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Artikel

BANG YOUR HEAD 2005

Unser geliebtes Bang-Your-Head Festival in Balingen ging nun schon in seine 10. Runde (zum 7. Mal als Open Air), und die Macher des Heavy-Magazins ließen sich im Jubiläumsjahr nicht lumpen und präsentierten das Spektakel heuer unter dem Motto "The Best of 10 Years". Dementsprechend war das Billing sehr prominent besetzt und es war wirklich kein Wunder, dass man sich zum ersten mal in der BYH-Geschichte das Ausverkauft-Schildchen über den Eingang hängen durfte. So waren es im Endeffekt gut über 20.000 Schwermetallfreunde, welche Balingen an diesem Wochenende heimsuchten. Diese Menschenmassen machten sich natürlich sofort bemerkbar, als wir am Donnerstag kurz nach 13:00 Uhr ankamen und schon die meisten Campingplätze belegt waren (da erinnere man sich kurz an den letztjährigen Aufruf der Veranstalter bitte nicht vor 12.00 Uhr anzureisen...). Aber das war auch schon der einzige Kritikpunkt des Wochenendes. Wer die Berichte der Vorjahre bereits gelesen hat, kann sich vielleicht noch daran erinnern, wie die Organisation der Macher von uns immer gelobt wurde, und das war auch 2005 trotz dieses Massenansturms nicht anders. Jede Menge Einkaufsmöglichkeiten, gute Stände mit Verpflegung (festivaltypisch natürlich nicht wirklich billig) und saubere Toiletten; alles top. Also machen wir es heuer kurz und stürzen uns gleich mitten ins Vergnügen:


Freitag

Morgana Lefay - Ein Weckruf der angenehmsten Art

Wie kann man ein solches Festival besser eröffnen als mit einem saftigen Tritt in den Allerwertesten? Schwedens "most headbanging band" Morgana Lefay sind hierfür natürlich erste Wahl, wie sie erst kürzlich auf ihrer spärlich besuchten Klubtour bewiesen. Mit "Source Of Pain" wurde der Metal-Reigen gleich kraftvoll eröffnet und mächtig Druck auf der Bühne gemacht. Die gut gelaunte Band war hoch motiviert und Meistersänger Charles Rytkönen nutzte jeden Zentimeter der großen Bühne voll aus. Der Mann hinter dem Mischpult zauberte dem Fünfer dazu einen Wahnsinnssound der die Songs noch druckvoller rüberkommen ließ. Mit ihren Klassikern "To Isengard" oder "Maleficium" wurde das schon recht zahlreich vorhandene Publikum von der Livestärke von Morgana Lefay überzeugt. So und nicht anders muss ein Festivalopener aussehen!
(MK)

Von den Kanadiern Exciter habe ich mir nur einen dieser trägen 80er-Relikte erwarte, doch da hatte ich mich ganz schön getäuscht! Der Auftritt war weit davon entfernt, als dass man sie als alte lahme Säcke abstempeln dürfte. Der Vierer legte sich von Anfang schwer ins Zeug und besonders der ausdrucksstarke Sänger Jacques Bélanger, welcher stellenweise an Rob Halford erinnerte, ist ein großer Pluspunkt der Band. Die Rhythmussektion machte schwer Druck im Hintergrund und Bandleader und Gitarrist John Ricci schleuderte bangend ein zackiges Riff nach dem anderen auf das Messegelände. Klassesongs wie "Aggressor", "Violence And Force" oder die Headbanger-Hymne "Pounding Metal" waren genau das richtige Kraftfutter für diese Tageszeit. Mit "Immortal Fear" präsentierte die Band einen neuen Titel, der den bisherigen Werken in nichts nachstand und bewies, dass Exciter auch im neuen Jahrtausend keinen Millimeter von ihrem bewährten Sound abweichen. "Heavy Metal Maniac" beendete die Vorstellung, die für jeden Freund kraftvollen und bombastfreien Stahls eine wahre Freude sein musste.
(MK)


Eigentlich wollte die norwegisch-amerikanische Musikergemeinschaft dieses Jahr an keinem Open-Air teilnehmen, sondern den Fokus ganz auf ihre Headliner-Tournee richten. Laut Bandsprachrohr Thomas Youngblood steht der Aufwand für ein nur wenige Minuten andauerndes Zusammentreffen mit seinen Kollegen einfach in keiner Relation zum möglichen Ertrag. Da die True-Metaller Virgin Steele wegen einer Erkrankung ihres Frontmannes jedoch kurzfristig absagen mussten, vergessen Kamelot erfreulicherweise kurzfristig ihre Vorsätze und starten wie bei den Clubshows mit "Center Of The Universe" in ihr Set. Da das Quintett seit einiger Zeit immer mehr technische Komponten in ihre Songs einfließen lässt, sorgt der Auftritt von Roy Khan und Co. für einen gelungenen Farbtupfer an diesem Wochenende, das anno 2005 eher Musik fürs Herz statt fürs Großhirn bereit hält. Vielleicht feiern gerade deshalb die bereits zahlreich anwesenden Headbanger melodisch-progressive Perlen wie "Soul Society", "Karma" und "Forever" besonders ab und lassen sich bei letzterem Song sogar zu einem munteren Mitsingspielchen hinreißen. Da kann man es der Band auch großzügig verzeihen, dass die Gastsängerin wieder einmal statt akkustischer nur optische Reize bietet und der Bandhit "Nights Of Arabia" außen vor gelassen wird. Leid kann einem da eigentlich nur der in einem Schlangenoptik-Look gehüllte Frontmann tun, der in seinem für diese Jahrezeit völlig ungeeignetem Outfit wohl mehr Schweiß lässt als in einer skandinavischen Sauna. Tja, wer schön sein will, muss eben leiden. Hitzig geht es auch zum Abschluss der Kamelot-Stippvisite zu, denn der diesmal ohne Black-Metal-Growls vorgetragene "March Of Mephisto" steht auf dem Programm und dieser wird passenderweise mit einigen feurigen optischen Effekten unterlegt. Alles in allem ein starker Auftritt und wir hoffen, dass die vier Musiker dies ebenfalls so sehen und ihre Festival-Antipathie für das Jahr 2006 zu den Akten legen.
(ML)

