Duke Ellington & John Coltrane

The Stereo & Mono Versions


Info
Musikrichtung: Jazz

VÖ: 16.11.2018

Green Corner (Impulse)

Gesamtspielzeit: 127:44

Internet:

http://www.dukeellington.com/
https://www.johncoltrane.com/
https://www.in-akustik.de/
http://www.impulserecords.com/


Zwei Giganten der Jazzgeschichte sind hier aufeinandergetroffen - Duke Ellington und John Coltrane. 1962 war es, als die Zusammenkunft der beiden Musiker stattfand, zweier so ganz unterschiedlicher Charaktere.

Während der Duke (29. April 1899 - 24. Mai 1974) als einer der entscheidenden Musiker war in der Ausgestaltung eines Big Band-Sounds, und das in der Zeit zwischen den Zwanzigern und den Sechzigern, mit einem weitreichenden Einfluss, und somit als einer der größten zeitgenössischen Komponisten und Arrangeure in die Jazzgeschichte einging, so war es mit John Coltrane (23. September 1926 - 17. Juli 1967) ein Solist, der sowohl das Spiel auf dem Saxofon als auch die Richtung des sich ständig entwickelnden Jazz‘ entscheidend mitbestimmte und vorgab. Ein Klassiker und ein Moderner, ob das gutgehen konnte?

Trane war damals gerade beim Label Impulse unter Vertrag und auf dem besten Weg zum Superstar, der durch die Zusammenarbeit mit Miles Davis bereits vorgegeben war. “A Love Supreme“ sollte noch folgen, und zwischen den Aufnahmen zu “Ballads“ entstanden die Einspielungen mit Ellington am 26. September 1962. Ganz respektvoll gingen sie miteinander um, die etablierte „Einrichtung“ Ellington und der kommende Superstar Coltrane.

Als Begleiter waren Musiker mit dabei, die in den Bands beider Künstler diese begleiteten, somit teilte man sich das entsprechend auf. Die Musik mag auch wie ein Jungbrunnen für den Duke gewesen sein, denn die Aufnahmen sprühen voll Frische und Leidenschaft. Der Auftaktsong, die Ellington-Komposition “In A Sentimental Mood“ ist eine der schönsten Balladen, die ich im Jazz kenne. Sogar der sonst so explosive Elvin Jones spielt hier ganz zart und songdienlich, so dass eine Atmosphäre voller Schönheit, Ruhe und Ausgeglichenheit entstand. “Take The Coltrane“ im Walzerrhythmus mit dem trällernden Sopransax von Trane, das vehement swingende “Big Nick“ von Coltrane, weitere Balladen, mit afrikanischem Rhythmus angehauchte Songs (“Angelica“), das allein bringt eine Vielfalt von Stimmungen in die Platte, die für mich zu einem absoluten Klassiker zählt, sozusagen ein MUSS für jede heimische Diskothek.

Auf dieser Doppel-CD werden die Stereo- und Mono-Versionen geboten, die Mono-Version erstmalig auf CD, und dazu gibt es einige Boni. Diese sind zeitlich sehr abgehängt von den Original-Aufnahmen, und somit stilistisch nicht unbedingt passend, nur soweit, dass es sich um Ellington-Kompositionen handelt, die von Coltrane aufgenommen wurden, sowie einige Titel des Pianisten von Songs des Albums, in anderen Versionen aufgenommen, und noch einige Stücke von Coltrane selbst. Alle stammen aus der Zeit zwischen 1945 und 1963. Vielleicht eine nette Geste, aus meiner Sicht jedoch fehl am Platze. Daher gehe ich darauf auch nicht näher ein, unzweifelhaft ist davon abgesehen, die hohe Qualität all‘ jener Bonus-Stücke. Aber hier geht es doch in erster Linie darum, das Original-Album in den Fokus zu rücken und vorzustellen. (jeweils #1-7)



Wolfgang Giese



Trackliste
CD 1 (Stereo):

1 In a Sentimental Mood
2 Take the Coltrane
3 Big Nick
4 Stevie
5 My Little Brown Book
6 Angelica
7 The Feeling of Jazz
8 Solitude
9 I Got It Bad & That Ain't Good
10 Lush Life
11 Things Ain't What They Used to Br

CD 2 (Mono):

1 In a Sentimental Mood
2 Take the Coltrane
3 Big Nick
4 Stevie
5 My Little Brown Book
6 Angelica
7 The Feeling of Jazz
8 In a Sentimental Mood
9 My Little Brown Book
10 Purple Gazelle
11 The Feeling of Jazz (orchestral version)
12 The Feeling of Jazz (small group version)
13 Big Nick
Besetzung

John Coltrane (tenor sax, soprano sax)
Duke Ellington (piano)
Jimmy Garrison (bass – CD1/2 - #2, 3, 6)
Aaron Bell (bass – CD1/2 - #1, 4, 5, 7)
Elvin Jones (drums – CD1/2 - #1-3, 6)
Sam Woodyard (drums – CD1/2 - #4, 5, 7)
Plus numerous other musicians on bonus tracks



 << 
Zurück zur Review-Übersicht
 >>