Musik an sich www.midifiles.de

Reviews


Inhalt
News
Reviews
Leserbriefe
Impressum



Musik an sich
 
Ryo Okumoto - Coming through
(InsideOut/ SPV)
Progressive
Cover
Trackliste:
1. Godzilla vs. King Ghidarah 7:18
2. The farther he goes, the farther he falls 5:43
3. Slipping down 5:57
4. Highway Roller 4:04
5. Free Fall 4:03
6. Coming through 5:21
7. Close enough 18:58
8. The Imperial 5:20
 

Mit "Coming through" hat Spock's Beard-Tastenmann Ryo Okumoto eines der Überfliegeralben des Jahres 2002 abgeliefert, für das ich - wenn ich zur Entscheidung gezwungen würde - das hochgelobte Doppelalbum seiner Hauptband links liegen lassen würde. Hätte der balladeske Titeltrack nicht eine deutliche Tendenz zum Süßlich-Schmalzigen, wäre bei "Coming through" (Vocals Neal Morse) die Höchstnote fällig gewesen. Okumoto präsentiert acht stark in den 70ern verwurzelte Tracks aus den vergangenen 20 Jahren, die hier im neuen progressiv ausgerichteten Gewand erscheinen. Vielleicht erklärt die weit auseinanderliegende Entstehungszeit auch die große stilistische Breite dieser CD.

Das beginnt schon beim Opener. Nimmt man dessen Titel ernst, müsste Godzilla ein Keyboardmonster aus den 70ern und King Ghidarah ein (Free-)Jazz-Basser sein. Zwischen ihnen tobt sich ein furioses Instrumental aus - mit einem Können, einer Virtuosität und gleichzeitig durchgehender Nachvollziehbarkeit, die viel für die kommende gute Dreiviertelstunde erwarten lassen.

Das Album findet seinen Höhepunkt im fast zwanzigminütigen "Close enough". Stellt Euch vor, Genesis hätten Tracks wie "The Knife", "Musical Box" oder Supper's ready" mit Jon Lord an den Tasten eingespielt, dann habt ihr eine gewisse Vorstellung davon, was hier abgeht. Genesis und Deep Purple kann man auch über diesen Longtrack hinaus als die Pole bezeichnen, zwischen denen sich "Coming through" abspielt. "Highway Roller" (Vocals Glen Hughes) könnte problemlos auf "Stormbinger" und "Slipping down" (Vocals Bobby Kimball) auf einem Gillan-Solo-Album untergebracht werden, wenn man die stark progressiv eingefärbte Tastenarbeit vernachlässigt.

Ansonsten bilden der krachende Prog-Metal-Hammer "The farther he goes the farther he falls", bei dem die Lead-Axt klar im Mittelpunkt steht und der sanfte Rausschmeißer, der mit seiner Synthesizer-Dominanz an Rick Wakemans wenig beachteten Winter-Olympiaden-Soundtrack "White Rock" erinnert, die Extreme einer grandios vielfältigen CD.

Norbert von Fransecky

19 von 20 Punkte www.insideout.de

 

Inhalt | Impressum | News | Reviews | Leserbriefe
zur Homepage | eMail Abo bestellen | Download aktuelle Ausgabe