····· Verlosung: Drei Mal zwei Tickets zur Record Release Party der Leipziger Metaller Factory of Art ····· Kurz nach seinem 80sten Geburtstag ist Maschine erneut auf #4 ····· Osterei - Luxus-Haydn auf Vinyl ·····  >>> Weitere News <<<  ····· 

Reviews

Bach, J. S. (Righetti)

Triosonaten für Orgel


Info

Musikrichtung: Barock Orgel

VÖ: 12.11.2010

(K617 / Harmonia Mundi / CD / DDD / 2009 / Best. Nr. K617223)

Gesamtspielzeit: 79:14

LUXURIÖS

Für den jungen Schweizer Organisten Benjamin Righetti sind J. S. Bachs Triosonaten jene Orgelkonzerte, die Bach niemals geschrieben hat. Zwar gibt es in seinen Kantaten instrumentale Sinfonien mit obligater Orgel. Auch hat Bach zu Studienzwecken Konzerte von Vivaldi für die Orgel bearbeitet. Aber einen zusammenhängenden, mustergültigen Zyklus eigener Kompositionen hat der sonst so enzyklopädisch arbeitende Thomaskantor nicht hinterlassen. Die Triosonaten beschränken sich zwar auf die Orgel als solistisches Instrument, doch treten die drei Stimmen miteinander in lebendige konzertante Wechselbeziehungen. Dass Bach dabei die gelehrte kontrapunktische Tradition mit der Melodieseligkeit des damals in Mode gekommenen galanten Stils verschmolz, sicherte dem Zyklus begeisterte Zustimmung noch lange nach seinem Tod. Vor allem in den ruhigen Mittelsätzen darf sich die Oberstimme aussingen.

Diese Musik sollte gewiss auch für klassische Musik sonst unempfindliche Ohren bezwingen. Vor allem dann, wenn sie so luxuriös interpretiert wird wie in diesem Fall. Nach den jüngst erschienenen sehr schönen, dabei eher kontemplativen Einspielungen von Lorenzo Ghielmi und Benjamin Alard setzt Righetti auf kräftige Farben und Tempokontraste. Dabei stehen ihm gleich drei neobarocke Orgeln der Schweizer Firma Felsberg zur Verfügung. Im Ganzen benötigt Righetti zwar auch rund 80 Minuten für das halbe Dutzend. Außen- und Mittelsätzen werden jedoch stärker voneinander abgesetzt. Der Zugriff in den schnellen Sätzen ist spielerisch, leicht, auch humorvoll. Dazu kommt die wechselnde, gut austarierte Registrierung mit schön kernigem Bassfundament. Zarte Flötenstimmen lassen die Linien in den Mittelsätzen aufblühen. So vergeht die Zeit wie im Fluge und man bedauert, dass Bach keine zweite Serie geschrieben hat.



Georg Henkel

Trackliste

I. Triosonate in Es dur, BWV 525
1 alla breve 3:02
2 Adagio 7:44
3 Allegro 3:43

II. Triosonate in c moll, BWV 526
4 Vivace 3:35
5 Largo 3:28
6 Allegro 4:09

III. Triosonate in d moll, BWV 527
7 Andante 5:00
8 Adagio e dolce 3:54
9 Vivace 4:05

IV. Triosonate in e moll, BWV 528
10 Adagio - Vivace 3:06
11 Andante 5:25
12 Un poc:allegro 2:38

V. Triosonate in C dur, BWV 529
13 Allegro 5:02
14 Largo 5:13
15 Allegro 3:53

VI. Triosonate in G dur, BWV 530
16 Vivace 4:08
17 Lente 7:45
18 Allegro 3:24

Besetzung

Benjamin Righetti: Orgeln der Firma Orgelbau Felsberg

Triosonaten I & II: R. Freytag / J.-M. Tricoteaux, St. Paul, Lausanne (1986)
Triosonaten III & IV: La Chiésaz, St. Légier (1997)
Triosonaten V & VI: Temple, Boudry (1994)
Zurück zum Review-Archiv
 


So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger