Wie bereits im letzten Editorial gesagt, steht ein Relaunch der MAS bevor, nach dem es die monatlichen Ausgaben, und daher wohl auch die Editorials, nicht mehr geben wird. Auch dieses Editorial könnte also das letzte sein.
Ich möchte es nutzen, um mich vor einer mutigen Frau zu verbeugen, einer Christin, die die Botschaft des Evangeliums so ernst nimmt, dass sie sie auch in dem Moment nicht hinter der gesellschaftlich-politischen Etikette verschwinden lässt, als sie als ranghohe Repräsentantin der Kirche in einem politisch hoch brisanten Moment zu sprechen hatte.
Es geht um Mariann Edgar Budde, Bischöfin der amerikanischen Episkopalkirche, die den Gottesdienst in der Washingtoner National Cathedral nach der Amtseinführung von Donald Trump als 47er Präsident der USA geleitet hat.
In ihrer Predigt redet sie dem Präsidenten nachdrücklich ins Gewissen, wobei sie ihn weder angreift noch verteufelt. Im Stil der großen alttestamentarischen Propheten hält sie ihm die Werte des Evangeliums wie einen Spiegel vor Augen. In diesem Spiegel erscheint er aber sehr deutlich als jemand, der mit seinem Handeln und Reden gerade die in Angst versetzt, die Christen von Christus besonders ans Herz gelegt worden sind.
In einem Interview mit Rachel Maddow auf MSNBC, dem drittgrößten Nachrichtensender Amerikas, vergleicht sie die Situation dieses besonderen Gottesdienstes mit einer Trauung oder Beerdigung, wo sie nicht allgemein zu einer Gemeinde predigt, sondern insbesondere Menschen in einer besonderen Situation begleitet. So habe sie hier auch insbesondere zu Donald Trump gesprochen und über seine besondere Verantwortung in seinem Amt.
Wir werden sehen, ob er sich diese Predigt (wahrscheinlich nicht) zu Herzen nimmt.
In unserer Februar-Ausgabe geht es wesentlich undramatischer zur Sache. Lest z.B. Konzertberichte zu Tschaika 21/16 und dem Gewandhausorchester, Buchbesprechungen zu Bruce Dickinson und Falco, sowie die beiden Monatskolumnen, dieses Mal zu Sportfreunde Stiller und den Troopers.
Norbert von Fransecky