Anschließend hieß es Bühne frei für die Krokus, oder eher für die Marc Storace-Band. Man durfte anfangs skeptisch sein, ob sich das typische Krokus-Feeling auch ohne Bandgründer Fernando Van Arb verbreiten würde. Und dies erwies sich mehr als berechtigt. Ohne ihren Mitbegründer stellt die Band leider immer mehr eine One-Man-Show dar, da auch Neu-Gitarrist Mandy Meyer (ex-Gotthard, ex-Krokus) mehr im Hintergrund agierte. Besonders seine Soli verliehen dem Bandsound eine neue Färbung; mehr hardrockig als rock ´n rollig. Aber nichts desto trotz bot die Band für einen Großteil des Publikums beste Unterhaltung. Sänger Storace schien so eben einem Jungbrunnen entstiegen zu sein schien, war er doch so agil und gut bei Stimme wie schon lange nicht mehr. Man könnte meinen die letzten 20 Jahre seien nie vergangen. Er schien wirklich den Rock'n'Roll-Spirit zu spüren, welchen er ständig anpries. Die Setlist war eine gut gewählte Best of-Ansammlung, bei der lediglich das Fehlen von "Bedside Radio" etwas störte.
(MK)

Bei der Show von Destruction ging's schon ziemlich heiß her, was nicht nur an der Sonne lag, die weiter unbarmherzig vom Firmament brannte. Zum ersten waren da natürlich kampferprobte Geschosse wie "Curse Of Gods", "Nailed To The cross", "Thrash ´til Death" und natürlich "Mad Butcher". Die drei Mucker waren spielfreudig ohne Ende und vor der Bühne gab es Gemoshe Galore. Das Soundgewitter wurde immer wieder von emporschießenden Flammensäulen untermalt. Hier musste man schon fast um Fronter Schmier Angst haben, dass er nicht gegrillt wird. Beim brandneuen "Soul Collecter" und dem folgenden "The Butcher Strikes Back" kam genau dieser sympathische Metzgergeselle leibhaftig auf die Bühne durfte ein paar halbnackte und kunstblutverschmierte Schönheiten, welche sich zwischen den Musikern rekelten, zu seiner Schlachtbank führen. Aber mit den Gastspielen noch nicht genug. Es wurde die Uraufführung der neuen Metalhymne "We´re The Lines Of Hell In Rock" angekündigt. Hierzu holte er sich Verstärkung durch Doro Pesch, Johan von Amon Amarth, Charles von Morgana Lefay und auch das Publikum brüllte ebenfalls nach Kräften mit. Sehr starke Vorstellung von Destruction und neben Morgana Lefay das Stimmungshighlight bis hierhin.
(MK)

Amon Amarth machten heute den Eindruck, als würden sie etwas neben sich stehen, der matschige Sound trug sein Übriges dazu bei. Die Band wirkte heute etwas distanziert, was aber die Durchschlagskraft von Wikinger-Hymnen wie "Bloodshed" und "For The Stabwounds In Our Backs" nicht allzu sehr schwächte. Es lag doch hoffentlich nicht daran, dass Frontmann Johann Hegg heute das Bier nur zu Showzwecken in die Hand nahm und sich stattdessen mit einem kühlen Wässerchen verköstigte? Amon Amarth scheinen sich mittlerweile auch im traditionellen Metallager etabliert zu haben, denn die Herren wurden doch relativ lautstark gehuldigt, auch wenn die Stimmung bei ihnen nicht ganz so gut war wie vor zwei Jahren. "Victorious March" und ein starkes "Death In Fire" beendeten das Set famos. Insgesamt gut, aber nicht überragend.
(MK)

