Olivia Trummer – Hadar Noiberg

The Hawk


Info
Musikrichtung: Chamber Jazz

VÖ: 22.11.2019

(flavoredtune)

Gesamtspielzeit: 41:56

Internet:

https://www.oliviatrummer.de/index.htm
http://hadarnoiberg.com/
https://www.flavoredtune.com/
http://uk-promotion.net/


Zwei Musikerinnen haben sich zusammengeschlossen für diese Platte, The Hawk. Die aus Stuttgart stammende Pianistin Olivia Trummer und die Flötistin Hadar Noiberg aus Holon/Israel bringen Erfahrungen aus klassischer Musik, Jazz und Folklore ein. 2018 trafen sie sich zufällig in Berlin und beschlossen, zusammenzuspielen.

Doch entsteht ihre Musik nicht allein durch das Zusammenwirken von Piano und Flöte, denn durch den Gesang von Olivia Trummer und die eingeflochtenen Loops und Effekte durch Hadar Noiberg erweitern die Beiden das Klangbild entsprechend. Entstanden sind die Songs live, dargeboten so, wie sie entstanden, ohne weitergehende technische Zusatzbearbeitungen. Bis auf die Titel Nummer 4 (Shmulik Kraus) und 7 (George Harrison) stammen alle anderen von den beiden Musikerinnen.

Mit dem Titelsong startet der Reigen mit Musik voller Leichtigkeit, Zärtlichkeit und lyrischer Ausdruckskraft. So startet das Kopfkino mit Eindrücken, man könnte meinen, inmitten einer Landschaft zu sitzen, die Sonne ist gerade aufgegangen, ein klarer Bach transportiert sprudelndes erfrischendes Wasser und man genießt die Ruhe und Beschaulichkeit dieser Szenerie. Im Rückblick auf die Entstehung bestimmter Musikgenres kann man durchaus auf den Begriff New Age zurückgreifen, oder aber einiges der Musik des Labels ECM kann man gedanklich heranziehen, zum Beispiel teilweise etwas von der Atmosphäre der Platte von Jarrett/DeJohnette, “Ruta and Daitya“, hier allerdings viel klarer und unkomplizierter im Ausdruck durch die beiden Protagonistinnen. Da könnte schon eher “Purcor“ von Trygve Seim & Andreas Utnem passen.

Doch auf The Hawk ist die Musik meines Erachtens weniger jazzig im Ausdruck, denn hier wirken ebenfalls starke folkloristische Momente, “Privacy“ geht gar in Richtung Orient, und von der Klassik her inspirierte Melodien. Jedenfalls ist es gelungen, eine Klanglandschaft voller Lyrik, Schönheit und geheimnisvoller Ausschmückung zu gestalten, und das mit ganz spielerischer Ausprägung, ja, das ist ein sehr anspruchsvolles Hörvergnügen.



Wolfgang Giese



Trackliste
1 The hawk
2 Moena
3 Privacy
4 Beit ha'arava
5 Fading blue
6 Triste
7 Here comes the sun
8 Carossel
Besetzung

Olivia Trummer (grand piano, vocals)
Hadar Noiberg (flutes, effects)



 << 
Zurück zur Review-Übersicht
 >>