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Reviews

Bach, J. S. (Ghielmi)

Triosonaten BWV 525-530


Info

Musikrichtung: Barock Orgel

VÖ: 01.10.2010

(Passacaille / Note 1 / CD / DDD / 2010 / Best. Nr. 967)

Gesamtspielzeit: 79:28

LEBENDIGE KONTRAPUNKTE

Lorenzo Ghielmi legt ein weiteres Bach-Album vor, das er auf „seiner“ Orgel in der Mailänder Basilica di San Simpliciano eingespielt hat. Das 1991 von der Firma Ahrend gebaute Instrument orientiert sich an barocken Modellen und hat für diese Musik genau das richtige Spektrum an prägnanten, obertönigen Klangfarben. Von diesen Qualitäten des Instrument und natürlich des Interpreten kann man sich bei den anspruchsvollen Triosonaten überzeugen. Ghielmi wählt für die sechs Dreisätzer aus der reichen Farbpalette immer wieder neue, stimmige Mischungen (genaue Angaben dazu finden sich im Beiheft) und traktiert die Manuale mit ausgezeichnetem Gespür für die konzertante Kontrapunktik dieser herrlichen Miniaturen. Bei insgesamt ausgewogenen Tempi, durchgängiger Transparenz und federnder Artikulation betont er die schnelleren Ecksätze gegenüber den ruhigeren Mittelsätzen. Eine sorgfältige Gestaltung der drei Stimmen lässt sie allesamt gleichermaßen präsent erscheinen. Doch keine Angst vor anstrengende Hörübungen: Bachs Kunst kommt hier so natürlich und selbstverständlich daher, dass man den erheblichen pädagogischen Anspruch der Musik glatt überhört. Es sind einfach echte Ohrwürmer, die Bach und Ghielmi uns kredenzen. Ein detailfreudiges, diskret räumliches Klangbild unterstreicht den lebedigen Eindruck. So bewahrheitet sich wieder einmal das, was ein anonymer Zeitgenosse, vielleicht der Bachsohn Carl Philipp Emanuel, schon 1788 äußerte: Diese Musik werde „niemals veralten, sondern alle Moderevolutionen überleben“.



Georg Henkel

Besetzung

Lorenzo Ghielmi, Orgel
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger