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Reviews

Michael Monroe

Sensory overdrive


Info

Musikrichtung: Hard Rock

VÖ: 18.03.2011

(Spinefarm Records / Cooperative Music)

Gesamtspielzeit: 32:58

Internet:

http://www.michaelmonroe.com
http://www.myspace.com/michaelmonroeofficial

Na wenn die Hanoi Rocks-Köpfe Andy McCoy und Michael Monroe nicht mehr gemeinsam können, dann macht es der Monroe halt alleine! Denn den Rock’n’Roller bringt man aus dem 49-jährigen Finnen im Leben wohl nicht mehr raus. Für seinen neuesten Solostreich Sensory overdrive hat er sich ein paar Kumpels mit ins Boot geholt und macht im Prinzip genau das, was er schon bei seinen früheren Alleingängen und mit seiner Ex-Band gemacht hat: eingängigen und dreckigen Rock mit oberflächlichem Glittermantel, dem man seine Wurzeln bei „klassischen“ Bands wie den Rolling Stones genauso anhört, wie ein Faible für Glam- und Punk-Sounds aus den 70ern.

Dabei dürfte es recht unerheblich sein, ob seine Begleitband so prominent besetzt ist wie hier (u.a. Ginger von den Wildhearts und sein alter Buddy Sam Yaffa aus früheren Hanoi Rocks-Tagen). Denn wahrscheinlich könnte Michael Monroe sogar mit der Dorfblaskapelle von Hinterdupfing singen und es wäre immer noch eine verdammt schmutzige Rock’n’Roll-Show. Aber geschadet hat die gute Stimmung im Studio sicherlich nicht. Denn diese hört man regelrecht durch die Boxen schallen.

Der blonde Kerl hat wieder einmal den Spagat zwischen Straßenköterattitüde und Mädchenschmeichler geschafft. Während man bei „Got blood?“ die Punksau rauslässt, sind glamige Nummern wie „Superpowered superfly“ oder „All you need“ richtig melodische Sahnebonbons. Dabei gibt er aber hier wie dort den charmanten Aufreißertypen und Partylöwen und erklärt die pure Ausschweifung kurzerhand zur feinen Kunst, wie er bei „Debauchery as a fine art“ wortwörtlich ausführt. Hierbei unterstützt ihn übrigens niemand Geringeres als Motörhead-Boss Lemmy. Ein zweites Duett (dieses Mal mit weiblichem Gegenpart) gibt es mit „Gone baby bad“ - eine entspannte Country-Rocknummer die erstaunlich harmonisch ins Gesamtbild passt.

Sensory overdrive ist ein Album das nur so vor Klischees strotzt. Aber nicht viele bringen diese so charmant und glaubwürdig in coolen Songs rüber wie Michael Monroe. Und deswegen ist diese Platte eine der lässigsten Rockscheiben der letzten Zeit. Die endgültige Version enthält übrigens noch zwei weitere Lieder, sowie eine Bonus-DVD mit einem Roadmovie und Interviews. Schlechter wird das Ding dadurch wahrscheinlich kaum.



Mario Karl

Trackliste

1Trick of the wrist2:20
2’783:14
3Got blood?2:37
4Superpowered superfly2:41
5Modern day miracle2:45
6Bombs away3:34
7All you need3:06
8Later won’t wait3:18
9Gone baby gone3:30
10Center of your heart2:46
11Debauchery as a fine art3:07

Besetzung

Michael Monroe (Gesang, Saxophon)
Sami Yaffa (Bass)
Ginger (Gitarre)
Steve Conte (Gitarre)
Karl Rosqvist (Schlagzeug)
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger