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Reviews

Jack Ingram

Young man


Info

Musikrichtung: Country / Country Songwriter

VÖ: 09.03.2004

(Columbia)

Internet:

http://www.jackingram.net
http://www.test.com

Ofenfrisch landet gerade ein neues Album von Sänger- und Songschreiber Jack Ingram auf dem Tisch. Es handelt sich hierbei jedoch um kein "reguläres" neues Album, sondern die Produktion enthält ausschließlich Songs, die in der Zeit entstanden als Jack seine ersten Studioaufnahmen einspielte. Also ein interessanter Einblick in die anfängliche Schaffenszeit des Sängers mit Aufnahmen aus den Jahren 1993 und 1994, was ja doch noch nicht all zu lange her ist.
Trotzdem hört man auf diesem Album deutlich, dass Jack Ingram hier noch an seinem eigenen musikalischen Stil experimentierte und so präsentiert sich eine CD, die etwas anders klingt als man es von Jack mittlerweile gewöhnt ist. Ist er Heute im Bereich Country Songwriter/Alternate Country/Country Rock eine der festen Größen der Szene, steht bei den meisten Titeln hier eher die Country Musik absolut im Vordergrund, schon lange hörte man bei Jack Ingram nicht mehr so viel Fiddle, Steelguitar oder Dobro, oftmals überwiegen bei den Arrangements auf dem Album die akustischen Instrumente.
Vielen Songs fehlt es natürlich etwas an der Power und Ausstrahlung heutiger Aufnahmen, auch Ingrams Gesang klingt heute noch etwas ausdrucksstärker und reifer, jedoch kommt deutlich die Klasse von Ingram als Songschreiber zum Vorschein. Feine Melodien und aussagekräftige, gehaltvolle Texte, darauf liegt hier das Hauptaugenmerk, die Songs kommen eben sehr authentisch und lebensnah rüber.

Im einzelnen:

Um das Album kurz zu umreißen nehmen wir mal ein paar der Songs heraus. Die Titelauswahl des Albums bewegt sich überwiegend zwischen munteren, unbeschwerten Midtempo-Songs und gefühlsbetonten, ruhigen Stücken, wobei fast alle Titel komplett aus der Feder von Jack Ingram stammen.

Der starke Opener "Beat up Ford" kommt sehr schön locker rüber, einem Intro mit Akustikgitarre und einsetzender Base-Drum folgt ein sehr melodiöser, von Steelguitar durchtränkter Midtempo-Song, der auch mit feinen Pianoeinsätzen und sehr harmonischem Backgroundgesang überzeugt.
Dem nächsten Song "Make my heart flutter" kennt man ja bereits aus Ingrams Debütalbum, hier jedoch in der Erstversion zu hören. Dem Titel merkt man an, dass er bereits ein paar Jahre auf dem Buckel hat, er kommt nicht so kraftvoll und frisch rüber als auf dem Debütalbum und er plätschert etwas dahin, es fehlt hier einfach die gewisse Power.
"Sight unseen" ist eine herrliche Songwriter-Ballade zum Genießen, mit sauberer Akustikgitarre, zartem Piano, leichten Steelguitar-Klängen und groovendem Bass ist der Titel überschaubar instrumentiert und lässt dem gefühlvollen Gesang von Jack Ingram genügend Freiraum.
"A song for Amy" ist eine weitere hervorragende Ballade die es in sich hat. Auch hier wieder nur mit dem Nötigsten arrangiert, stehen Akustikgitarre und jede Menge wimmernde Steel-Guitar im Vordergrund.
Auch "Drive on" läuft im ruhigen, beschaulichen Tempo ab. Ein Titel der die verträumte Stimmung des Songs sehr gut rüberbringt, hier heißt es Zurücklehen und dem starken Songwriting von Jack Ingram, sowie dem feinen Melodieverlauf lauschen.
Mit "Lonesome Question" präsentiert Jack sogar einen schwungvollen, lupenreinen Pure Country Song im Hank Williams-Style mit jeder Menge Fiddle und Steelguitar, in dieser Form dürfte man den Sänger wohl noch nie gehört haben.
Nicht unerwähnt sollte auch "One light town" als Anspieltipp bleiben. Wieder ein Song der unbeschwert locker ins Ohr geht und auch mit dem nötigen Druck versehen ist. Kräftige E-Gitarren, Steelguitar und Drums dominieren und der etwas kratzige, kraftvolle Gesang von Jack Ingram erreicht hier die Form heutiger Aufnahmen.

Das Album schließt mit der dynamischen Live-Version von "Travis County", eine aktuelle Aufnahme, die mit fetzigen E-Gitarren und hart vorantreibenden Drums aufwartet und richtig gute Power ausstrahlt, nicht zuletzt wegen des unverkennbaren, ausdruckstarken Gesangs von Jack Ingram.

Fazit:

Ein Album das einige Überraschungen zu bieten hat, auch wenn der ein oder andere Song etwas mehr Pepp vertragen hätte. Aber die Fangemeinde von Jack Ingram kommt an dem Teil sowieso nicht vorbei und Leute, die Wert auf gute Songwritermusik legen, die liegen hier ebenfalls richtig. Zeitlos schöne Songs, die wunderbar countryorientiert arrangiert sind. Eine CD für die man sich ruhig etwas Zeit nehmen sollte, um die Songs in Ruhe zu genießen.



GeraldH

Trackliste

1. Beat up Ford
2. Make my heart flutter
3. Sight unseen
4. Living beyond my means
5. Things get cloudy
6. A song for Amy
7. Drive on
8. Lonesome question
9. Still got scars
10. Younger days
11. Workin'
12. Mary go round
14. One light town
15. Travis County (Live)

Besetzung

Produzenten: Terence Slemmons, Cary Pierce (Track 3+7), Blake Chancey & Bob Wright (Track 15)
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger