····· Kurz nach seinem 80sten Geburtstag ist Maschine erneut auf #4 ····· Osterei - Luxus-Haydn auf Vinyl ····· Zwischen Grunge und Pop suchen Woo Syrah ihren Weg ····· Der zweite Streich von Billy Idol neu und erweitert ····· Die Hamburger Ohrenfeindt sind „Südlich von Mitternacht“ auf der Überholspur ·····  >>> Weitere News <<<  ····· 

Artikel

THE CURE - Lieber depressiv als erwachsen

Info

Autor: Jeff Apter

Titel: Never enough – Die Story von the Cure

Verlag: Bosworth Verlag, Berlin, London, Wien, 2005

ISBN: 3-86543-217-4

380 Seiten

Es gibt von den Cure kommerzielle und Kultalben. Das macht Autor Jeff Apter zwischen den Zeilen immer wieder deutlich. Und er steht auf die Kultalben. Meine Band sind die Cure nie gewesen. Aber einige Stücke von ihnen habe ich geliebt. "Das waren die Kommerziellen", macht mir Apter mit kaum verhohlener Verachtung deutlich. Nur bei “The Forrest“ sind wir uns halbwegs einig. Und auch wenn der Autor der einen oder anderen ungeliebten Band quasi im Vorbeigehen einen überzieht, trifft er in der Regel eine meiner Vorlieben.

Apter und ich - wir sind uns also nicht einig. Vielleicht erklärt das meine Verständnislosigkeit bei der Betrachtung des Werdegangs von The Cure. Robert Smith, der die Band im Wesentlichen darstellt, ist eine merkwürdige Gestalt - nicht nur aufgrund seiner Frisur. Vielleicht liegt das am exzessiven Drogenkonsum, der im Buch immer wieder herausgestellt wird. Allerdings neige ich eher zu der Ansicht, dass die Drogen Ausdruck, als Ursache eines Problems sind.

Smith erscheint bis zum Ende von Never enough nicht als erwachsener Mensch, sondern als Dauer pubertierender Nörgler, der immer etwas anders will, als das, was irgendwer von ihm verlangt. Ein eigenes Ziel wird dabei nie deutlich. Und auch die Art und Weise, wie er Freunde und Wegbegleiter abserviert, lässt kaum auf eine gereifte Persönlichkeit schließen.

Insgesamt schleppt sich Never enough als Wegbeschreibung einer gescheiterten Existenz vor sich hin, die überraschenderweise Hits wie “Lovecats“, “Caterpillar“ und “Why can’t I be you“ hervorgebracht hat.
Ob sich so ein Werk für jemandem ausserhalb des Kreises der Hardcore-Fans lohnt, die von The Cure nie genug bekommen?

Norbert von Fransecky


Zurück zur Artikelübersicht