Die "Goldene Vorspeisenkarte" für den besten Opener an diesem Festival geht eindeutig an Doro Pesch. "Earthshaker Rock" nennt sich dieser Klassiker und bietet neben der involvierten Textzeile "Bang Your Head" auch das inoffizielle Motto der nächsten Minute: Rocken bis die Erde wackelt! Egal, wie oft die zierliche Düsseldorferin schon Gast in Balingen war - Deutschlands Hard'N'Heavy-Lady Nr.1 sorgt mit Krachern wie "I Rule The Ruins", der Gänsehautballade "Für Immer" und auch neueren Stücken à la "She`s Like Thunder" jedesmal aufs Neue für eine riesige Party im Publikum. Besonders ihre agile Band ist wieder einmal motivert bis in die Haarspitzen und bekommt bei der Hymne "All We Are" sogar prominente Unterstützung. Savatage-Klampfer Chris Cafferey, der schon am Vortag mit seinem Soloprojekt an der Bang-Your-Head-Warm-Up-Show teilgenommen hatte, entert bei ebenjenem Kultsong die Bühne um den Gassenhauer mit seinen Gitarrenkünsten noch ein wenig zusätzlichen Drive zu verleihen. Bei sovielen Referenzen ist es fast schon selbstverständlich, dass die einzige Frontlady der diesjährigen Geburtstagssause auch die spektakuläre hydraulische Bühnenplattform einweihen darf. Ein netter Showeffekt, der im Laufe des Festivals noch öfters eingesetzt wurde. Stimmungshöhepunkt des Quasiheimspiels stellt dann jedoch die Priesthymne "Breaking The Law" dar, deren Refrain von tausenden Kehlen frenetisch mitgegröhlt wird. Bei so viel Euphorie sieht man auch gerne darüber hinweg, dass ein Duett mit der ebenfalls anwesendenden Szene-Ikone Udo Dirkschneider heute nicht zustande kommt. Dafür muss man leider immer noch den aktuellsten Doro-Streich namens Classic Diamonds aus dem CD-Regal hervorkramen. Aber live ist die kleine Blondine, wie man heute wieder gesehen hat, immer noch am effektivsten.
(ML)

UDO - Alles singt auf mein Kommando

Was soll man über U.D.O. noch groß schreiben, was wir nicht schon geschrieben haben? Der Mann ist selbstverständlich immer eine sichere Bank, auch wenn die Setlist nicht großartig variiert wurde. Man bekam wieder einen schönen Querschnitt aus Accept-Klassikern ("Midnight Highway", "Princess Of The Dawn", "I´m A Rebel") und U.D.O.-Highlights ("Thunderball", "Man And Machine", "Animal House"). Dazwischen präsentierte man auch noch die brandneue Single "24/7", welche schon mal Appetit auf das kommende Album "Mission No. X" machte. Die Band spielte selbstverständlich wieder tight wie eine Jungfrau, und das Publikum stand spätestens bei "Metal Heart" Kopf. Dies sollte auch bis zum abschließenden "Burning" so bleiben. Herr Dirkschneider wurde zu jeder sich bietenden Gelegenheit abgefeiert wie ein König, so dass ihm wahre Gesangsorkane vor der Bühne entgegen bliesen. Diese Vorstellung darf man getrost zu den Highlights des Wochenendes zählen. Lediglich eine letzte Frage bleibt hier: Wer braucht da eine Accpet-Reunion wirklich noch?
(MK)

Für die BYH-Dauergäste Gamma Ray war heute wohl nicht der beste Tag. Gleich nach dem eröffnenden "New World Order" fiel Henjo Richters Gitarrenanlage aus. Vielleicht hatten sie auch nur ihre Miete nicht bezahlt wie Kai Hansen spaßeshalber mutmaßte. Dies zog eine unendlich scheinende Pause von über 10 Minuten nach sich. Da wusste der ansonsten so wortgewandte Frontmann irgendwann auch nicht mehr, was er noch erzählen sollte. Und da war man doch froh, als es endlich weitergehen konnte. Es folgten weitere Longtracks wie "Rebellion In Dreamland/Land Of The Free", "Armageddon" oder "Heavy Metal Universe" (incl. Mitsingteil). So kam nach diesem holprigen Anfang doch noch die gute Gamma Ray-typische Stimmung auf. Mit "Blood Religion" wurde uns ein neuer Track aus dem im Herbst erscheinenden Album Majestic (sehr "klassischer" Name mal wieder, Jungs) präsentiert. Ein wirklich hervorragender Appetithappen der teutonischen Speed-Metaller. Der Helloween-Klassiker "I Want out" beendete den Auftritt und das Quartett war sicher froh, ihn ohne weitere Schwierigkeiten durchgestanden zu haben.
(MK)


