitarre und das Gebläse verleihen dem Stück unter dem Strich einen jazzigen Anstrich.

“Sweet Music“ greift den Anfang der Scheibe erneut auf. Die Vocals werde gar etwas HipHopig. Es folgt ein ruhiger Dub, laid back easy listening Ska und langsamer Big Band Sound. Der “Elephant Walk“ verlässt die Bereiche Reggae und Ska so gründlich wie kein Stück zuvor. Hier haben wir es mit fast reinrassigem Jazz mit gezupftem Akustik-Bass, Orgel und Saxophon zu tun.
Der Rausschmeißer erinnert aber noch einmal an die Hauptlinie von Open Season - swingender Ska, lebendig und flott gespielt.

Wer sich noch nicht in den Ska verliebt hat, sollte es mal mit dieser Scheibe versuchen.



Norbert von Fransecky



Trackliste
1Time to run 3:24
2Keep my Fire burning 3:06
3What have I done wrong 2:37
4Kolibri escapes 3:19
5Change 2:37
6Hot and Fire 2:49
7Speed up, Vansy 2:39
8Ready for you 3:39
9Coffee to go 4:07
10Sweet Music 3:20
11Take a Lady 4:13
12Wake up 3:29
13Elephant Walk 6:08
14Bam Bam 3:37
Besetzung

Ariane Lüthi (Tenor Sax)
Christoph Walther (Dr)
Tobias Seeholzer (B, Back Voc)
Santosh Aerthott (Lead Voc, Back Voc, Git)
Oliver Hürzeler (Alt Sax)
Florian Thalmann (Trompete, Fügelhorn)
Res Staudenmann (Git)
Frank Gfeller (Posaune)
Lucy James (Keys, Back Voc, Lead Voc <8>)

Gäste:
Marcel Kägi (Electronics)
DJ Atomic (Scratches)
Christoph Fluri (Perc)
Victor Rice (Voc <7>)


 << 
Zurück zur Review-Übersicht
 >>