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Reviews

The Black Angels

Phosphene dream


Info

Musikrichtung: Psychedelic Rock

VÖ: 17.09.2010

(Blue Horizon Records/ADA-Warner)

Gesamtspielzeit: 36:12

Internet:

http://www.theblackangels.com
http://www.myspace.com/theblackangels

Platte eingelegt und Regler auf 11 gedreht. Meine Güte wo kommen denn auf einmal die vielen Farben her? Und warum beginnt alles um mich herum zu verschwimmen? Hier hat mir nicht jemand zufällig eine Portion LSD in den Tee getan, verdammt?! Nein. Das kommt ganz alleine vom dritten Album Phosphene dream der Black Angels aus Austin, Texas. Nun gut, vielleicht liegt es zum Teil auch daran, dass ich nebenbei zu lange auf das passend psychedelische Coverartwork gestarrt habe, das mit der Zeit Augenkrebs verursacht - oder Schwindelgefühle - oder beides.

Tatsache ist jedenfalls, dass Phosephene dream ein ziemlich geiler Retro-Psychotrip ist. Die Black Angels scheinen musikalisch irgendwann in den 60ern stehen geblieben zu sein. Aber das macht gar nichts! Denn von den 13th Floor Elevators, Velvet Underground, Jefferson Airplane und den Doors gibt es schließlich keine neuen Platten mehr. Und dieses Quintett bietet auf seine eigene Art und Weise einen Art stilistischen Querschnitt aus dieser Epoche, in denen Psychedelic Rock ein großes Ding war. Zumindest wenn man heute zurückschaut. Denn damals waren dieses Bands eben auch schräge Außenseiter und heute Kult. Und The Black Angels sind dieser Tage genauso Underground.

Hier wabert und zischt es gewaltig, wenn die Orgel einen bunt gewebten Klangteppich auslegt, die Gitarre nicht nur dröhnt, sondern auch mal schräg dazwischen schießt und der Herr Sänger mit einer gleichzeitig an Neil Young und Jim Morrison erinnernden Stimme seine Texte fast nölend und monotonen vorträgt. Das ist aus heutiger Sicht so richtig kauzig - und verdammt cool. Hier mal ein bisschen Beat („Haunting at 1300 McKinley“) und Pop („Sunday afternoon“) und dann wieder verdammt verdrogt und breit mit flirrenden Gitarren, etwas spacigem Touch („Yellow elevator #2“, „River of blood“) und richtig eindringlich bzw. einlullend („The sniper“, „Bad vibration“). Dabei genießt jeder Song ein eigenes kleines Klanguniversum und es darf einen nicht wundern, wenn man von einer massiven Klangwelle und mantraartigem Gesang überrollt wird („Entrance song“) oder einem akustische Gitarren zunächst etwas Bodenhaftung vorgaukeln, nur um doch wieder voll abzuheben („Phosphene dream“).

Die dritte Platte der Black Angels ist eine bunte Angelegenheit und alles andere als eine weitere Spaßpille für mainstreamaffine Ohren. Dazu klingt das Ganze zu knarzig und eigensinnig. Das ist auch ein Verdienst von Knöpfchendreher Dave Sardy (Black Mountain, Wolfmother), der die Band eben so schräg aufgezeichnet hat wie sie ist. Etwas verhallt, sehr organisch und mit jeder Menge Ecken und Kanten. Coole Sache das!



Mario Karl

Trackliste

1Bad vibration4:27
2Haunting at 1300 McKinley2:24
3Yellow elevator #24:56
4Sunday afternoon2:43
5River of blood3:58
6Entrance song3:38
7Phosphene dream3:41
8True believers4:33
9Telephone1:59
10The sniper3:53

Besetzung

Christian Bland
Alex Maas
Stephanie Bailey
Nate Ryan
Kyle Hunt
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger