Musik an sich


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Headplate

Pieces


Info
Musikrichtung: NuMetal

VÖ: 22.03.2004

(Gain Production)
Internet:

www.headplate.com



Klischeehafter Nu Metal zum Abgewöhnen!

Headplate aus Schweden præsentieren mit Pieces im Grunde genau das, was jegliches Vorurteil gegenueber dem Genre Nu Metal bestätigt. Im Booklet fängt es mit dem Bandfoto an: ein Fred Durst-Klon, alle in Baggy und so unheimlich cool. Die passenden coolen Skate-Klamotten-Firmen werben auch noch gleich im Cover.

Musikalisch bewegt sich das alles ganz stark in Richtung Linkin Park. Man geht sogar soweit teilweise Textzeilen zu kopieren. Ich bin darüber voller Unverständnis - wie kommt jemand auf so 'ne schlechte Idee? Was textlich geboten wird erzeugt nur ein Kopfschütteln. Da schreibt man tatsæchlich völlig unverfroren Texte mit der literarischen Qualität der Gefuehlsäußerung eines pubertierenden 13-jährigens: Zeilen wie "I just want my father to take the knife/That fucker is close to the edge/hopefully we will jump of the legde" oder "I'm thirsty - I wish someone cared" knüpfen an alle modischen "Meine Kindheit war so kacke"-Trends an und sind nicht mehr als ein ganz ärmlicher Pseudo-Emotionsausdruck eines lyrisch unbegabten Angry Kids.

Völlig Gefühlslos und austauschbar ist auch die Musik eingespielt. Jeder beherrscht sein Instrument auf jeden Fall und man muss dem Album lassen, dass es eine gute Produktion ist, da gibt es nichts zu mäkeln. Jedoch gibt es eben nicht nur die technisch reduzierte Ebene der Musik. Was man hier hört wirkt aber nur künstlich. Altbekannte Nu-Metal-Wechsel zwischen Klage-Raps und Mitsing-Refrains sind doch so langsam wirklich mehr als überstrapaziert. Der Sänger hat eine gute Stimme, doch ist jegliche Melodie so was von vorhersehbar und stets gekennzeichnet von überproportionierter Verwendung absteigender Zweierfiguren in der Tonfolge nach jedem länger gezogenem Laut. Das nervt wirklich tierisch!

Wer nicht gerade total auf Linkin Park steht, dem rate ich sehr dringend von dieser CD ab. Die Kreativität in dieser Platte ist eigentlich gleich null.



Kevin Kirchenbauer



Trackliste
1. Jump The Bridge
2. Step Back
3. Delicate
4. Fed Up
5. Retina
6. Freefall
7. Not The Same
8. On My Own
9. Nangijala
10. Feel Like Porn
11. Silk
12. Mindworks
13. Drifting Away
14. Bullsized
15. Breathing



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