Die Schlachtrösser von Saxon waren so etwas wie der heimliche Freitags-Headliner. Kein Wunder, denn egal ob im Klub oder auf einer Festivalbühne, die Band ist stets ein Stimmungsgarant. So auch heute. Der etwas verhaltene Titelsong des aktuellen Albums "Lionheart" war vielleicht etwas schlecht gewählt, aber spätestens mit dem folgenden "Heavy Metal Thunder" war der Titel Programm. Besonders hier merkte man, wie viel Dynamik und Frische das wuchtige Schlagzeugspiel von "Neuling" Jörg Michael (Stratovarius, ex-Überall) der Band verleiht. Dieser durfte bei "747 (Strangers In The Night)" seinen Hocker mit Motörheads Mikkey Dee für ein kurzes Gastspiel tauschen. Nach weiteren Bühnenerprobten Oldies wie "Backs To The wall" und "Solid Ball Of Rock" wurde die Setlist wieder in handliche Einzelteile zerteilt und das Publikum durfte "wünsch Dir Was spielen" (Biff sprach dabei ganz augenzwinkernd den Hinweis aus, sich doch bitte keine Motörhead-Songs zu wünschen, oder Lemmy "will get pi**** off"). Und was in der Gunst der Fans ganz oben stand war natürlich klar: "Crusader"! Zwar hielt Biff es noch etwas verfrüht dafür, aber nach einem kleinen Blick auf die Uhr stellte er doch etwas überrascht fest, sich etwas beeilen zu müssen, so dass die Briten gleich noch "Princess Of The Night" nachschoben. War die Laune des Publikums bis hierher schon sehr gut, kletterte die Stimmungskurve noch ein Stückchen weiter nach oben. Dies wurde sogleich für ein ausgedehntes Mitsingspiel bei der Biker-Hymne "Wheels Of Steel" ausgenutzt, bei dem die "Sick Motherfuckers" (linke Publikumshälfte) und die "Even More Sick Motherfuckers" (recht Publikumshälfte) ihre Sangesgewalt beweisen konnten. Es ist schon der Wahnsinn, wie dieser Biff Byford immer noch alle mit seinem Charisma und den witzigen Ansagen mitreißen kann. Aber auch der Rest Band steht keineswegs im Schatten des großen Mannes. Ganz im Gegenteil, durfte doch das Gitarrenduo Quinn/Scarrett beim abschließenden "Denim And Leather" auf einer Hebeplattform am Ende des Laufsteges hoch hinaus. Minutenlange Ovationen waren die Folge dieses ausgezeichneten Auftritts. Nach dem Stimmungshoch war es fraglich ob der Freitags-Headliner dem noch eins draufsetzen kann.
(MK)

Über Motörhead noch groß Worte zu verlieren hieße ja schon fast Eulen nach Athen zu tragen. Lemmy und Phil Campbell an der Front waren die Coolness in Person und Mikkey Dee machte wie immer hinter seinem Kit das Tier. Apropos Lemmy. Dieser schien an diesem Tag gegenüber seinem Monitormann leicht angesäuert zu sein und ließ ihn das auch nach fast jedem Song ordentlich spüren. Euphorische Laune seinerseits schien also nicht wirklich angesagt zu sein. Auch vor der Bühne machten sich die Spuren, welche das Mammutprogramm und die extreme Hitze hinterlassen hatten, so langsam bemerkbar, so dass die Leute nicht mehr komplett aus sich heraus gingen. Songtechnisch dürften mal wieder keine großen Wünsche offen geblieben sein. Hier ein kleiner Auszug aus der Setlist: "Dr. Rock", "Stay clean", "Metropolis", "Over The Top", "Love Me Like A Reptile", "In The Name Of Tragedy", "Dancing on Your Grave", "R.A.M.O.N.E.S.", "Sacrifice" (incl. Drumsolo), "Going to Brazil". Schön, dass nach langer Zeit auch einmal wieder das 83er-Album Another Perfect Day berücksichtigt wurde. Das Ganze wurde sehr routiniert präsentiert und das wirkte in Kombination mit den relativ gleichförmigen schon fast etwas lahm. Mit dem Schlussdreier "Killed By Death", "Ace Of Spades" und "Overkill" riss man es aber wieder raus und man kann einfach sagen, dass auch ein eher mittelmäßiger Motörhead-Auftritt immer noch ein guter MOTÖRHEAD-Auftritt ist.
(MK)

Nach diesem Konzertmarathon freute man sich sehr auf ein entspannendes Bierchen auf Zeltplatz und ein bisschen metallischen Erfahrungsaustausch mit Campingnachbarn. Die meisten waren wohl auch gerade dabei, den Freitag entspannt ausklingen zu lassen, als sich gegen 1.00 Uhr der Himmel über unseren Köpfen urplötzlich zusammenzog und ein orkanartiges Gewitter über Balingen hereinbrach, bei dem man fast meinen konnte der Zeitpunkt der Apokalypse sei gekommen. Glücklich schätzen konnten sich alle diejenigen, welche sich geistesgegenwärtig durch Sturm und Hagel in ihre Fahrzeuge retten konnten um die gespenstische Kulisse mit einem festen Dach über dem Kopf zu beobachten (welch ein Glück für unseren geschätzten Manuel Liebler, dass er berufsbedingt abreisen musste). Das Resultat davon waren hunderte gebrochener Zeltstangen und leider auch ungefähr 40 (Leicht-)Verletzte. Einige Hundert Bemitleidenswerte musste sogar in eine Turnhalle umquartiert werden, die als Notunterkunft herhalten musste. Ein riesiger Dank ergeht von uns an die eiligst herbei geeilten Helfer des Roten Kreuzes, der Feuerwehr und des Technischen Hilfswerks, die das Veranstalterteam nach allen Kräften unterstützten.
Die Zeltplätze hatten in einigen Abschnitten gehörige Ähnlichkeit mit einem Schlachtfeld. Da das Unwetter selbstverständlich auch nicht vor dem Veranstaltungsgelände halt gemacht hatte und dort neben den Verkaufsständen auch jede Menge Technik über den Jordan ging, war es lange Zeit fraglich, ob es überhaupt weitergehen konnte. Aber irgendwie wurde es doch noch bewerkstelligt und die Tore konnten mit einigen Stunden Verspätung geöffnet werden. Durch diesen großen Zeitverlust war eine Weiterführung des geplanten Programms natürlich nicht möglich und so entschied man sich die Spielzeiten der ersten Bands drastisch zu kürzen, damit diese wenigstens ein paar Lieder spielen konnten. Sicherlich die bestmögliche Lösung um nicht alle angereisten Fans zu enttäuschen.
Wer jetzt denkt diese Umstände hätten den meisten Besuchern die Laune versaut oder sie zum Aufbruch gezwungen, der täuscht sich gewaltig! Es machte sich eher eine "is´ eh schon wurschd"-Stimmung breit und die Party ging noch wilder weiter als sie am vergangenen Abend zu Ende ging. Regenwetter als Stimmungskatalysator, yeah das ist es!!
Also ab ins "The Day After"-Programm:


