Musik an sich


Reviews
Elli

Moving On


Info
Musikrichtung: Pop / Rock

VÖ: 06.12.2007

(Sony BMG)

Gesamtspielzeit: 46:32

Internet:

http://www.elli-e.com
http://www.sonybmg.de


Die Gewinner oder Teilnehmer von Casting-Shows geraten ja nach einer abgelaufenen Staffel und einem obligatorischem Hit in steter Regelmäßigkeit relativ schnell wieder in Vergessenheit (auch Verkehrsunfälle mit Gurkenlastern nutzen da anscheinend nur temporär) - und so ist auch Elli Erl nach dem Gewinn der zweiten DSDS-Staffel und der Bohlen-Single "This is My Life" etwas von der Bildfläche verschwunden.

Die Zusammenarbeit mit Herrn Bohlen hat sie damals nach der Pflicht-Single schnell beendet und Ihr Debutalbum "Shout It Out" herausgebracht (2004). Seit 2006 ist ihr Manager das ehemalige DSDS-Jurymitglied Thomas M. Stein und mit Moving On legen die beiden nun das zweite Album von Elli vor.

Ich kenne das Vorgänger-Album nicht, und bin eigentlich recht zuversichtlich und vorurteilsfrei an das Album herangegangen. Zunächst mal zum Äußeren: das Booklet bietet alle Texte, sowie jede Menge Bilder der mittlerweile unbebrillten Elli. Elli, überall nur Elli - für ein Bild ihrer Band war da wohl leider kein Platz mehr, ja nicht mal für eine Auflistung, wer denn welche Instrumente spielt. Nur bei den Kompositionen taucht Elli nicht so häufig auf, aber immerhin hat sie hier bei 4 Titeln selbst mitgewirkt.

Zur Musik: geboten wird auf Moving On ein gefälliger Poprock, der nicht aneckt und aalglatt ins Ohr flutscht - mit dem Nachteil, dass er aus dem anderen genauso leicht wieder heraus flutscht und zwischen den Ohren keinen bleibenden Eindruck hinterlässt. Jedes Stück könnte im Radio gespielt werden und würde dort aber auch nicht besonders auffallen, weder positiv noch negativ. Das ist irgendwie auch das Problem der CD: es fällt kein Stück, keine Passage und kein Ton aus dem Rahmen, alles ist artig und nett serviert.

An der Stimme von Elli gibt es ja nichts zu meckern, ich wünschte mir diese aber eher zu rauerem Rock als zu dieser überproduzierten Belanglosigkeit. Etwas mehr Rock, etwas mehr stilistische Abwechslung und eine etwas weniger auf bedingungslose Massentauglichkeit getrimmte Produktion hätte dem Album schon gut getan - ob dies das Album gerettet hätte ist aber trotzdem fraglich, da auch die Songs an sich recht langweilig sind. Sie sind alle ziemlich gleich lang (siehe Trackliste) und hören sich auch ziemlich gleich an; das erinnert mich an Loriot und seine Oberföhringer Vogelspinne, die er bei Frau Hoppenstedt an die Frau bringen will: "Das ist Qualität: einer wie der andere."



Jürgen Weber



Trackliste
1Again3:25
2Moving on3:43
3Your letter3:46
4They don't want you3:37
5In my heart3:34
6Waste of love3:34
7Can't deny it3:22
8Teach me to fly4:14
9Fades away3:33
10I won't look back3:42
11Black frames3:25
12Come and gone3:09
13Open arms3:23
Besetzung

Elli
Andy, Jake, Zindy, Frosch (im Begleittext erwähnt)


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