Depeche Mode

Construction Time again (The 12“ Singles)


Info
Musikrichtung: Synthie Pop

VÖ: 14.12.2018 (1983)

(Columbia / Sony)

Gesamtspielzeit: 118:04



Depeche Mode 12“-Box Reviews, Folge 3: Construction Time again



Dritte Folge der Depeche Mode 12“-Box-Reviews. Dieses Mal sind in der Box die Maxi- oder Super Sound-Singles, die 1983 aus dem Album Construction Time again ausgekoppelt wurden.

Die äußere Form ist dieses Mal deutlich fetter, als bei den beiden Vorgängern. Es sind dieses Mal zwei(!) Mal drei Maxis, die in unbedruckter, gefütterter Innenhülle je in einem eigenem LP-Cover stecken, die sich wiederum in einem wirklich stabilen nummerierten Schuber befinden. Insgesamt kommt man damit auf fast zwei Stunden Spielzeit. Alle drei Single-Auskopplungen sind zwei Mal in unterschiedlichen Versionen und mit unterschiedlichem Beiblatt als 12“ veröffentlicht worden. (Rezenziert wird dieses Mal die Box Nr. 11073.) Wieder liegt ein Download-Code und die Reproduktion eines Plakats zu einer Single bei („Love in Itself“).

Besonders schick ist die Aufmachung der jeweils zweiten Veröffentlichung im dunkelblauen, -roten und -grünen Cover mit goldenem Prägedruck. Interessantes Detail: Hier laufen die Studio-a-Seiten auf 45 und die Live-b-Seiten auf 33 Umdrehungen.
Insgesamt erhält man so eine gute Stunde eines Konzertes, das Depeche Mode am 25. Oktober 1982 im Hammersmith Odeon gespielt haben. Die Live-Aufnahme von „Tora! Tora! Tora!“ ist identisch mit der auf der ersten 12“.

In Deutschland erreichten Depeche Mode mit Construction Time again völlig neue Dimension. Waren in England schon die beiden ersten Alben Top 10 Themen mussten sich Depeche Mode in Deutschland in den Top 50 noch hinten anstellen. Construction Time again kam bis auf Platz 7. Die zweite ausgekoppelte Single „Everything counts“ knackte die Top 25. Und ich erinnere mich, dass ich damals durch diesen Titel erstmals auf die Band aufmerksam wurde.

Hört man sich die Construction Time again 12”-Box der Reihe nach an, hat man das Gefühl, dass mit dieser Single ein Schalter umgelegt wurde. Die erste 12“ ist relativ blass und unspektakulär und bleibt damit in der Nachfolge von Speak & spell und A broken Frame),

Aber bereits der „Original Mix“ von „Get the Balance right“ hat mehr Power als der „Combination Mix” und live kommt die Band noch besser. „See you“ atmet 60ies Pop und „My secret Garden” lässt etwas von der zukünftigen Größe der Band ahnen.

Und dannn kommt die Single „Everything counts“ mit der b-Seite „Work hard“. Es ist als höre man hier eine ganz neue Band. „Everything counts“ ist für mich der erste richtige Depeche Mode-Song. Die Synthies klingen fast so, als wären sie ein Vibraphon. Die Vocallines haben eine ganz neue Qualität und Kraft. Und noch nie hat ein Depeche Mode-Refrain so gepackt, wie hier. Und auch auf der knackigen b-Seite ist die Stimme stark wie nie zuvor.

Das folgende „Love in Itself 3“ kann da nicht ganz mithalten. Spannend ist bei der beschwingt verspielten Nummer, dass sie gar nicht so sehr nach Synthies klingt, wie das bisher der Fall war. Es scheint sogar ein Flügel mit am Start zu sein.

Hier hat eine Band eindeutig einen Gang hoch geschaltet – und die Power der Live-Stücke beweisen, dass hier alles andere als ein synthetisches Studioprodukt am Start ist.



Norbert von Fransecky



Trackliste
Get the Balance right (31. Januar 1983)
Get the Balance right (Combination Mix) (7:52)
The great Outdoors (4:58)
Tora! Tora! Tora (live) (4:13)

Get the Balance right (31. Januar 1983)
Get the Balance right (Original Mix) (3:12)
My secret Garden (live) (7:29)
See you (live) (4:10)
Satellite (live) (4:28)
Tora! Tora! Tora (live) (4:13)

Everything counts (11. Juli 1983)
Everything counts (in larger Amounts) (7:19)
Work hard (East End Remix) (6:58)

Everything counts (11. Juli 1983)
Everything counts (Original 7" Mix) (4:20)
New Life (live) (4:12)
Boys say go! (live) (2:36)
Nothing to fear (live) (4:28)
The Meaning of Love (live) (3:16)

Love in Itself (19. September 1983)
Love in Itself 3 (7:12)
Fools (bigger) (7:37)
Love in Itself 4 (4:35)

Love in Itself (19. September 1983)
Love in Itself 2 (4:17)
Just can't get enough (live) (5:35)
A Photography of You (live) (3:27)
Shout (live) (4:49)
Photographic (live) (3:48)


PS: Die VÖ-Termine beziehen sich wieder auf die regulären Singles und dürften nicht mit den VÖ-Daten der 12" identisch sein.
Besetzung

Dave Gahan (Voc)
Martin Gore (Synth, Back Voc)
Andrew Fletcher (Synth, Back Voc)
Alan Wilder (Synth, Sampling)



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