Rising Storm

The State Of Being (EP)


Info
Musikrichtung: Metal

VÖ: 14.10.2022

(Eigenlabel)

Gesamtspielzeit: 28:45

Internet:

https://risingstorm-music.com/
https://bite-it-promotion.de/


2008 war das Gründungsjahr der Berliner Rockband Rising Storm. Nach dem Einstieg mit einer EP im Jahre 2010 und einer LP drei Jahre später wurde es nachfolgend mit Veröffentlichungen ganz still, bis erst jetzt diese weitere EP, State Of Being, vorgelegt wurde.

Ja, und hier glüht das Metal(l) sofort von Beginn an recht heiß! Und so kann man sich einstellen auf das Übliche, zerrende Breitwandgitarrensounds, donnernde und mitunter fast schon matschig klingende Drums, mit Doppel-Bass-Drum, der melodieführende Bass, der im Gesamtmix irgendwie auch untergeht und darüber kraftvoll gestalteter Gesang.

Dabei ist das Ganze doch noch recht melodiebetont, das ist nicht nur reiner Metal, sondern Power Rock mit Anleihen beim Stadium oder Arena Rock, das läßt sich nicht verleugnen. Auf "Furious" ballern die Drums schon wieder fast zu viel, ein gewisser Klangbrei ist darüber hinaus nicht gerade berauschend. Dazwischen kurze Gitarrenpassagen und Soli, die angenehm auflockernd wirken. Allerdings wirkt der Song als solcher, als Komposition betrachtet, recht flach. Einzig die Passage mit dem längeren Gitarrensolo ist erfrischend.

Da spielt dann doch tatsächlich jemand ein Klavier, "Solid" wird genau so eingeleitet, doch tatsächlich ist es nur eine knappe Minute, sozusagen ein Vorspiel für "Amorphous", das nun endlich etwas Angenehmes und hinsichtlich des Arrangements Interessantes bietet. Das klingt ein wenig melancholisch-düster, die Metall-Attacken der Breitwand-Gitarren fetzen dazwischen und im Einklang wird der für mich beste Song der Platte vorgestellt. Ein Song, der zeigt, dass man auch mit Bedacht solche ausdrucksstarken Songs gestalten kann, und dabei die Spielzeit von etwa sechseinhalb Minuten gut ausreizt, inklusive eines typischen Gitarrensolos mit guter Technik, ein Solo, dem allerdings etwas Eigenes fehlt, dazu erinnert es an viele andere Gitarristen. Fast bei Minute Fünf wird es dann akustisch mit der Gitarre für einige Sekunden, der Endspurt nähert sich und der Song legt sich noch einmal ins Zeug, um sich nach und nach zu verabschieden, sogar Orgelklänge sind darunter.

"Scorched" heisst es zum Abschluss, gut zehn Minuten stehen nun zur Verfügung, genügend Zeit, sie dafür zu nutzen, eine Art Suite zu gestalten. Und tatsächlich gesellen sich einige wenige Sequenzen dazu, die mitunter an das Genre Prog Rock erinnern. Und tatsächlich nutzt man die Spiellänge ein wenig, um etwas aufzubauen und das auch mit einem sehr angenehmen und ruhigen Mittelteil, doch letztlich reichen die Mittel oder/und Ideen der Band nicht vollumfänglich, um etwas wirklich Bemerkenswertes zu schaffen. Es ist gut und professionell gespielt, doch wenn man im Vergleich dazu "Amorphous" hört, halte ich dieses Vorhaben dort für gelungener. Letztlich fehlt mir im Gesamtergebnis der Platte das gewisse Etwas, der letzte Kick, der über das Erreichte hinaus strahlt.



Wolfgang Giese



Trackliste
1 Illusive (4:44)
2 Furious (6:19)
3 Solid (0:59)
4 Amorphous (6:33)
5 Scorched (10:13)
Besetzung

Karl Bormann (vocals, bass)
Tobias Alexander (vocals, guitars)
Erik Haus (drums)
Lars Hengmith (piano, keyboards)



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