Samstag

Nach dieser sich ewig hinziehenden Verzögerung durften die Briten Demon endlich auf die Bühne. Mit dem Klassiker "The Night Of The Demon", dem neuen "Standing On The Edge" und dem lautstark geforderten und mitgesungenen "Don´t Break The circle" nutzten sie ihre Viertelstunde bestens und man merkte der Band die Spielfreude zu jeder Sekunde an. Besonders Sänger Dave Hill feuerte das Publikum ständig an und zog dabei Grimassen als hätte er zum Frühstück einen kleinen Dämonen verspeist. Die Vorstellung machte doch Appetit auf ein etwas ausgedehnteres Konzert der Insulaner.
(MK)

Vicious Rumors trieben auch dem letzten trägen Headbanger den Schlaf mit ihrem echten und tralalafreien US-Powermetal aus den müden Knochen. Die Wirkung der Metal-Klassiker "Don´t Wait For Me" und "Abandoned" war jedenfalls stärker 10 Kannen Kaffee zusammen. Gitarrist Ira Black und vor allem Sänger Brian O´Conner fegten über die Bühne als gäbe es kein Morgen, während Bandleader Goeff Thorpe das ganze Geschehen von seinen sechs Saiten aus grinsend und sehr wohlwollend beobachtete. Was für ein Brett. Besonders Brian bewies einmal wieder welch guter Frontmann er ist und schon fast an das Charisma und die Stimmgewalt von Carl Albert aufnehmen kann. Am Schluss verteilte die Band noch jede Menge Plektren und Demo-CDs und ließ sich gebührend für diese zwar kurze aber um so knackigere Vorstellung gebühren abfeiern. Bitte mehr davon!
(MK)

Mit den Thrashern von Nasty Savage folgte ein wahres Schwergewicht, zumindest optisch. Die Band um die Röhre Nasty Ronnie (welcher aussah als würde er gerade vom Badestrand kommen) bot eine kurze, aber umso heftigere Vorstellung. Nicht nur musikalisch dürfte die Richterskala einige Punkte nach oben gegangen sein wenn man sich vor Augen hält wie ihr Frontmann über die Bretter fegte. Mit "XXX" und "Psycho Psycho" legte man dazu noch einwandfreies Futter für die mitgröhlwütigen Banger vor der Bühne vor. Das ganze entsprach zwar nicht jedermanns Geschmack, aber war aber in seiner Rasanz doch in gewissem Maße beeindruckend.
(MK)

Nach diesem Gebretter freute man sich umso mehr auf Colorado's finest Jag Panzer, die Europa ja nicht gerade allzu of beehren. Mit dem hochklassigen "The Mission" ihres aktuellen Albums "Casting The Stones" beginnend zeigte der Fünfer, wie melodiöser amerikanischer Metal auch im dritten Jahrtausend noch zu klingen hat. Mit massiger Spielfreude intoniert folgten die beiden Schmankerl "Black" und das von den Fans lauthals mitgesungene "Iron Eagle", bei denen besonders Sänger Harry Conklin und Flitzefinger Chris Broderik bewiesen, dass sie absolute Meister ihres Fachs sind. Die ganze Zeit über suchten die Musiker den Kontakt zum Publikum und auch der sonst so introvertiert wirkende Broderik machte des Öfteren den Laufsteg unsicher. Auch bei Jag Panzer war der Traum wieder viel zu schnell ausgeträumt. Aber glücklicherweise steht uns am 05.11.2005 ein Wiedersehen auf dem Keep-It-True-Festival in Lauda-Königshofen bevor.
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Weiter im Band-Schnelldurchlauf mit den hessischen Schluckspechten Tankard. Auch hier wurden keine Großen Mätzchen gemacht und gleich unter vollstem Einsatz "Rectifier" und "Chemical Invasion" ins Auditorium geprügelt. Besonders heraus stach Sänger Gerre, welcher wohl so einige Pfunde im heimischen Frankfurt gelassen hatte (Absoluter Respekt hierfür! Aber man wird ihn doch deswegen nicht unter Bierentzug gestellt haben?) und auf der Bühne herumsprang wie ein entlaufener Irrer. Am Schluss ergoss man noch einen halben Sixpack mit "Die With A Beer In Your Hand", "Freibier" und dem von den Fans geforderte "Empty Tankard" (O-Ton: "Wir haben zwar keine Hits, aber das wollen immer alle hören") über das Volk, was wie immer bestens ankam. Also noch ein Quickie, der für maximale Befriedigung sorgte.
(MK)

