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Artikel

Teutonische Schwermetall-Attacke: Grave Digger plus Supports in Augsburg

Info

Künstler: Grave Digger

Zeit: 10.02.2013

Ort: Augsburg - Spectrum

Internet:
http://www.majesty-metal.de
http://www.grave-digger.de

Grave Digger, das Teutonen-Metal-Schlachtschiff schlechthin legt zur aktuellen Platte Clash Of The Gods einen Gig in Augsburg hin. Da ich die Band in der Besetzung noch nie live gesehen habe und seit der Liberty Or Death-Tour nicht mehr auf einem Konzert der Truppe war, entschloss ich mich nach Augsburg in Spectrum zu fahren. Das Spectrum ist gut gefüllt, wenn auch nicht ausverkauft. Von den ersten beiden Vorbands bekomme ich nichts mit, ich war zeitlich einfach zu spät dran. Mir sind aber auch drei Vorbands ehrlich gesagt mittlerweile zu viel.


So bin ich gespannt, was die Jungs von MAJESTY spielen. Das Ganze erinnert von der ersten Sekunde an einen Abklatsch der Oberposer Manowar. Frontsirene Tarek mimt den Eric Adams, wenn auch nicht so stimmgewaltig. Musikalisch wird das Ganze auf absolut hohem Niveau dargeboten, daran besteht überhaupt kein Zweifel. Allerdings sieht das Stageacting doch sehr einstudiert aus und ein Gitarrist könnte glatt für Kinderschokolade Werbung machen. Er grinst die komplette Zeit bis über beide Ohren - was leider nicht zu den Songs und zu der Stimmung der Musik passt. Spätestens bei „Into The Stadiums“ kann ich dem Treiben auf der Bühne nicht mehr zuschauen. Der Text des Songs ist ziemlich platt und ich finde die komplette Darbietung während des Songs absolut furchtbar. Das Highlight ist noch „Metal Union“, bei dem der Frontmann von Gun Barrel mitsingt. Alles in allem war der Gig sehr gut gespielt, die Musik ist natürlich Geschmackssache. Dem Publikum hat es weitestgehend gefallen und Majesty ist es gelungen, eine sehr gute Stimmung zu machen.

Setlist Majesty:
Metal Law
Make Some Noise
Into the Stadiums
Thunder Rider
Fields of War
Sword and Sorcery
Metal Union


GRAVE DIGGER: Zu den Klängen von „Charon” kommt Keyboarder H.P. Katzenburg stilecht als Reaper verkleidet auf die Bühne und spielt mit einem Akkordeon bewaffnet das Intro, was schon ziemlich cool aussieht. Anschließend verbarrikadiert er sich hinter sein Keyboard und der Rest der „Grabschaufler“ kommt auf die Spektrum-Bühne. Mit dem Titelsong des neuen Albums Clash Of The Gods geht es gleich richtig fetzig zur Sache und die Mannen um Chris Bolthendahl geben von der ersten Sekunde an Vollgas. Chris, der wie immer stimmlich und bewegungstechnisch absolut auf der Höhe ist versprüht Power und eine unglaubliche Bühnenpräsenz - jedes Mal wieder ein Erlebnis. Die Stimme scheint im Laufe der Jahre immer besser zu werden und es ist schier unglaublich, was der kleine hagere Typ aus seinen Stimmbändern zaubert.
Es geht Schlag auf Schlag - bis zu „The House“. Der für mich beste Song des Abends wird mit einer unglaublichen Intensität gespielt und sorgt für eine Wahnsinns-Gänsehaut. „Excalibur“ drückt mächtig aufs Gaspedal und die beiden Urgesteine Jens Becker (Bass) und Stefan Arnold (Schlagzeug) sorgen einmal mehr für einen Rhythmusteppich, der alles platt walzt. Was schade ist: Der Sound ist während der ersten Songs sehr undifferenziert. Man hört das Keyboard und die Gitarre von Axel Ritt nicht besonders gut - was vor allem bei den neueren noch etwas unbekannten Songs negativ zu Buche schlägt. Gitarrist Axel Ritt hängt sich voll rein und spielt mit Leidenschaft und Begeisterung. Er intoniert die Solos natürlich anders als sein Vorgänger Manni Schmidt, hat aber seinen eigenen Stil und er passt zum Gesamtbild der Band.
Beim Reaper-Medley gefällt mir der Song „We Wanna Rock You“ am Besten und ich finde es richtig schade, dass sie den nicht komplett spielen. Vielleicht bei der nächsten Tour! Nun werden die Highlights ausgepackt und bei dem unsterblichen „Knights Of The Cross“ gibt es natürlich kein Halten mehr. „The Round Table“ groovt alles weg, was im Weg steht und mit dem Doppelschlag „The Dark Of The Sun“ und natürlich dem Überhit „Rebellion (The Clans Are Marching)“ geht erste Teil des Konzerts leider schon viel zu schnell zu Ende.
Nach einer wirklich sehr kurzen Pause kommen die Jungs zurück uns spielen die Uralt-Ballade „Yesterday“ im Sitzen und mit der Akustikklampfe. Der Song haut mich persönlich jetzt nicht gerade vom Hocker, aber es macht Spaß, die Fotos im Hintergrund zu betrachten. Es sind ehemalige Bandmitglieder darauf zu sehen und viele Backstage-Fotos sowie Szenen von Livekonzerten. Traditionell geht ein Grave Digger-Konzert mit dem Schlachtruf „Heavy Metal Breakdown“ zu Ende - natürlich auch heute Abend. Augsburg gibt noch einmal alles und Grave Digger verpassen dem Publikum den passenden Soundtrack dazu. Nach 90 Minuten ist dann Schluss und die Band geht unter zu recht riesigem Applaus von der Bühne. Hier hat einfach alles gepasst: Supermusiker, tolle Stimmung, ein Wahnsinnssänger und Fans, die bei den meisten Songs mitgesungen und mitgefeiert haben.
Fazit: So muss Heavy Metal gespielt werden und nicht anders, Punkt. Daumen hoch für die „Grabschaufler“!

Setlist Grave Digger:
Charon (Fährmann des Todes)
Clash of the Gods
Death Angel & the Grave Digger
Hammer of the Scots
Ballad of a Hangman
The House
Killing Time
Medusa
Excalibur
The Reaper / We Wanna Rock You / Baphomet / Twilight of the Gods
Knights of the Cross
The Round Table (Forever)
The Dark of the Sun
Home at Last
Rebellion (The Clans Are Marching)
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Yesterday
Highland Farewell
Heavy Metal Breakdown

Stefan Graßl


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