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Axxis

Time Machine


Info
Musikrichtung: Melodic Metal

VÖ: 26.01.2004

(AFM-Records)

Gesamtspielzeit: 50:07

Internet:

www.axxis.de


Bunt wie das Cover des neuesten Axxis-Longplayers ist auch dessen musikalischer Inhalt, denn in dieser fast wörtlich zu nehmenden Zeitreise wurden alle Trademarks berücksichtigt, für die die Band aus dem Ruhrpott in ihrer schon seit einiger Zeit andauernden Karriere steht. Neben dieser enormen Vielseitigkeit auf Time Machine, das man stilistisch mit dem gelungenen Quasi-Comebackalbum Back To The Kingdom vergleichen könnte, fallen beim ersten Rundflug mit diesem Gerät vor allem die mächtigen Chöre auf, die wohl in bisher keiner Axxis-Scheibe in solch prägnanter Form vetreten waren.

Ansonsten ist bei Bernhard Weiss und seinen Mannen alles beim Alten geblieben und ich kann jetzt schonmal vorwegnehmen das Fans der Truppe an dem neueste Output der Dortmunder ihre helle Freude haben werden, auch wenn ein paar kritische Stimmen aus dem Metallager wiedereinmal etwas an den halbgaren Lalala-Refrains wie beim Titeltrack oder an Songs wie der Ballade "Wind In The Night" auszusetzen haben, die zwar ein Ohrwurm per exellence ist, jedoch auch etwas an den bösen Begriff "Schlager-Metal" erinnern könnte. Eigentlich egal, da auf Time Machine wohl für fast jeden Fan melodischen Metals etwas dabei sein sollte, sei es der bandintern Highspeed-Rekorde aufstellende Opener "Angel Of Death", ein straighter Rocker wie "Gimme Your Blood" oder das durch seinen Lyrics bzw. Männerchor stark True-Metal-beeinflusste "Battle Of Power". Dies tröstet auch ein wenig darüber hinweg, das es diesmal für einen absoluten Hit, der noch in zehn Jahren seinen Platz in der Livesetlist von Axxis sicher hat, wohl nicht gereicht hat.

Textlich beweisen die Ruhrpöttler das ihnen das aktuelle Zeitgeschehen absolut nicht am sprichwörtlichen Allerwertesten vorbeigeht und präsentieren dem CD-Käufer neben üblichen Gute-Laune-Songs wie "Dance In The Starlight" auch Lyrics über den Palästinenserkonflikt ("Wind In The Night"), der Situation im Irak ("Battle Of Power", "Wings Of Freedom") und Suizidforen im Internet ("Don`t Drag Me Down"), wofür man den Herren aus dem gelbschwarzen Borussialand durchaus ein paar Pluspunkte gutschreiben kann.

Alles in allem ist Time Machine wieder ein gelungenes Axxiswerk, das zwar keine neuen Massstäbe setzt, jedoch durchaus wieder klarstellt das Bernhard Weiss und Co. einfach kein wirklich schlechtes Album abliefern können. In dieser Form wird man von dem (momentanen) Quartett noch einiges Positives zu berichten wissen und bei einem möglichen Zeitmaschinentrip Richtung Zukunft sieht man sicherlich auch im Jahre X das Axxis viele der aktuell angesagten Bands überlebt haben und immernoch munter weitermusizieren.



Manuel Liebler



Trackliste
1Mystery Of Time (Intro)1:04
2Angel Of Death5:00
3Time Machine5:13
4Wind In The Night4:55
5Lost In The Darkness3:51
6The Demons Are Calling4:02
7Wings Of Freedom4:43
8Dance In The Starlight4:24
9Battle Of Power3:37
10Alive4:55
11Gimme Your Blood4:18
12Don`t Trag Me Down4:05
Besetzung

Bernhard Weiss, voc
Harry Oellers, keys
Guido Wehmeyer, git
Kuno Niemeyer, bass


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