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Artikel

Die Götter Queen auf Standard-Format geschrumpft

Info

Autor: Rock Classics

Titel: Rock Classics – Queen - Das Sonderheft #28

Verlag: Rock Classics / Slam Media GmbH

Preis: € 9,90

100 Seiten

Im Vierteljahres-Rhythmus stellt die Slam Media GmbH im Rahmen ihrer Rock Classics-Reihe große Rockbands in 100-seitigen Sonderheften vor. In der Ausgabe Februar-April 2020 sind Queen das Thema.

Der Aufbau ist gut nachvollziehbar.
- Nach einem kurzen Vorwort gibt es Kurz-Biographien der vier Musiker. Umfang: sechs (im Fall von Freddie Mercury acht) Seiten, jeweils zur Hälfte Bild und Text.
- Es folgen die 16 Studioalben von Queen (1973) bis The Cosmos rocks (2008), icl. des halbgaren Soundtracks Flash Gordon (1980). Dabei stehen für jedes Album zwei Din A4-Seiten zur Verfügung. Textanteil zwischen 25% und 50%. Mit anderen Worten: bestenfalls etwas ausführlichere Reviews.
- Als Herzstück des Heftes kann man eventuell die Seiten 66 bis 84 bezeichnen. Hier finden sich drei mehr oder weniger aktuelle Interviews (Genaue Angaben fehlen. Die ersten beiden sind wohl von 2011.) – jeweils fünf Seiten Text + zwei halbseitige Fotos. Es fehlen Freddie Mercury (1991 verstorben) und John Deacon (praktisch vollständiger Rückzug seit 1993). Dafür ist Adam Lambert dabei, der Queen seit 2011 live den Freddie macht. Das Interview scheint ziemlich aktuell zu sein.
- Vier Seiten wurden dann dem österreichischen Kabarettisten(?) Austrofred überlassen, der recht arm an Informationen und Pointen seine (wahrscheinlich fiktive) Recherche nach Spuren Freddie Mercurys in der Münchener Szene beschreibt.
- Weitere sechs Seiten stehen zur Verfügung, um sieben Bücher über/von Queen vorzustellen, sieben DVDs zu beschreiben und auf einige Memorabilia hinzuweisen.

Das alles ist gut und schön, aber nur ein blasser, lustloser Abklatsch dessen, was die Rock Classics einmal waren. Alles was man hier lesen kann, hat man so oder ähnlich schon in diversen Rock-Magazinen lesen können. Das Besondere an den Rock Classics war einmal, dass sie die Türen weiter aufstießen – und den Leser in die Bereiche führte, in die man sonst nicht so schnell kommt. Berichte über Fan-Club-Gründer, jahrzehntelange Merchandiser, Cover-Künstler, etc. pp.

Nichts davon gibt’s mehr. Und bei Queen hätte sich einiges angeboten. Worum z.B. ging es in der Promotion von Dr. May? Was ist mit Sonderprojekten, wie The Cross? Dann gab es da mal das große Freddie Mercury-Benefiz. Nix!

Okay, man bekommt hier die Infos, die man sonst im Laufe der Jahre nach und nach bekommt, geballt. Aber wenn ich das haben wollte, würde ich zu einem der oft nicht viel teureren Bücher über Queen greifen, statt stolze 10€ in ein 100-Seiten Heft zu investieren.

Norbert von Fransecky


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