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Music to kill your Pain

Das nierderländische Label Apollon Records macht sich zwar rar, was Informationen über das Label direkt betrifft, dafür aber nicht mit ungewöhnlichen Veröffentlichungen aus diesem Jahr...

Da sind zum einen Andem, die zwar einen unleserlichen Namenszug haben, aber dafür eine klare, musikalische Linie fahren, nämlich symphonischen und bombastischen Powermetal. Bis auf die russischen Texte (immer auch in Übersetzung) versprüht die Band wenig von dem exotischen Charme, den ich mir eigentlich erhofft hatte, dennoch ein ordentliches Werk, und das ein oder andere Mal schimmert auch etwas von einer Melodie durch, die das Gros der Bands in diesem Genre so nicht spielen würde...
Die Griechen von Wolfcry hingegen spielen auf Glorious eine ganze Reihe von Powermetalvarianten durch, die sich in den verschiedensten Teilen der Welt zu Hause fühlen würden, eher krachend als episch - was fehlt ist nicht nur ein erkennbarer Faden, sondern auch noch der eine geniale Einfall für die Melodie. Trotzdem solide und ein Reinhören in jedem Fall wert (nicht vom gruseligen Cover abschrecken lassen)!

Die norwegischen Byfrost hingegen haben mit Black Earth ein wahres Kleinod schwarzmetallischer Musik eingespielt, und man muß dem niederländischen Label wirklich dankbar sein, dass es die Jungs aus den Wäldern ins Studio gezerrt hat. Roher und thrashiger Black Metal, bei dem man sich fragen wird, warum dieser Band uns so lange verborgen geblieben ist...!
Ebenfalls dem BM zuzuordnen dürfte das holländische Quartett Mondvolland mit dem Album D´olde roop sein, allerdings gemischt mit einer gehörigen Portion "Pagan". Zum Glück erspart sich die Band die üblichen "hey-ho, wir haben Hörner auf dem Kopf, wir sind ein Elch"-Chöre, sondern setzt auf einen sehr ernsten und räudigen Sound, der auch die gelegentlichen Flöten- und Violinentöne gut wegsteckt. Himinbjorg- und vielleicht auch Burzum-Fans könnten sich das Teil mal reinziehen, Fans der niederländischen Szene (etwa von Natan) in jedem Fall, denn gerade wo die Band ihrer Black Metal-Richtung folgt werden doch ein ums andere Mal die Augen feucht angesichts solch traditioneller Klänge!

Ich weiß nicht, ob man angesichts dessen, was Byfrost machen, von "Spaß an der Sache" spricht, bei den deutschen Angels and Enemies hingegen ganz sicher! Ob das nun Metalcore ist mit Thrash und Death-Elementen oder weiß der Geier was auch immer und in welcher Zusammenstellung - der Fünfer knüppelt jedenfalls richtigrichtig ordentlich und legt auf jede der verwursteten Musikrichtungen augenzwinkernd noch ein Schippchen obendrauf. Junge, technisch brillante Band, was vielleicht noch fehlt ist der richtige Hit, aber anhören ist dringendstens empfohlen für alle, die es heftig mögen.
Heftig, aber nicht unbedingt jedem zu empfehlen sind die Leipziger Arranged Chaos. Ihr Album As Time goes by... ist in jedem Fall Chaos pur, die Arrangements hingegen - nun, wenn man die versteht, dann ist doch die ein oder andere Gehirnwindung längst leicht beschädigt: grindige Blastbeat- und Uptempo-Parts, Breakdowns... Alles ballert irgendwo aus allen Rohren, und egal ob das nun Deathcore oder Grindcore ist - zuviel des Guten ist manchmal einfach eben nur "zuviel".

Trotz der vielleicht verbesserungswürdigen Imagepflege offenbart sich dem Label Apollonrecords nicht nur eine spannende Bandbreite, sondern auch ein gewisses Gespür für Bands mit Potential. Diese offensiver zu bewerben, anstatt auf der Labelhomepage mit einem Backupkatalog von Tiamat anzufangen würde wirklich Sinn machen - im Augen behalten!

Andreas Matena


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