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Musik an sich
 
Snuff live
 

Die Poppunkveteranen von Snuff haben sich dazu entschlossen, ihr einziges Deutschlandkonzert im Jahre 2002 in Stuttgart zu geben. Hierzu fanden sich dann auch einige Anhänger der Band ein.

Im Vorprogramm befindet sich nur eine lokale Band namens Dayforday - von der ich sehr positiv überrascht bin. Dass der Bassverstärker gleich während dem ersten Song den Geist aufgibt, verzögert alles erst mal eine Weile, doch als die Jungs dann loslegen können, bin ich vor allem von der Stimme des Sängers angetan. Er besitz eine wirklich außergewöhnliche Charakterstimme. Rauchig und druckvoll sind wohl Attribute, die sie am ehesten beschreiben. Was sonst so geht, definiert die Musik nicht unbedingt neu, ist aber auch nicht schlecht. Eine Gewisse Perspektive ist zu erkennen, auch wenn der gelegentliche Bläsereinsatz überhaupt nicht in den musikalischen Gesamtrahmen passen. Das sollte man meiner Meinung nach nochmals überdenken.

Bevor Snuff die Bühne betritt, schaut sich so ziemlich jeder Zuschauer hilflos und verwirrt um und sucht in den Augen den Nebenmanns/der Nebenfrau Bestätigung. Der Grund: Das Einmarschintro ist jener Song, der wohl schon jeden den kompletten Sommer über verfolgt hat: der Ketchup-Song. Nach der kurzzeitigen Verwirrung beseitigen die englischen Punks doch die Zweifel. Der Sound ist wirklich gut und das beeindruckendste ist natürlich einmal wieder der singende Drummer, der trotz präzisen Vocals das Schlagzeug sehr konzentriert und exakt weiterspielt. Es ist ein gutes Konzert, auch wenn es nicht unbedingt der absolute Hammer ist. Sehr gut gelungen ist die Umsetzung von Nick Northern, dem Überhit der Band. Von der ursprünglichen Version gehen sie fließend in die Dub-Version über. Vor der Zugabe dann wieder die gleiche Verwirrung wie beim ersten Einlauf: der Ketchup-Song. An einem Ort, wo man sich sicher gegen Popangriffe gefühlt hat, wird man wohl am empfindlichsten getroffen. Was Snuff jetzt aber machen ist umso überraschender. Die Jungs steigen in den Song ein und machen das so perfekt, dass man es gar nicht genau bemerkt, dass er ausgefadet wird. Was daraus resultiert ist eine wirklich saucoole Coverversion, die einen das Konzert nicht vergessen lassen wird.

Kevin Kirchenbauer

 

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