Nevermore's Warrel Dane - Das perfekte Leiden

Auch die wohl populärste Band des Nachmittags durfte nur vier Lieder spielen: Nevermore. Aber bei einer derart intensiven Darbietung (besonders von Sänger Warrel Dane) ist das gerade noch zu verschmerzen. Der sichtlich von seiner Krankheit gezeichnete und abgemagerte Dane schien aufgrund von ein paar technischen Problem derart angepisst zu sein, dass sich das auch beim Gesang bemerkbar machte, der noch wilder und verzweifelter als auf Platte klang. Der Wahnsinn! Aber auch die restliche Band ist eine Klasse für sich, allen voran Gitarrist Jeff Loomis. Der Mob vor der Bühne ging bereits von den ersten Tönen des eröffnenden "Enemies Of Reality" voll mit und bekamen gleich mit "The River Dragon Has Come" und dem großartigen "The Heart Collector" weitere Großtaten dieser Band in den lechzenden Rachen geworfen. Bei letzteren wurde dazu noch derart laut mitgesungen, was Warrel endlich mal zum Grinsen brachte. Nach dem prügelnden "The Sound Of Silence" war der Zauber auch schon wieder viel zu früh vorüber. Das nächste mal bitte endlich in einer verdienten höheren Billingposition!
(MK)

Anschließend gab es eine kleine Vorstellung der besonderen Art. Was sonst im allgemeinen Fans in Angriff nehmen, wollte Chef Horst Obermatt nun selbst versuchen und machte seiner Lebenspartnerin auf der Bühne einen Heiratsantrag. Nachdem kurzerhand noch Dee Snider und Sebastian Bach als Trauzeugen verpflichtet wurden, konnte die Angebetete dazu kaum nein sagen. Viel Glück euch beiden vom MAS-Team!

Nachdem in der Umbaupause ein starker Platzregen Balingen heimsuchte ging pünktlich zu den ersten Tönen von Axel Rudi Pells "Tear Down The Walls" die Sonne wieder auf. Es folgte ein kurzer Greatest Hits-Abriss mit den Stimmungshighlights "Fool fool" und dem lauthals mitgesungenen "Cashbah", bei denen Johnny Gioeli immer wieder bewies, was für ein toller Sänger und Frontmann er ist. Aufgrund der verkürzten Spielzeit musste Mike Terrana heute (glücklicherweise!) auf sein obligatorisches Schlagzeugsolo verzichten. Gitarren-Wizard Axel und Keyboarder Ferdy Doernberg ließen es sich allerdings nicht nehmen bei der alten Abschlussnummer ausgedehnt auf ihren Instrumenten herumzufiedeln. Dabei ist es allerdings immer wieder lustig zu beobachten, wenn Ferdy mit seinem Standkeyboard solierend über die Bühne springt und mit Axel fangen spielt. Für mich persönlich ein sehr spaßiger Auftritt, was auch ein Großteil des Publikums so sah.
(MK)

Nach diesem Band-Marathon durfte Sebastian Bach als Erster etwas länger lärmen. Im Großen und Ganzen war es wieder beste Rockunterhaltung mit gleicher Setlist wie im Vorjahr und deshalb ohne Überraschungseffekt. Dafür feuerte seine neue Hintermannschaft umso heftiger aus den Rohren. Mike Chlasiak am Sechssaiter (Testament, ex-Halford), Bobby Jarzombek am Schlagzeug (Iced Earth, Ex-Halford) und ein immer wieder beeindruckender Steve DiGiorgio am Bass (Testament, ex-Death) verliehen den alten Skid Row-Kamellen einen neuen metallische Anstrich. Passend dazu servierte uns Herr Bach einen neuen Song namens "American Metalhead", welcher zwar ziemlich drückend, aber doch etwas unspektakulär aus den Boxen drang. Aber sonst stand natürlich feinster 80er Hardrock auf dem Plan. Davon gab's reichlich in Form von `"Slave To The Grind", "Here I Am" und "Monkey Business". Dies quittierte das Publikum entsprechend und fraß dem blonden Hünen förmlich aus der Hand. Genretypisch durften die wilden Posen und großspurige Ansagen natürlich nicht fehlen. Witzig auch zu sehen wie Sebastian sich mit einem zugeworfenen SKID ROW-Shirt den Allerwertesten abwischte. Stimmungshöhepunkte waren aber selbstverständlich die Megahits "18 And Life", "I Remember You" und der abschließende Reißer "Youth Gone Wild". Also alles im grünen Bereich, auch wenn das Zusammenspiel der Band teilweise etwas holprig war, was wohl daran lag, dass man noch nicht allzu oft in dieser Besetzung zusammen spielte. Aber getrübt hat dies das Vergnügen nicht wirklich.
(MK)


