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BXI

Boris & Ian Astbury

Info Musikrichtung: (Hard) Rock VÖ: 24.09.2010 (Southern Lord/Soulfood) Gesamtspielzeit: 20:10 Internet: http://www.myspace.com/borisdronevil http://www.inoxia-rec.com/boris

Das nenn' ich doch mal eine interessante Kombination! Die japanischen Experimental/Noise-Rocker Boris haben sich mit The Cult-Sänger Ian Astbury zusammen getan und präsentieren jetzt eine im Frühjahr aufgenommene Vier-Song-EP. Einerseits wirkte die Ankündigung dieser Kombination etwas seltsam. Aber wenn man es genauer betrachtet, sind The Cult in ihrer langen Karriere auch ziemlich wandelbar gewesen. Wenn natürlich lange nicht so extrem wie Boris. Unter dem Projektnamen BXI wächst jetzt wohl zusammen, was zusammen gehört.

Dabei macht Ian Astbury genau das, was immer tut: Er sing mit viel Inbrunst und Leidenschaft seine Songs mit großen Gesten und großartiger Stimme. Dazu zimmern ihm Boris ein paar entspannte Rocksongs, die zwar sehr melodisch, aber immer noch recht rau daher kommen. Trotzdem, so traditionell (hard)rockend hat man die Japaner bisher selten gehört. „Teeth and claws“ ist ein wunderbar luftiger und fast zurückhaltender Song, der genauso wie die ruhige Ballade „Magickal child“ vom starken Gesang Astburys lebt. Wären hier nicht ein paar schräge und dröhnende Zwischentöne, könnte man es fast für zwei neue The Cult-Songs halten. „We are witches“ ist dagegen ein straighter und grooviger Rocktitel mit hartem Bass- und Gitarrensound und einem repetativen Ende. Dagegen kann die Coverversion von „Rain“ nur abstinken - was auch der Fall ist. Aber auf sehr sympathische Art und Weise. Mit brummelndem Bass, einem psychedelischen und rauen Untergrund und dem zart verletzlichen Gesang von Gitarristin Wata klingt das Ganze schön schräg. Boris eben.

Diese schlicht Boris & Ian Astbury betitelte EP von BXI ist ein kleines, aber feines Stück Musik, das von der Spannung zwischen Zerbrechlichkeit und Heavyness lebt und ein paar richtig gute Lieder enthält. Laut eigenen Angaben arbeitet man gerade an einer Fortsetzung. Hoffen wir nur, dass dies der Fall ist, jetzt wo der Appetit so angeregt wurde!

Mario Karl