Und Wieder Oktober

Brücken


Info
Musikrichtung: Deutsch-Pop

VÖ: 26.11.2021

(Dackelton)

Gesamtspielzeit: 30:56

Internet:

https://undwiederoktober.de/
http://www.dackelton.de
https://bite-it-promotion.de/


Und Wieder Oktober, ein nicht gewöhnlicher Name für eine Band. Die Kölner Akustik-Pop-Band nennt ihr drittes Album auf Dackelton Records Brücken.
Vor mehr als zehn Jahren startete diese Band als akustisches Straßenmusik-Duo. Das Sextett stellt zehn neue deutschsprachige Songs vor. Alle Texte sind im Booklet abgedruckt. Mit der Sprache geht man recht locker um und sehr direkt werden Themen angesprochen. Beispiele: Ich koch jedes Mal denselben Scheiß, ...beim Zünden deiner Kippe brennt der ganze Laden nieder, Gestern noch ok, heut verpiss ich mich usw. usf..

Insofern dürfte sich speziell jüngeres Publikum angesprochen fühlen, denn inhaltlich scheinen die Texte darauf abgezielt zu sein. Nun, dem Foto im Booklet zufolge sind auch die Bandmitglieder noch recht jung, die Ansprache sollte daher gelingen.

Musikalisch reiht man sich ein in das, was heutzutage an Deutsch-Pop grassiert. Also in der Regel recht harmonisch und melodisch, als positive Bereicherung sehe ich es an, dass Songs mit dem Einsatz der Violine mitunter eine angenehme Ausstattung erhalten haben. Ansonsten geht es auch recht druckvoll ab, "Lass uns springen" ist einer dieser typischen Up-Tempo-Songs, die sich als radiotauglich erweisen. Gesanglich geht es hier jedoch mehr in eine Richtung, die sich eher im Sprechgesang vorstellt, und das betrifft fast alle Songs.

Tauchen ab und an melancholische Momente auf, wie im Titelsong "Brücken", dann wird auch schon einmal ein wenig zarter Gesang präsentiert. Dabei stelle ich fest, dass der Grossteil der Songs in einem eher ruhigem Modus gespielt wird, der Deutsch-Pop rockt nur selten ein wenig. Und diesem Pop spendiert man dann auch moderne Elemente, wie den elektronisch verfremdeten Gesang auf "Yin & Yang", ein Song, der ohnehin sehr programmiert wirkt.

Im Ansatz ist diese Musik recht harmonisch, mit einer Ausstrahlung hin zum Melancholischen, doch viel zu selten sind es solche Ausstattungen mit Violine oder/und Cello, die das gewisse Mehr an Natürlichkeit hinein strahlen in die dann auch recht schöne Musik. Ansonsten wirkt diese für mich oft zu nüchtern, zu kühl, zu wenig sensibel. Und so spiegelt das Ergebnis sicher nicht den Ansatz wider. Das, was mir fehlt, ist so etwas wie überzeugende Leidenschaft. Emotionen wirken recht gedrosselt, vielleicht sollten sie mal losgelassen werden...



Wolfgang Giese



Trackliste
1 Déjà-vu
2 Lass uns springen
3 Brücken
4 Wolfsblut
5 Yin & Yang
6 Titanic
7 Supernova (feat. Lucie Licht)
8 Milliarden
9 David gegen Goliath
10 Schön, wie's ist
Besetzung

Marc Frensch (Gesang, Gitarre)
Benedikt Czylwik (Klavier, Synthesizer)
Louis Post (Bass, Kontrabass)
Jannis Prokisch (Schlagzeug, Perkussion)
Leona Püschel (Cello)
Rike Müller (Violine, E-Gitarre, Gesang)
Linus Berg (Posaune)
Jan Rolle (Trompete)
Paul Niermann (Kontrabass)
Cristobal Argandona (Schlagzeug - #2, 4, 8, Perkussion)
Philipp Theiss (E-Gitarre)
Hanne-Lotta Blum, Basti Schank, Christobal Argandona (Chor/Gang-Shouts)
Lucie Licht (Gesang - #7)



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