Anschließend rief der Messias persönlich zur Messe, und die Jünger waren mehr als zahlreich erschienen um Candlemass zu huldigen. Mann muss dem Doom-Gott für diese erneute Reunion und das starke Comeback-Album danken, welches mit dem eröffnenden "Black Dwarf" (live noch viel mitreißender!), "Copernicus" und "Assassin Of Light" ausführlich vorgestellt wurde. Walzte schon der schwarze Zwerg unbarmherzig über das Publikum hinweg und sorgte für einen wohligen Schauer, so verwandelte das folgende "Mirror Mirror" die ersten 30 Publikumsreihen in ein Meer von bangendem Haupthaar. Hier vollführte Messiah Marcolin auch das erste mal seinen berüchtigten Doomdance, womit er dir Bühne ordentlich zum Beben brachte. Ebenfalls im Gepäck hatte er wieder kultige Sprüche in der Art wie "Klatsch in die Hände Balingen" oder "Vieles Doomes Gemüse da heute". Ein echt schräger Vogel und ein begnadeter Sänger! Mit einem bombigen Sound versehen folgten noch weitere Höhepunkte der düsteren Tonkunst in Form von "Solitude" (hach, Depressionen können so schön klingen...), "Bearer Of Pain" und dem abschließenden "At The Gallows End". Nachdem die letzten Töne dieser Götternummer verklungen waren hatten Candlemass wieder drei Dinge bewiesen: 1. dass man auch bei strahlendem Sonnenschein melancholische Stimmung verbreiten kann, 2. dass Doom trotzdem für jede Menge gute Laune sorgt und 3. dass sich die Band diese Billingposition mittlerweile mehr als verdient hat.
(MK)

HanoiRocks - Wo bitte geht's hier zum nächsten Klamottenladen!?

Nach dem großen Tamtam, welches um den bis zur letzten Minute geheim gehaltenen Special Guest veranstaltet wurde, stiegen die Erwartungen vieler Anwesenden ins Unermessliche, da ein absoluter Hammer erwartet wurde. Aber Namen wie Mötley Crüe oder Bruce Dickinson waren wohl doch etwas zu hoch gegriffen. Als dann die Norweger Hanoi Rocks von Horst Odermatt groß angekündigt auf die Bühne stürmten, wurde es zunächst richtig still und es gab viele lange Gesichter. Die finnischen Glamrocker waren entweder den wenigsten heutzutage noch ein Begriff oder die Leute konnten nur wenig bis gar nichts mit ihnen anfangen. Der Fünfer machte allerdings gute Mine zum bösen Spiel und rockte trotzdem relativ unbeschwert dahin. Optischer Fixpunkt der Band war natürlich Vorturner Michael Monroe mit seinen ständig wechselnden Glitzeroutfits, der nebenbei noch die eine oder andere Gymnastikübung vorführte. Man kam sich fast vor wie bei einer Modenschau zum Thema "Wie ich am einfachsten optischen Brechreiz verursache". Was für ein Glück, dass die 1980er Jahre schon lange Vergangenheit sind. Dies gilt auch für den ständigen Griff zum rot lackierten Saxophon. Dieses Instrument möchte ich auf dem BYH bitte nie wieder hören! Ansonsten machten die Herren einen ordentlichen Job und lieferten ihren Sound für Sleaze-Rocker ab. Dies wurde allerdings des Öfteren durch einige Becherwerfer honoriert was auch wieder nicht hätte sein müssen. An all diejenigen: Trinkt das Zeug lieber, habt ihr mehr davon. Als Hanoi Rocks den Auftritt mit ihrem einzigen wirklichen Hit "Up Around The Bend" (CCR-Coverversion) beendeten, haben sie ihren Bekanntheitsgrad sicher um einiges steigern können, aber ob diese Werbung die Beste sein wird?
(MK)

Puh - gut, dass dies nicht die einzige Überraschung des Tages war. Hatten jetzt eigentlich alle Altmeister Ronnie James Dio erwartet, sorgte Mike Tramp's White Lion als weiterer Special Guest für einige Freude und erhellte die Gemüter wieder, nachdem es im letzten Jahr schon nicht geklappt hatte. Wie die Bezeichnung schon vermuten lässt, spielte Frauenschwarm Mike Tramp heute mit neuer Hintermannschaft ausschließlich White Lion-Material. Es war eine Pracht einmal 80er-Rock-Perlen wie "Little Fighter", "Lights And Thunder" und "Wait" live zu hören. Dies und die wunderbar dargebotene Ballade "Broken Heart" erwiesen sich als gute Stimmungsmacher. Glücklicherweise machte man nicht den Fehler das angewärmte Publikum mit der Schmuseballade "When The children Cry" vom Kurs abzubringen. Denn so tat sich der überaus charismatische Mike Tramp leicht, das anfangs recht skeptische Publikum von sich zu überzeugen. Mit dem abschließenden Golden Earring-Cover "Radar Love" brachen auch die letzten Dämme, und der schon fast vergessene weiße Löwe wurde wieder ins Gedächtnis der Rockfans zurück gerufen.
(MK)

