Musik an sich


Reviews
Bossa Negra

Brazilian Essence


Info
Musikrichtung: World Music/Fusion

VÖ: 18.11.2016

(Revolution Music Group)

Gesamtspielzeit: 101:47

Internet:

http://bossanegra.com/
http://www.in-akustik.de/


Bossa Negra ist eine brasilianisch / chinesische Zusammenarbeit mit Künstlern aus verschiedenen Ländern. Absicht soll wohl gewesen sein, brasilianische Musik außerhalb des Landes bekannter und zugänglicher zu machen. Unterteilt ist diese Aufgabe in zwei CDs, die Chinese Edition und die English Edition. Hier sind auch unterschiedliche Musiker und Sänger/innen involviert, so ist es auf der englischen Version Jacqueline Gawler aus Australien, die die wesentlichen Gesangsparts übernimmt.

Nun, dass sie keine brasilianische Künstlerin ist, das meint man dann doch zu spüren, aber bereits vor Kenntnis dieser Tatsache, denn es fehlt dieses so ganz bestimmte laszive im Ausdruck, wie man es zum Beispiel, wer fällt zuerst ein(?) – genau – Astrud Gilberto, Eliane Elias, Flora Purim, Ana Caram, kennt. Nicht, dass die Songs schlecht gesungen werden, doch fehlt mir das gewisse Quäntchen Integration in die sonst sehr brasilianisch gefärbte Musik. Bei “Happy Ending“ zum Beispiel ist sie nicht beteiligt, und so fließt der Song dann doch stimmiger dahin.

Sehr gut finde ich den wohl beabsichtigten Brückenschlag nach Australien, wenn auf dem jeweils ersten Song das Didgeridoo zu hören ist, und sehr beeindruckend ist auch das Perkussionsgewitter auf “Crickets Sing For Anamaria“. Insofern ist es, unter dem Strich, teilweise gelungen, die verschiedenen Einflüsse brasilianischer, chinesischer und australischer Musik unter einen Hut zu bringen. Den chinesischen Einfluss hört man interessant dargestellt auf “Harbour (Encontros e Despedidas)“. Und somit leite ich zur chinesischen Version, der CD1, über.

Und hier kommt nun Joanna Dong ins Spiel, die es auf Chinesisch vortrefflich versteht, dieses von mir bei der englischen Ausgabe kritisierte mangelnde laszive Feeling einzubringen auf der chinesischen Ausgabe. Nun fließt es geschmeidig, wie ganz selbstverständlich, alles ist stimmig, Rhythmus, Gesang, die vortrefflichen Bläsersätze, die in Richtung der Band Tower Of Power gehen, und die Atmosphäre grundsätzlich.
Aufgenommen wurde das Projekt über einen längeren Zeitraum, nämlich zwischen 2009 und 2016.
Meine Gesamtbewertung ergibt sich also aus 17 Punkten für die CD 1 und 15 Punkten für die CD 2.



Wolfgang Giese



Trackliste
Chinese Edition:

1 The Frog (A Rã) [João Donato] [Yen J] feat. Joanna Dong (3:35)
2 Upside Down (Flor de lis) [Djavan] feat. Joanna Dong, Jacqueline Gawler (3:48)
3 (Final Feliz) feat. Tia Ray, Jorge Vercilo, Jorge Vercillo (4:46)
4 (Taj Mahal) [Jorge Ben Jor] feat. Joanna Dong (3:08)
5 (Os Grilos) [Marcos Valle] feat. Joanna Dong (3:36)
6 (Encontros e despedidas) [Milton Nascimento] feat. Joanna Dong (9:15)
7 (A Voz do Morro) [Zé Keti] feat. Joanna Dong (5:02)
8 (Summer samba) (So Nice) [Marcos Valle] radio edit feat. Joanna Dong (3:00)
9 Down Under [Men at Work] feat. Jacqueline Gawler (3:37)
10 feat. Soler (2:11)
11 [Sam Hui] feat. Chris Polanco (3:23)
(Anm.: Titel sind teilweise in chinesischer Sprache angegeben und können so nicht wiedergegeben werden)

English Edition:

1 The Frog feat. Jacqueline Gawler (3:35)
2 Upside Down [Djavan] feat. Joanna Dong, Jacqueline Gawler (3:48)
3 Happy Ending (Final Feliz) feat. Tia Ray, Jorge Vercilo, Jorge Vercillo (4:46)
4 Taj Mahal feat. Jacqueline Gawler (3:08)
5 Crickets Sing For Anamaria feat. Jacqueline Gawler (3:36)
6 Harbour (Encontros e despedidas) [Milton Nascimento] feat. Joanna Dong (9:15)
7 I Live For Samba (A Voz do Morro) [Zé Keti] feat. Joanna Dong (5:02)
8 Summer Samba feat. Jacqueline Gawler (3:22)
9 Down Under feat. Jacqueline Gawler (3:37)
10 Private Eyes feat. Soler (2:48)
11 Rio To Salvador (0:39)
12 Crickets Sing For Anamaria [extended mix] feat. Jacqueline Gawler (6:11)
13 Happy Ending [extended mix] feat. Jacqueline Gawler, Jorge Vercillo (6:34)
Besetzung

Jacqueline Gawler (backing vocals)
Bonnie Chan Hei Man (backing vocals)
Zorina Rodionova (choir)
Marco Brito (choir, keyboards, piano)
Howard X (choir)
Sérgio Luiz Brandão(choir, bass)
Greice Ive (choir)
João Castilho (guitars)
Luiz Brasil (guitars)
Romero Lubambo (guitars)
Renato Fonseca (keyboards, piano)
Armando Marcal (percussion, percussion conductor)
Marco Lobo (percussion)
Vinícius Ximenes (percussion)
Gugu da Portela (percussion)
Junior de Sampaio (percussion)
Dani Tamboura (percussion)
Cassio Cunha (drums)
Erivelton Silva (drums)
Pantico Rocha (drums)
João Viana (drums)
Carlos Bala (drums)
Cesinha (drums)
Jessé Sadoc (trumpet)
Paulo Levi (sax)
Marcelo Martins (sax)
Aldivas Ayres (trombone)
Alessandro Cordoso (cavaquinho)
William Barton (didgeridoo)
Louise Schulman (viola)
Molly Fletcher (violin)
Joyce Hermann (violin)
Richard Locker (cello)
Anja Wood (cello)
Erhu/Gehu (cello)
Wang Guowei (cello)



 << 
Zurück zur Review-Übersicht
 >>