Bei Dio versammelt sich mittlerweile schon die dritte Fan-Generation, waren doch alle Augen vom 6- bis zum 60-jährigen nur noch auf ihn gerichtet. Noch dazu war das Gelände mittlerweile brechend gefüllt. Beste Voraussetzung für die Rocklegende. Mit dem eröffnenden "Killing The Dragon" gab es einen einzigen Song jüngeren Datums. Ansonsten verwöhnte man Balingen mit Klassikern am laufenden Band. Mit "Egypt (The Chains Are On)" und dem folgenden "Stand Up & Shout" brachte man das Gelände zum kollektiven Ausrasten, was anschließend aber sofort wieder durch das total überflüssige Schlagzeugsolo von Simon Wright anders aussah. Glücklicherweise nicht lange, da sofort der heilige Taucher folgte. An seltener gespieltem Liedgut konnte man "Sunset Superman" und die alte Rainbow-Nummer "The Gates Of Babylon" (zum Niederknien!) genießen. Leider durfte dann auch noch Gitarrist Craig Goldie recht ausgedehnt herumsolieren. Musste das alles sein? Mit einem phantastisch dargebotenen "Heaven And Hell" (wieder mit teuflisch roten Mittelteil) und "Rainbow In The Dark" wurde ein euphorisch bejubeltes Konzert zu Ende gebracht. Auch Minuten später waren die lauten Dio-Chöre noch zu hören. Ein echtes Highlight des Wochenendes mit lediglich zwei kleinen Schönheitsfehlern. Da sieht man mal wieder, dass man auch einen über 60-jährigen noch lange nicht zum alten Eisen zählen darf.
(MK)

Die immer noch auf "Abschiedstour" befindlichen Twisted Sister hatten sich als Abschluss noch etwas Spezielles vorbereitet, damit keine Langeweile aufkommt. Zum 20-jährigen Jubiläum wurde das komplette "Stay Hungry"-Album in einem Rutsch durchgespielt. Also von "Stay Hungry" bis "SMF". Die Stimmung war von der ersten Sekunde an annähernd euphorisch, erwartete ein Großteil doch wieder einen derartigen Hammergig wie 2003. Besonders bei der an zweiter Stelle befindlich inoffiziellen BYH-Hymne "We´re Not Gonna Take It" bebte das Messegelände. Als dann auf die anschließende Frage "Do you know what´s next" geschätzte 8 Personen "Burn In Hell" antworteten, wusste man schon, dass es nicht mehr so euphorisch weitergehen würde. Dies erwies sich auch als richtig. Bei den Hits wie "I Wanna Rock" oder erwähntem "SMF" steppte der Bär, aber bei Füllmaterial wie "The Beast" sah es dagegen ganz anders aus. Etwas negativ ins Gewicht fiel auch das zwar ganz amüsante, aber zu ausgedehnte Geplapper von Dee Snider (mit vielen Fucks und weitern rhetorischen Lückenfüllern) und Jay Jay French (die Werbetrommel für die neue DVD rührend und seinen Unmut über Nu-Metal breittretend). Aber genug gelästert. Zusammenfassend war es natürlich wieder eine absolute Rock-Party. Man merkt der Band die Konzerte der letzten beiden Jahre an, denn sie präsentierte als bestens geölte Einheit. Da auch bei Twisted Sister etwas gekürzt wurde, mussten nach der "Stay Hungry"-Aufführung das Stones-Cover "It´s Only Rock ´n Roll" und die eigene Hymne "You Can´t Stop Rock ´n Roll" als Schlusspunkt herhalten, während schon das beeindruckende Abschlussfeuerwerk den Balinger Nachthimmel erleuchtete.
(MK)

Und kaum war die letzte Rakete verschossen, mussten wir uns mental schon wieder von Balingen verabschieden. Nach all den tollen Auftritten und dem wettertechnischen Rahmenprogramm wird 2005 ein absolutes Highlight der Bang-Your-Head-Historie bleiben. Alle Bands wurden wie sie es verdient haben euphorisch abgefeiert (wenn man von einem gewissen finnischen Quintett absieht) und einen besonderen Applaus hatte sich Herr Odermatt gesichert, als er nach dem Dio-Auftritt verkündete das BYH nicht sterben zu lassen und auch 2006 noch eines dranzuhängen. Also nicht vergessen, sich den 23. und 24. Juni 2006 fett im Kalender zu markieren. Wie schön, dass es auch in diesem Jahr heißt: Nach dem Bang-Your-Head ist vor dem Bang-Your-Head. Euer MAS-Team wird dann auch sicher ein weiteres mal von dort für Euch berichten.

Vor Ort waren Mario Karl (MK) und Manuel Liebler (ML). Ein besonderer Dank geht an "Fidi" Wild für die Bereitstellung der Samstagsfotos.

Mario Karl & Manuel Liebler


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